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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte den Eindruck, daß all diese zahllosen Argumente ihnen nur die gefährliche Lage
erleichtern sollten. Hohle vereinfachte alles, aber wenn man genau überlegte, wenn man seine
Vorschläge und Befehle mit aller logischer Schärfe sezierte, dann kam man schnell dahinter, daß
Hohle überhaupt nicht daran glaubte, daß sie mit der Space-Jet je zur CREST IV zurückfliegen
würden. Das Diskusschiff war schon mehr ein Wunschtraum als Wirklichkeit; die Fata Morgana
einiger Verdurstender.
    Hohle hatte etwas von einer Maschine; solange ein Funken Leben in ihm war, mußte er sich
irgendwie betätigen.
    »Es ist besser, wenn wir nicht alle zusammen gehen«, sagte Hohle. »Kommen Sie, Sarge. Wir
beide werden den Gurrad begrüßen.«
    Haagard erbebte unter einem Fieberschauer. Die Hütten verschwammen vor seinen Augen. Der
Schlamm unter seinen Stiefelsohlen zog sich wie Gummi.
    In weiter Ferne, draußen auf dem Meer, begann es wieder zu donnern.
    Haagard richtete seine Blicke auf Hohles Schultern. Hinter dem Major trat er zwischen den
Hütten hervor. Er bemühte sich, dicht bei Hohle zu bleiben.
    Der Gurrad warf den Kopf in den Nacken, als er die beiden Männer herankommen sah.
    Er blieb bewegungslos stehen – entweder vor Schreck wie gelähmt oder in gespannter
Aufmerksamkeit.
    Dann begann er zu schreien.
    Ringsum wurde es lebendig. Gurrads kamen aus den Hütten. Sie quollen so zahlreich daraus
hervor wie Ameisen aus ihren unterirdischen Gängen. Haagard führte eine Hand zur Brust. Er atmete
heftig. Hohle sagte irgend etwas, aber der Sergeant verstand es nicht.
    Plötzlich ertönte ein langgezogener Pfeifton.
    Von allen Seiten kamen die Gurrads herangestürmt. Vier warfen sich auf Haagard. Er hatte mit
dem Angriff gerechnet, aber er wehrte sich nicht. Schlamm spritzte hoch, als er nach hinten fiel.
Ein Gurrad kniete sich auf ihn. Seine Katzenaugen blickten drohend.
    Haagard drehte den Kopf zur Seite. Er konnte sehen, wie Olney, Overmile und Lloyd
vorbeigezerrt wurden. Alles war so schnell gegangen, daß auch Hohle kaum Zeit zu einer Reaktion
hatte.
    Die Gurrads banden die Terraner mit Lianen. Sie wurden nebeneinander auf den festgestampften
Boden vor einer Hütte gelegt. Die Gurrads umringten sie. Ab und zu drängten sich weiter hinten
Stehende nach vorn, um ebenfalls einen Blick auf die Gefangenen zu werfen. Die Guerillas knurrten
sich an und stießen sich mit den Ellbogen.
    Dann bildete sich plötzlich eine Gasse. Haagard hob den Kopf.
    »Ich glaube, jetzt kommt ihr Anführer«, sagte Lloyd mühsam.
    Man hatte eine Liane quer über sein Gesicht geschlungen, so daß ihm das Sprechen
schwerfiel.
    Ein hochgewachsener Gurrad kam heran. Er blieb vor den fünf Gefangenen stehen und blickte auf
sie herab. Sein Gesicht war zu fremdartig, als daß man irgendwelche Regungen darin hätte erkennen
können.
    Gabal Al Sharett empfand es als eine gewisse Ironie, daß sie nun ihrerseits ein
paar Gefangene gemacht hatten.
    Fünf Fremde.
    Diese Wesen besaßen eine gewisse Ähnlichkeit mit Gurrads. Aber man hätte auch von einer
Ähnlichkeit mit Perlians oder ihren Helfern sprechen können.
    Sharett wandte seine Blicke von den Unbekannten ab. Seine Gedanken waren aufgewühlt, aber er
hatte keine Zeit, unnütze Theorien anzustellen. Er mußte herausfinden, wer diese fünf Fremden
waren und woher sie kamen. Es konnten ebensogut Gefangene wie Verbündete der Perlians sein.
    »Wer hat sie zuerst gesehen?« fragte Sharett.
    Ein junger Gurrad namens Trenkquort meldete sich.
    »Zunächst waren es nur zwei«, berichtete er. »Als ich schrie, kamen die drei anderen ebenfalls
zwischen den Hütten hervor.«
    Der Headman drehte sich um.
    »Zeigen Sie mir die Stelle, wo die fünf Fremden auftauchten«, verlangte er.
    »Dort drüben.« Trenkquort bezeichnete die beiden Hütten mit dem ausgestreckten Arm. »Ich nehme
an, sie kamen aus dem Dschungel.«
    Das bezweifelte der Headman. Diese Wesen sahen nicht so aus, als könnten sie einen Marsch
durch den Dschungel überstehen. Außerdem zeigte ihre Kleidung Spuren von Schlamm, ein sicheres
Zeichen, daß sie sich außerhalb des Dschungels aufgehalten hatten.
    Sie mußten vom Industriegebiet kommen.
    Das konnte bedeuten, daß sie Spione der Perlians waren.
    Aber wozu schickten die Drittkonditionierten Spione ins Lager?
    Sie wußten längst alles, was sie von den Gurrads erfahren konnten.
    Sharett grübelte angestrengt nach. Vielleicht waren die Fremden genau im richtigen

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