Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ebenso primitiv wie die Hütten im
Außenbezirk. Vermutlich hatten die Gefangenen ihre Unterkünfte selbst errichten müssen. Das
Material hatten sie sich aus dem Dschungel beschafft.
    In Abständen von fünfhundert Metern standen drei Roboter und hielten Wache.
    »Wir landen«, sagte Hohle. »Ich möchte nicht über das Lager fliegen. Es würde uns dann
schwerfallen, den Gefangenen glaubhaft zu machen, daß wir Feinde der Perlians sind.«
    Sie gingen am Rand des Dschungels nieder, genau zwischen einigen weit auseinanderstehenden
Büschen. Aus dem dichten Unterholz kamen schmatzende und gurgelnde Geräusche; die meisten
Pflanzen waren in ständiger Bewegung begriffen.
    »Sie nennen sich Gurrads«, sagte Lloyd. »Es sind die Erbauer und Konstrukteure der
Birnenschiffe. Bevor die Perlians kamen, waren sie die Beherrscher der Großen Magellanschen
Wolke. Damals waren die Generäle noch ein unbedeutendes Volk. Jetzt werden die Gurrads von den
Generälen und den Drittkonditionierten mit Hilfe der Hypnokristalle gejagt.«
    Haagards Interesse flackerte auf.
    »Was haben Sie noch herausfinden können?« fragte Hohle den Mutanten.
    »Sie führen ein Guerilladasein und schlagen mit ihren Birnenschiffen blitzschnell zu, wenn sie
eine Gelegenheit sehen, den Perlians zu schaden. Offensichtlich ist es den Drittkonditionierten
bisher nicht gelungen, die Gurrads entscheidend zu schlagen.«
    Wenn die Gurrads den Perlians noch immer Widerstand leisteten, dann mußten sie nicht nur gute
Kämpfer, sondern auch in ihrer technischen Entwicklung weit fortgeschritten sein.
    »Die Gurrads sind stolze und leidenschaftliche Wesen«, fuhr Lloyd fort. »Eine Kontaktaufnahme
wird nicht einfach sein.«
    Die Wachroboter der Perlians kümmerten sich auch weiterhin nicht um die fünf Männer.
Wahrscheinlich hatten sie den Auftrag, nur die Gurrads zu bewachen.
    Hole Hohle deutete auf einen schmalen Durchgang zwischen zwei Hütten.
    »Versuchen wir es dort«, sagte er.
    Der Schlamm, durch den sie waten mußten, war zäh und klebte an Haagards Stiefeln. Der Sergeant
hätte es vorgezogen, in das Lager einzufliegen, denn er kam nur mühsam voran und mußte gegen ein
leichtes Schwindelgefühl ankämpfen.
    Hole Hohle kam an seine Seite.
    »Schwierigkeiten, Sarge?« fragte der Major.
    »Nicht mehr als die anderen«, entgegnete Haagard. Er wollte möglichst wenig reden, weil er
sich nicht in der Lage fühlte, sich auf ein Gespräch zu konzentrieren.
    »Vielleicht bekommen wir jetzt Hilfe«, sagte Hohle zuversichtlich.
    Der Major und Haagard übernahmen die Spitze. Sie erreichten die beiden baufällig wirkenden
Hütten. Die Ritzen zwischen den Stämmen waren mit Schlamm und Blättern zugeschmiert, aber der
Regen hatte das primitive Material an vielen Stellen wieder weggeschwemmt. Das Dach ragte nur
wenige Zentimeter über die eigentliche Hütte hinweg. Der Eingang war nicht zu sehen.
    Sie konnten jetzt auf einen breiten Weg blicken, der mitten durch das Lager führte.
    Wish Haagard erblickte einen Gurrad. Im ersten Augenblick erinnerte das Wesen ihn an einen
aufrecht gehenden Löwen, doch dann erkannte er, daß der Gurrad einem Menschen viel ähnlicher war
als einem Tier. Der Fremde trug enge Lederhosen, die in kniehohen Stiefeln steckten. In einer
Hand hielt er eine Jacke, die ebenfalls aus Leder war. Da der Oberkörper des Gurrads frei war,
konnte man seine prächtige Mähne sehen.
    Haagard gestand sich ein, daß er neben diesem Wesen schmächtig wirken mußte, obwohl er einen
Kopf größer war.
    »Er hat uns nicht gesehen«, flüsterte Lloyd. »Seine Gedanken beschäftigen sich mit irgendeiner
Versammlung, die von Gurrads abgehalten werden soll. Sein Name ist Trenkquort.«
    Vor weiter entfernten Hütten lagen einige Gurrads und dösten. Im Lager war es so still, daß
Haagard sich nur schwer vorstellen konnte, daß hier mehr als tausend Gurrads leben sollten.
    »Was nun?« murmelte Olney. »Sollen wir einfach zu ihm gehen und ihm die Hand entgegenstrecken?
Ich befürchte, eine Kontaktaufnahme wird nicht einfach sein. Er wird sich fragen, wieso wir
einfach in das Lager marschieren können. Sein nächster Gedanke wird sein, daß wir irgendwie mit
den Perlians in Verbindung stehen.«
    »Sie haben recht«, bekannte Hohle. »Trotzdem müssen wir versuchen, uns mit den Gurrads zu
verständigen. Mit ihrer Hilfe können wir vielleicht zur Space-Jet zurückkehren und die Perlians
abschütteln, wenn sie uns verfolgen wollen.«
    Haagard

Weitere Kostenlose Bücher