Silberband 033 - OLD MAN
in den Beinen. Er sank zu Boden. Ich darf nicht bewußtlos
werden, dachte er. Er konzentrierte sich auf den vor ihm stehenden Roboter. Lujan wurde
vorbeigetragen. Seine Beine baumelten nach unten und schleiften auf dem Boden.
Das war das letzte, was Zachery Parral von seiner Umgebung wahrnahm.
Zachery kam langsam wieder zu sich. Er lag ausgestreckt in vollkommener Dunkelheit auf hartem
Untergrund.
Das Summen des Sauerstoffaggregats alarmierte ihn. Das Aggregat hatte während seiner
Bewußtlosigkeit auf die Reservepatrone umgeschaltet. Das bedeutete, daß er mehrere Stunden ohne
Besinnung hier gelegen hatte.
Parral öffnete den Helm und spürte sofort, daß innerhalb des Raumes, in dem er lag, atembare
Luft vorhanden war. Er schaltete das Sauerstoffaggregat ab und richtete seinen Oberkörper
auf.
Einen Augenblick lauschte er in die Dunkelheit hinein. Er schien allein zu sein. Er löste den
Scheinwerfer vom Helm und schaltete ihn ein. Das Licht fiel auf eine glattpolierte Metallfläche.
Zachery ließ den Lichtstrahl weiterwandern, bis er gegen eine Wand traf. Auch die Wand war
vollkommen glatt und lieferte dem Leutnant keinerlei Hinweise darüber, in welchem Teil der
Plattform er sich befand. Kurz darauf hatte er herausgefunden, daß er in einem quadratischen,
vollkommen leeren Raum erwacht war, der nicht übermäßig groß, aber über fünf Meter hoch war. An
der Decke befanden sich zwei runde Verschlußklappen. Die Tür war nur an den Fugen zu erkennen, es
gab weder Griffe noch sichtbare Zuhaltungen.
Zachery erhob sich vollständig. Er war noch unsicher auf den Beinen. Das rührte von der gerade
überwundenen Lähmung her. Er fragte sich, wo Redhorse und die beiden anderen Männer waren. Hatte
man sie in ähnlichen Räumen untergebracht?
Der Leutnant klopfte nacheinander alle Wände ab. Er erhielt keine Antwort. Nach mehreren
Versuchen mußte er feststellen, daß sich die Tür nicht öffnen ließ. Er besaß keine Waffe mehr, so
daß er sich keinen Durchgang in das Metall brennen konnte.
Seine einzige Chance, aus seinem Gefängnis zu entkommen, waren die beiden Absperrklappen in
der Decke. Zachery warf einen zögernden Blick hinauf.
Er schaltete das Flugaggregat seines Schutzanzugs ein. Langsam schwebte er zur Decke hinauf.
Die Verschlußklappen besaßen einen Durchmesser von etwa einem Meter. Wenn es ihm gelang, eine
davon zu öffnen, konnte er leicht in den über ihm liegenden Raum entkommen.
Und dann?
Auf Zacherys Stirn erschien eine steile Falte. Wohin wollte er überhaupt fliehen? War es nicht
besser, wenn er in diesem Raum darauf wartete, was geschehen würde?
Er preßte die Zähne aufeinander. Nein, entschied er. Er mußte irgend etwas unternehmen. Er war
sicher, daß Redhorse an seiner Stelle ebenso gehandelt hätte. Mit beiden Händen drückte er gegen
eine der Klappen. Sie gab nicht nach. Zachery hämmerte mit den Fäusten dagegen, aber er hatte
keinen Erfolg.
Er wandte sich der zweiten Klappe zu. Er versuchte, sie nach verschiedenen Richtungen
wegzuschieben. Endlich gab sie ein paar Zentimeter nach.
Über Zachery lag eine beleuchtete Halle. Der Leutnant sah Teile eines gerüstförmigen Gebildes.
Er stemmte sich mit dem Rücken gegen die Klappe. Dann drückte er sich mit den Händen in der
Deckenvertiefung ab. Die Absperrung knirschte und rutschte ein Stück weiter zur Seite. Es gelang
Zachery, beide Arme in den entstandenen Spalt zu schieben. Mit Aufbringung aller Kräfte konnte er
die Öffnung jetzt so weit vergrößern, daß er seinen Oberkörper durchzwängen konnte.
Er hing bewegungslos in der runden Öffnung. Mit dem oberen Teil seines Körpers befand er sich
in einer riesigen Halle. Überall standen Gerüste und Masten. Durch dieses Gewirr war es Zachery
unmöglich, die Ausdehnung der Halle zu erkennen.
Er überlegte, ob es einen Sinn hatte, dorthin zu fliehen. Wenn er nicht vorsichtig war, konnte
er sich hoffnungslos verirren. Er besaß nicht genügend Erfahrung, um einen eingeschlagenen Weg
später wieder bis zum Endpunkt zurückverfolgen zu können.
»Was machen Sie da oben, Sir?« fragte da eine bekannte Stimme unter ihm.
Zachery ließ sich zurücksinken. Unter ihm stand Spinoza. Er hatte sein Gesicht notdürftig in
Ordnung gebracht, aber an manchen Stellen schimmerte das blanke Metall durch das zerrissene
Bioplastmaterial.
Der Anblick des Roboters erleichterte Zachery ungemein. Er hätte Spinoza am liebsten umarmt.
Er beherrschte sich jedoch
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