Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
gelangen?«
    Der USO-Spezialist nickte gönnerhaft. »Sie springen mit Hilfe des Transmitters dorthin.«
    »Ach! Wirklich?«
    Oro Masut kräuselte die Lippen und blickte Kasom kopfschüttelnd an.
    »Du fängst dich ja in deinen eigenen Fallstricken. Und du glaubst, für die Begleiter des
Sendetransmitters besteht die Gefahr nicht, daß sie in eine Schlucht stürzen, in einer Felswand
rematerialisieren oder genau vor dem Rachen einer mörderischen Bestie existent werden
könnten?«
    »Ich … ich …« Verwirrt verstummte Kasom.
    Perry Rhodan nickte ihm zu. »Sehen Sie, Kasom«, sagte er mit einem ironischen Unterton in der
Stimme. »Man sollte nie etwas zu erklären versuchen, wenn man selbst nichts darüber weiß.«
    »Haben Sie eine bessere Erklärung, Sir?« knurrte der USO-Spezialist. Er spürte, wie ihm das
Blut ins Gesicht schoß.
    »Das nicht – aber ich versuche auch nicht, mit Gewalt eine zu finden.«
    Er schwieg einen Augenblick. Dann fuhr er fort:
    »Ich …«
    Weiter kam er nicht mehr. Kasom packte ihn und warf ihn unter die dichten Zweige eines
niedrigen Baumes.
    Staub reizte Rhodans Nasenschleimhäute. Er schmeckte Blut auf seinen Lippen. Dann spürte er
neben sich die Erschütterungen, die von den beiden Ertrusern herrührten, die sich neben ihm auf
den Boden warfen.
    »Was soll der Unfug«, empörte er sich – und im selben Augenblick kroch er eiligst den
Ertrusern nach, die sich tiefer ins Dickicht zurückzogen.
    Überdeutlich war der Triebwerkslärm eines gurradschen Suchschiffes zu hören, der sich mehr und
mehr steigerte und schließlich dicht über der Bauminsel konstant blieb.
    »Schalten Sie alle Geräte aus«, sagte Rhodan, »deren Energieemissionen angemessen werden
können!«
    »Auch die Deflektorschirme?« erkundigte sich Masut ungläubig.
    »Auch die Schirme«, kam die rasche Antwort. »Oder glauben Sie, man könnte uns in diesem
Dickicht von oben ausmachen?«
    Wortlos befolgte Masut Rhodans Befehl.
    »Bei Ertrus«, murmelte Melbar Kasom und warf mißtrauische Blicke um sich. »Wenn uns jetzt
irgendeine Bestie als willkommene Abwechslung ihres üblichen Speisezettels betrachtet – was
dann?«
    »Was soll schon sein?« gab Perry Rhodan ärgerlich zurück. »Sie prahlen doch immer mit Ihrer
übermenschlichen Kraft! Erwürgen Sie die Bestie einfach. Und wehe, wenn Sie auf den Gedanken
kommen sollten, eine Waffe zu benützen …«
    »Ist ja schon gut!« brummte Kasom. Sein schweißüberströmtes Gesicht trug einen unglücklichen
Ausdruck.
    Zum Glück brauchte keiner der Ertruser seine Kraft unter Beweis zu stellen.
    Das Gurrad-Schiff entfernte sich nach wenigen Minuten wieder in westlicher Richtung.
    Aufatmend verließen die drei Männer ihr Versteck, blieben jedoch der Savanne fern, deren
mannshohes, lanzenförmiges Gras sich träge unter einer schwachen Brise bewegte.
    »Langsam zeichnet sich ein System ab«, richtete Perry Rhodan das Wort an die Ertruser. »Sehen
Sie her!«
    Er saß auf dem Boden und hatte zwischen seinen gespreizten Beinen etwas in den Staub
gezeichnet.
    Es handelte sich dabei um eine provisorische Karte, die Rhodan nach den Unterlagen des
Ortergerätes angelegt hatte; die Daten hatte er der kaum faustgroßen Speicherpositronik des
Gerätes entnommen.
    »Das hier sind die ungefähren Umrisse des Terrains, in dem wir uns aufhalten. Die Punkte
bedeuten die jeweiligen Sendeorte des Phantomsenders, die ich durch Linien verbunden
habe …«
    »Hm.« Kasom blickte überlegend auf das mit flüchtigen Strichen gezeichnete Bild. »Der Sender
scheint einer ganz bestimmten Richtung zu folgen, wenn ich mich nicht irre!«
    »Genau«, bestätigte Perry Rhodan und lächelte grimmig. »Und wohin führt diese Richtung?«
    Melbar Kasom erhob sich zur vollen Größe und deutete mit ausgestrecktem Arm auf das im Dunst
der Ferne sichtbar werdende Gebirgsmassiv.
    »Dorthin«, sagte er.
    »Erraten«, antwortete Rhodan. Sein Lächeln vertiefte sich. »Und das bringt mich auf eine Idee,
wie wir den Sender erreichen können, ehe er uns wieder entwischt!
    Nach unseren Erfahrungen legt der Phantomsender jeweils eine Entfernung von achtzig bis
einhundertfünfzig Kilometern mit jedem neuen Sprung zurück. Richtig?« Fragend blickte Perry
Rhodan auf seine Begleiter.
    Die Ertruser nickten zustimmend.
    »Wenn wir diese Entfernung halbieren«, fuhr Rhodan fort, »müßte es uns eigentlich gelingen,
den Sender zu erreichen, noch ehe er Zeit hat, zu verschwinden.

Weitere Kostenlose Bücher