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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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darüber?«
    »Alles, was sich bisher ereignet hat«, sagte sie. »Vor meinem Abflug habe ich mich noch mit
Doktor Hauser unterhalten können. Er hat mir alles über die zweite Waffe erklärt, was ich wissen
wollte. Ich bin gekommen, um Sie davon zu unterrichten, daß wahrscheinlich eine dritte
Fragmentwaffe in Terrania eingeschmuggelt wurde.«
    Atlan brauchte diese Frau nur anzusehen, um zu erkennen, daß sie genau überlegt hatte, was sie
sagte. Außerdem war sie Sektionschefin und arbeitete als Mathelogikerin bei NATHAN. Das war der
beste Qualifikationsnachweis, den Sintra hatte mitbringen können.
    Atlan sah seine schlimmsten Befürchtungen durch die Worte dieser Frau bestätigt. Er wußte, daß
er sofort hätte Alarm geben müssen, doch eine sichere Ahnung sagte ihm, daß er damit nur sinnlose
Verwirrung auslösen würde. So blieb er ruhig sitzen und wartete darauf, daß Sintra weitersprechen
würde.
    »Ich sprach von einer dritten Fragmentwaffe«, sagte die Mathelogikerin erstaunt. »Sie nahmen
das hin, als hätte ich Ihnen ein Kuchenrezept mitgeteilt. Haben Sie vergessen, daß morgen die
Konferenz beginnt?«
    »Sie haben eine Vermutung ausgesprochen«, erwiderte Atlan. »Im Laufe eines Tages muß ich mir
hundert oder mehr Theorien anhören. Sie müssen Ihren Verdacht begründen, wenn Sie mir mehr als
ein Lächeln entlocken wollen.«
    Sie schien verärgert zu sein, aber das kannte Atlan schon. Alle Terraner, mit denen er zum
erstenmal zusammentraf, waren über seine spöttische Art verärgert. Wenn sie den Arkoniden öfter
sahen, legte sich das.
    »Sie kennen meinen Beruf«, sagte die Inderin. »Glauben Sie, daß ich zu Ihnen käme, wenn ich
meiner Sache nicht sicher wäre? Als Mister Aboyer mich bat, einige Berechnungen auszuführen,
bestätigte die Positronik mit dreiundsechzigprozentiger Wahrscheinlichkeit das Vorhandensein
einer dritten Waffe. Kurz vor meinem Abflug vom Mond wiederholte ich diese Auswertung mit allen
verfügbaren Daten. Die Wahrscheinlichkeit, daß es eine dritte Fragmentwaffe gibt, liegt jetzt bei
zweiundachtzig Prozent.«
    Für einen Kybernetiker, dachte Atlan, bedeutete das genausoviel, als hätte er die Waffe vor
sich liegen.
    »Wo sollen wir nach der Waffe suchen?« erkundigte sich Atlan.
    Sintra antwortete: »Darüber vermag ich nichts zu sagen. Vergessen Sie nicht, daß mir nur eine
kleine Positronik für meine privaten Berechnungen zur Verfügung steht. Bestimmt könnten Sie von
der Großpositronik detailliertere Angaben bekommen.«
    »Und was, meinen Sie, sollte ich jetzt tun?« Der Arkonide beugte sich erwartungsvoll in seinem
Sitz nach vorn.
    »Aboyer sucht in diesem Augenblick nach einem Teilstück der dritten Waffe. Sobald er es
findet, will er es Mercant vorlegen. Das würde mit Sicherheit die größte Suchaktion auslösen, die
jemals in Terrania stattfand.«
    »Sie bezweifeln jedoch, daß Aboyer Glück hat, nicht wahr?«
    »Er wird nichts finden«, gab sie zu. »Die Positronik konnte trotz der vorliegenden Daten keine
Angaben über das mögliche Versteck weiterer Teilstücke machen. Wie soll also Aboyer irgend etwas
entdecken können? Er ist dem Zufall ausgeliefert.«
    Atlan spürte, daß er ärgerlich wurde. »Aboyer ist einer dieser typischen Terraner, die
glauben, daß sie alles erreichen, wenn sie nur mit der nötigen Entschlossenheit zu Werke gehen«,
sagte er heftig. »Ich will Ihnen etwas sagen: Aboyer hat sich strafbar gemacht. Dadurch, daß er
nicht sofort zu Mercant ging, gefährdet er das Leben von Millionen Menschen. Aber darüber ist er
sich wahrscheinlich nicht im klaren. Ich werde dafür sorgen, daß Ihr Mister Aboyer in gebührender
Weise bestraft wird.«
    Sintra war aufgesprungen. Ihr Gesicht war blaß. Atlan sah, daß sie ihre Hände zu Fäusten
geballt hatte.
    »Erstens ist er nicht mein Mister Aboyer, sondern Agent der Abwehr«, stieß sie hervor.
»Zweitens sollten Sie sich um die Attentäter kümmern, bevor Sie sich der Bestrafung eines Mannes
widmen, der sein Leben eingesetzt hat, um den Beweis für das Vorhandensein der dritten Waffe zu
erbringen. Wußten Sie überhaupt, warum er seinen Verdacht nicht an Mercant meldete? Aboyer
befürchtete, daß er sich täuschen könnte. Er glaubte, die Suche nach der dritten Waffe würde
erfolglos bleiben. Die Folge davon muß zwangsläufig eine Absage Rhodans an alle
Konferenzteilnehmer sein. Das ist es, was Aboyer vermeiden möchte, weil er genau weiß, was
geschehen würde,

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