Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
marschierte er weiter in den Korridor hinein. Kadett Miller hatte
er unbeachtet zurückgelassen, ein sicherer Beweis dafür, daß er nicht mehr er selbst war.
    McGee ging vor bis zur Sperre, die er nicht sehen, aber ahnen konnte.
    Er wartete. Da er mit geringer Intensität auf Miller geschossen hatte, dauerte es nur knapp
eine halbe Stunde, bis sich der Kadett wieder regte und zu sich kam. Der junge Raumfahrer sah
auf. Die Kristalle kümmerten sich nicht mehr um ein Gehirn, das nutzlos für sie geworden war.
    »Ich höre Sie, Leutnant …«
    »Tut mir leid, daß ich auf Sie schießen mußte. Sie standen unter dem Einfluß der Kristalle und
hätten mich getötet. Wo begann der Einfluß? Können Sie sich erinnern?«
    »Dort, wo Sie jetzt stehen. Gehen Sie keinen Schritt weiter!«
    »Ich werde mich hüten. Aber Sie kommen jetzt zu mir. Kriechen Sie. Geht es?«
    Es gelang Miller, bis zu der unsichtbaren Barriere vorzukriechen, wo McGee ihn in Empfang
nahm.
    »Berichten Sie – wie war es genau, als Sie die Sperre überschritten?«
    Miller überlegte, dann erzählte er:
    »Es kam ganz plötzlich. Schon vorher waren die Kopfschmerzen da, das haben Sie auch bemerkt,
nehme ich an. Aber dann wurde es anders. Jemand nahm mir meinen Willen und gab mir seine Befehle.
Ich mußte einfach tun, was man von mir verlangte. Als der Major mir sagte, ich solle auf Sie
schießen, mußte ich es einfach tun. Nichts hätte mich davon abhalten können …«
    Der Leutnant nickte. Dann versuchte er, Funkkontakt zu den Einsatzgruppen zu erhalten.
    Er empfing Sekunden später die ersten Signale.
    »Es ist ein Leutnant McGee mit Kadett Miller«, sagte John Marshall. »Wir müssen ihn
suchen. Peilen Sie ihn an, Goratschin.«
    Als sie den Kreuzungspunkt erreichten, blieb der Doppelkopfmutant stehen.
    »McGee ist in dieser, die Quelle der Hyperstrahlung aber in jener Richtung. Was ist
wichtiger?«
    »Der Leutnant und der Kadett sind wichtiger«, entschied Marshall ohne Zögern. »Wie weit
noch?«
    »Keine fünfhundert Meter.«
    Sie fanden McGee und Miller und erfuhren, was geschehen war. Da Rhodan und seine Begleiter
noch weit entfernt waren, legte Marshall eine Erholungspause ein.
    »Wir haben eine halbe Stunde, dann bringen wir Sie bis zum Lift zurück, Leutnant. Und jetzt
berichten Sie genau und in allen Einzelheiten, was geschehen ist. Wir müssen es wissen.«
    McGee berichtete. Er schloß:
    »Major Wolters wollte unbedingt auf eigene Faust handeln und Ihnen ein wenig Arbeit abnehmen,
das ist alles. Er konnte nicht ahnen, daß er in eine Falle lief. Sie werden ihn rausholen, nicht
wahr?«
    »Natürlich holen wir den Draufgänger aus der Patsche. Aber ich werde mich hüten, die Barriere
zu überschreiten, ohne entsprechend abgesichert zu sein. Es muß hier unten tatsächlich einen
modulierten Riesenkristall geben, dessen hypnosuggestive Ausstrahlungen in Verbindung mit der
allgegenwärtigen Emission der Kristalladern so stark sind, daß sie sogar unsere Howalflektorhelme
neutralisieren. Wir haben Meßgeräte. Goratschin wird sich sofort an die Arbeit machen, und dann
wissen wir bald mehr.«
    Iwan und Iwanowitsch stritten unaufhörlich, während sie die Messungen vornahmen. Dennoch wurde
exakt festgestellt, wo der starke Hypnoeinfluß begann. Dieser wurde von einem hyperenergetischen
Feld abgeschirmt, das aller Voraussicht nach mechanisch gesteuert wurde und das einen
kugelförmigen Sektor des unterirdischen Korridorsystems absperrte. Wer die Grenze überschritt,
geriet trotz aller Abschirmungen in den Einflußbereich der Kristalle.
    »Wenn es eine solche Sperre gibt, dann hat das einen triftigen Grund«, schloß Marshall aus den
Untersuchungen. »Es muß also auf der anderen Seite etwas geben, das wichtig ist. Wie kommen wir
nur auf die andere Seite?«
    »Ich kann ja teleportieren«, erbot sich Gucky.
    »Du bleibst hier!« befahl Marshall ernst. »Die Sache ist zu gefährlich. Habt ihr übrigens
schon bemerkt, daß es in dieser Tiefe nicht sehr heiß ist? Die Temperatur beträgt neunundachtzig
Grad Celsius. Ohne Kühlsystem natürlich eine unangenehme Sache, aber für unsere Anzüge eine
Kleinigkeit. Es gibt also hier unten eine noch funktionierende Klimaanlage.«
    Marshall überlegte, dann nahm er Verbindung zu Rhodan auf, um ihn von dem zu unterrichten, was
inzwischen geschehen war. »Was sollen wir tun, nachdem Major Wolters verschwunden ist?«
    »Ihn suchen, aber wenn möglich kein unnötiges Risiko

Weitere Kostenlose Bücher