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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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empfingen die Ortungsgeräte
schwache Impulse. Sofort ließ Hoan Thin die Triebwerke stoppen. Die MUTRAS begann das andere
Schiff zu umkreisen.
    »Ultraschallschwingungen«, stellte Hauser fest, als die Impulse ausgewertet wurden. »Es
handelt sich also tatsächlich um eine Waffe. Wir können uns etwas näher heranwagen.«
    »Ultraschall?« fragte Atlan verwundert. »Das klingt nicht besonders gefährlich.«
    »Die Schwingungen können so stark sein, daß sie die Gehirnzellen eines Menschen zerstören«,
erwiderte Hauser.
    »Da stimmt etwas nicht«, sagte Atlan leise. Er zog Rhodan mit sich, bis sie von den anderen
nicht gehört werden konnten. »Warum sollte sich ein Attentäter die Mühe machen, eine relativ
harmlose Waffe unter diesen Schwierigkeiten in die Solar Hall einzuschmuggeln? Diese Arbeit hätte
sich für die MdI nur gelohnt, wenn sie eine wirklich tödliche Waffe nach Terrania gebracht
hätten.«
    »Worauf willst du hinaus?« wollte Rhodan wissen.
    »Man hat uns getäuscht«, erwiderte der Arkonide. »Während wir damit beschäftigt waren,
irgendeinem nutzlosen Apparat nachzujagen, konnten die MdI in aller Ruhe einen wirkungsvollen
Angriff vorbereiten.« Er schnippte mit den Fingern. »Natürlich! Warum haben wir nicht daran
gedacht, daß sich fast alle Teilstücke des Ultraschwingers im Gepäck der Administratoren
befanden? Keiner der angekommenen Abgeordneten wußte vom Vorhandensein eines Waffenfragments. Wie
hätten also alle zweiunddreißig Teile in die Solar Hall gelangen sollen? Kaum ein Abgeordneter
nimmt sein Gepäck mit dorthin.«
    »Warum haben wir nicht früher daran gedacht?« Rhodan preßte die Lippen zusammen. Sie hatten
einen großen Fehler begangen. Wertvolle Zeit war verschwendet worden. Während sie damit
beschäftigt waren, 32 Teile eines mehr oder weniger harmlosen Apparats zusammenzubringen, geschah
etwas, was weitaus gefährlicher sein konnte als die Auswirkungen eines Ultraschwingers.
    »Wir müssen sofort zur Erde zurück«, sagte Atlan.
    »Hoffentlich kommen wir nicht zu spät«, sagte Rhodan. Er ging zum Kommandostand und ließ sich
neben dem Chinesen in einen Sessel fallen.
    »Wir kümmern uns nicht länger um die Waffe, Major«, sagte er. »Wir kehren jetzt zur Erde
zurück.«
    Bevor Hoan Thin antworten konnte, sprang Dr. Hauser auf.
    »Das können Sie nicht tun, Sir!« rief er erregt. »Wir müssen zum Robotschiff hinüber, um die
Waffe zu untersuchen.«
    »Sie können das Ding später abholen, Doc«, sagte Rhodan ruhig. »Im Augenblick gibt es
wichtigere Dinge zu tun.«
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein«, entfuhr es Hauser ungläubig. »Die ganze Zeit über
erzählen Sie uns, wie wichtig diese Waffe für das Imperium ist. Plötzlich soll das alles anders
sein. Das verstehe ich nicht.«
    »In wenigen Minuten ist es in Terrania Mitternacht«, erwiderte Rhodan. »Morgen schreiben wir
den dreißigsten März. Zumindest vier Tage lang müssen Sie es sich noch gefallen lassen, meine
Anordnungen entgegenzunehmen. Auch wenn sie Ihnen unverständlich erscheinen.«

20.
    An diesem Morgen war der Frühlingswind so kalt, daß sich Aboyer fragte, ob sich die
meteorologischen Stationen einen schlechten Scherz erlaubt hatten. Im allgemeinen hatten die
›Wettermacher‹ alle Störungen fest unter Kontrolle.
    Aboyer betrat das Hauptquartier der Solaren Abwehr mit dem festen Entschluß, seinen
Sonderausweis zurückzugeben. Er hatte seinen Auftrag erfüllt, und alles, was noch damit
zusammenhing, interessierte ihn herzlich wenig.
    Man ließ ihn sofort passieren, als er am Eingang seine Identitätskarte vorgezeigt hatte.
    Aboyer verließ den Lift in der dritten Etage und trat auf den Gang hinaus.
    In diesem Augenblick kam vor Aboyer ein Mann aus der Wand und brach mit einem Ächzen zusammen.
Aboyer blinzelte, während er unentschlossen dastand und sich mit klopfendem Herzen fragte, was
geschehen war. Er machte ein paar Schritte nach vorn und sah, daß der Mann aus einem
Energieverteiler, der in der Wand eingelassen war, herausgekommen sein mußte.
    Aboyer hatte viel von den Woolver-Zwillingen gehört, aber dies war zum erstenmal, daß er einen
der beiden Mutanten sah. Woolver war durch irgendeine energieführende Leitung gesprungen und auf
diesem Gang materialisiert.
    Zögernd beugte sich Aboyer zu dem Wellensprinter hinab. Der Mann mit dem violetten Haar war
zweifellos bewußtlos. Aboyer sah sich hilfesuchend um. Er stellte fest, daß sich außer ihm

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