Silberband 035 - Magellan
Reparaturgang gegangen
waren, als Oro Masut, der diesmal die Spitze übernommen hatte, abrupt stehenblieb und die Hand
hob.
Sofort blieben Rhodan und Melbar Kasom ebenfalls stehen.
»Etwas zu hören, Masut?«
Rhodan und Melbar Kasom blickten fragend auf den Ertruser.
Oro nickte.
»Mein König hat sich gemeldet. Wir befinden uns in der Nähe des Frachtraumes, in dem er und
die anderen eingesperrt sind.«
»Gibt es eine Möglichkeit, durch diesen Reparaturschacht zu ihnen zu gelangen?« erkundigte
sich Perry Rhodan.
Oro schüttelte den Kopf.
»Leider nein«, stellte er betrübt fest. »Der einzige Zugang ist die Schiebeschleuse. Vor ihr
halten mindestens zwanzig Gurrads Wache.«
»Was ist mit den Öffnungen in der Decke des Gefangenenraumes, durch die Sie beide damals
entfliehen konnten?«
»Diese Möglichkeit, so verlockend sie auch erscheint, müssen wir ausklammern. Monsieur Danton
hat mir inzwischen mitgeteilt, daß die Gurrads besondere Vorkehrungen getroffen hatten, um diesen
Fluchtweg zu einer Falle zu machen.«
Perry Rhodan murmelte Verwünschungen vor sich hin, die den beiden Ertrusern ein Lächeln
entlockten.
»Ich würde sagen«, meldete sich Kasom zu Wort, »daß ein Besuch bei diesem Gecken vorerst nicht
nötig ist.«
Oro Masut stieß einen zornigen Laut aus.
An Rhodan vorbei zuckte ein oberschenkeldicker Arm.
Melbar Kasom stieß einen erschrockenen, überraschten Schrei aus, als er von der Wucht des
Fausthiebes gegen die Wand des Reparaturgangs geschleudert wurde.
»Wage es noch einmal«, knurrte Oro Masut mit kehliger Stimme, »meinen König einen Gecken zu
nennen! Ich mache Beefsteak à la Masut aus dir. Verstanden!«
»Du verstehst aber wirklich keinen Spaß mehr«, stellte Melbar resignierend fest.
»Ruhe, verdammt!« fuhr Perry Rhodan dazwischen. »Was wollten Sie sagen, Kasom, ehe Sie dieser
Barbar von einem Ertruser unterbrach – übrigens auf eine äußerst schlagkräftige Art, wenn
ich mir diese Bemerkung erlauben darf!«
Rhodans Gesicht blieb todernst, nur seine Augen funkelten vergnügt.
Der USO-Spezialist blickte ihn mißtrauisch an. Offenbar wußte er nicht, was er von Rhodans
letzter Bemerkung halten sollte.
Schließlich sagte er unwirsch:
»Ich riet deshalb von einem vorläufigen Besuch bei diesem … diesem … König ab, weil
ich der Auffassung bin, unsere vordringliche Aufgabe läge darin, den Lagerraum zu suchen, in dem
die grünäugigen Katzen die Nahrungsvorräte und Waffen unserer ganzen Gruppe untergebracht
haben.«
Oro Masut, der seinen Landsmann scharf angesehen hatte, als dieser von seinem König sprach,
entspannte sich erleichtert.
»Der alte, verfressene Kasom«, lachte er. »Immer denkt er an den eigenen Magen!«
»Ich finde diesen Vorschlag sogar durchaus akzeptabel«, pflichtete Perry Rhodan bei.
»Na schön«, murmelte Oro Masut. »Auf zu den Fleischtöpfen von Ertrus!«
Dicht hintereinander gingen sie weiter.
Schließlich erreichten sie den Generatorraum, in den sich die Terraner kurz nach dem Start von
Modula II zurückgezogen und wo sie sich gesammelt hatten; die Spuren des Kampfes waren noch nicht
vollständig beseitigt worden.
Im Schutz ihrer Deflektorschirme eilten die drei Männer über die schmale Galerie, die den
Generatorraum in halber Höhe umgab.
Unter ihnen wurde gearbeitet. Niemand nahm jedoch Notiz von ihnen.
Auf der gegenüberliegenden Seite verschwanden sie wieder im Gang. Ungehindert setzten die drei
Männer ihren Marsch fort.
Nach einer mehr als dreißig Minuten dauernden Suche hatten sie Glück. Ganz in der Nähe des
Gefangenenraumes entdeckten sie einen zweiten Lagerraum, in dem die Gurrads die gesamte
Ausrüstung der Modula-Gruppe eingelagert hatten.
Der Lichtschein, der von draußen aus dem Korridor hereinfiel, verschwand, als Oro Masut das
Tor wieder zuschob, durch das sie in den unbewachten Lagerraum eingedrungen waren.
Die Dunkelheit war undurchdringlich.
Dann schalteten die beiden Ertruser und Perry Rhodan ihre Deflektorschirme ab und aktivierten
die Brustscheinwerfer der Kampfanzüge.
Der grelle Lichtschein riß einen unordentlich übereinandergeworfenen Haufen von
Ausrüstungsgegenständen aus der Schwärze; Tornisteraggregate und Kisten mit erheblichen Mengen
von Energiemagazinen; Mikro-Raklafetten sowie die dazugehörende Munition; tragbare
Hyperfunkgeräte unterschiedlicher Bauart; verschweißte Plastikkisten mit Medikamenten und
Nahrungskonzentraten.
Oro stürzte vor und
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