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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Deshalb werden wir diesmal nicht
hier warten, bis er sich wieder meldet, sondern auf halbem Weg zwischen diesem und dem
angenommenen nächsten Sendeort.«
    Die beiden Sonnen über Boultat waren nur wenige Grade vom Zenit entfernt.
    Sie sandten ihr mörderisches Licht auf den Planeten hinab, der dieses Licht zu einem großen
Teil mittels seiner vorherrschend kristallinen Flora reflektierte.
    Ein normaler Pflanzenwuchs wäre längst verdorrt und wie Zunder in der Hitze aufgeflammt,
dachte Perry Rhodan. Aber die Flora Boultats hatte sich den herrschenden Bedingungen angepaßt,
hatte Arten über Arten hervorgebracht, bis sich schließlich die endgültige Form auf kristalliner
Basis behaupten und über den Planeten ausbreiten konnte.
    Wo der Kristallwald nicht mehr gedeihen konnte, wuchsen riesige Flächen des Speergrases. Es
war in seinen Anforderungen noch genügsamer. Und wo dieses harte, scharfkantige Gras keine
Nahrung fand, erhoben sich Felsen und Gebirgszüge steil in den gleißenden Himmel – aber
überall gab es Leben in Form von halborganischen und halbkristallinen Tierarten, von denen jede
fast ausschließlich mörderisch veranlagt war.
    Seit dreißig Minuten warteten Perry Rhodan und die Ertruser darauf, daß sich der Phantomsender
wieder melden würde. Sie befanden sich auf einem kleinen Felsplateau, das sich zwei Meter über
die Wipfel des zehn Meter hohen Buschurwaldes erhob und nahezu vegetationslos war.
    Die drei Männer öffneten die Helme nur, wenn sie sich unterhielten; ansonsten schlossen sie
sich in den Kampfanzügen ein, deren Klimaanlagen bis zum äußersten beansprucht wurden, um eine
annehmbarere Atmosphäre zu schaffen, als sie draußen herrschte.
    »Wieviel Zeit haben wir noch?« erkundigte sich Perry Rhodan nach weiteren Minuten und blickte
auf Oro Masut, der längst wieder die Zeiger seines Ortergerätes beobachtete.
    Ohne den Blick zu heben, sagte Masut:
    »Dreiundvierzig Minuten sind um. Es kann jeden Augenblick wieder losgehen.«
    »Hoffen wir«, knurrte Kasom, »daß wir diesmal schnell genug sind.«
    Sie waren schnell genug.
    Es gelang ihnen, wenige Minuten vor der erneuten Entmaterialisation des Phantomsenders an Ort
und Stelle zu sein.
    Unter den drei Männern lagen die ersten Ausläufer des Gebirgszuges, der sich weit vor ihnen
steil in den Himmel Boultats erstreckte.
    Am Rande einer mit Geröll übersäten Talsohle fanden sie den Sender. Und neben dem Sender,
einem großen kastenförmigen Gerät von zwei Metern Höhe und fast drei Metern Länge, stand die
quadratische Gestalt eines Generals.
    Wilde Erregung erfüllte die drei Männer. Während sie sich schnell im Schutz ihrer
Deflektorschirme dem Sendertransmitter näherten, sahen sie, wie durch die strahlende,
violettfarbene Transmitteröffnung ein zweiter General trat.
    Das ist der General, durchzuckte es Rhodan, der am nächsten Sendeort den
Empfängerpol aufgebaut haben muß!
    Wie und wodurch es diesem General gelungen war, mit Hilfe des Transmitters an jenen Ort zu
springen – diese Frage berührte ihn nur am Rande. Später würde er Gelegenheit dazu haben,
sie zu klären. Jetzt ging es zunächst nur darum, den Sendetransmitter am Verschwinden zu
hindern.
    »Da sind Sie, Sir!« brüllte Melbar Kasom. Er hatte den Helm geöffnet, und seine gewaltige
Stimme übertönte das Geräusch des Fahrtwindes.
    Tiefer Zorn erwachte in Perry Rhodan. Alle Vorsicht vergessend, aktivierte er den
Helmkommunikator.
    »Hören Sie, Kasom«, drang seine ärgerliche Stimme aus dem Lautsprecher. »Sie sind der größte
Narr, der innerhalb der Magellanschen Wolke herumläuft. Sie schreien in der Gegend herum, als
hätten Sie keine Ahnung davon, daß die Geräte überaus empfindliche Ohren haben! Wenn es jetzt
nicht ohne Kampf abgeht, geht das auf Ihr Konto. Verstanden?«
    Die Ereignisse nahmen rasend schnell ihren Lauf.
    Rhodans Stimme war kaum verstummt, als die beiden Generäle die Köpfe hochrissen und den Himmel
über sich absuchten. In Sekundenschnelle mußten sie erkannt haben, daß sich ihnen jemand im
Schutze eines unsichtbar machenden Energieschirmes näherte.
    Und ebenso schnell begannen sie zu handeln.
    Während der eine General eine schwere Impulswaffe in Anschlag brachte, beugte sich der andere
über die Kontrollen des Transmitters.
    Einen Augenblick lang befand sich Perry Rhodan in dem Glauben, sie würden versuchen zu
entkommen. Dann belehrte ihn der fauchende Energiestrahl aus der Mündung der

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