Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 037 - Arsenal der Giganten

Titel: Silberband 037 - Arsenal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
trennten und den Boden des Raumes mit einem netzartigen Verkehrsmuster überzogen. Weit in der
Höhe glänzten mächtige Leuchtkörper, hell und doch sanft, und verbreiteten schattenfreies,
gleichmäßiges Licht.
    Noch verwirrender als das jedoch empfand Reginald Bull die fast vollständige Stille, die die
Halle erfüllte. Ein leises Summen war zu hören, untermengt mit Stimmen – das war alles.
    Waringer erklärte, während der Wagen mit beachtlicher Geschwindigkeit an der Wand der Halle
entlangglitt:
    »Das wichtigste war, Motoren zu entwickeln, die möglichst geräuschlos arbeiteten. An zweiter
Stelle stand das Problem, die Maschinen so zu verkleiden, daß ihre Arbeitsgeräusche nicht nach
außen drangen. Wir schafften beides. Es hilft natürlich auch, daß die Kuppeldecke nach dem
Prinzip optimaler Akustik geformt und verkleidet wurde. Wir sind ganz zufrieden mit unserem
Erfolg. Ich glaube, wir haben hier eine der geräuschärmsten Maschinenhallen im ganzen
Imperium.«
    »Aber wozu das alles?« fragte Bull schließlich, nachdem er sich von der ersten Überraschung
erholt hatte. »Wozu all der Aufwand?«
    Waringer schüttelte den Kopf.
    »Kein Aufwand«, wehrte er ab. »Die ursprünglichen Ausgaben sind zwar hoch, aber es ist
erstaunlich, wie schnell sie sich amortisieren.« Er sah Bull von der Seite her an und blinzelte.
»Glauben Sie nicht, daß ich von Kostenrechnung auch nur einen Funken verstehe. Suzan hat das
ausgerechnet.«
    Reginald Bull glaubte ihm aufs Wort. Suzan Rhodan-Waringer war die Frau, die darauf achtete,
daß Ausgaben stets nach dem Prinzip des höchstmöglichen Rückflusses gemacht wurden.
    »Wir arbeiten hier«, fuhr Waringer fort, »mit hochbezahltem Elitepersonal. Ein Mann verdient
hier zweieinhalbmal mehr, als er in einer vergleichbaren Stellung irgendwo sonst im Imperium
einnehmen würde. Ein hoher Geräuschpegel erzeugt Krankheiten und damit Arbeitsausfall. In
Wirklichkeit sparen wir eine Menge Geld, indem wir die Leute gesund erhalten.
    Und noch etwas.
    Alle unsere Anlagen sind energetisch abgeschirmt. Kein Quant an Streustrahlung dringt bis zur
Oberfläche durch. Die Oberfläche des Planeten selbst blieb unberührt – dafür hat schon
Iratio Hondro gesorgt. Wir sind praktisch unentdeckbar. Wie lächerlich wäre es dann, wenn wir
akustische Schwingungen, die das Gestein zum Schwingen bringen, unser Versteck verraten
ließen.«
    Reginald Bull schwieg. Er begriff endgültig, daß man Geoffry Abel Waringer auf Terra weit
unterschätzt hatte. Der scheinbar so unbeholfene Wissenschaftler hatte aus Iratio Hondros
Hinterlassenschaft (und mit Hilfe von Rhodans Frau und deren Tochter) ein Forschungszentrum
aufgebaut, das im Imperium seinesgleichen suchte. Hier in dieser riesigen Anlage waren Geräte wie
der Halbraumspürer oder die Howalflektorhelme entstanden.
    Bull ahnte nicht, daß ihn noch eine Überraschung erwartete, die seine kühnsten Träume
übertreffen sollte.
    Aser Kins emotioneller Aufruhr hatte sich gelegt. Er war immer noch zornig und
zugleich verblüfft und ein wenig ängstlich ob des völlig unerwarteten Schicksals, das ihm zuteil
geworden war; aber sein Planhirn arbeitete wieder einwandfrei und entwickelte einen Plan, der dem
Schwingungswächter ermöglichen würde, sich von seinen Fesseln zu befreien. Wieviel damit gewonnen
wäre, sollte dieser Plan Erfolg haben, wußte auch Aser Kins Planhirn im Augenblick nicht zu
sagen. Viel hing davon ab, wo er sich befand. Wenn er erst einmal die Hände frei hatte, konnte er
den Antigrav desaktivieren und anhand der natürlichen Schwerkraft seiner Umgebung zu ermitteln
versuchen, wohin man ihn verschleppt hatte.
    Außer dem Plan zur Lösung der Fesseln wartete das Planhirn mit einem zweiten Resultat
komplizierter mathematisch-logischer Denkprozesse auf, das von weniger unmittelbarem Nutzen, aber
dennoch höchst bemerkenswert war.
    Dem Feind konnte in der gegenwärtigen Lage nichts Angenehmeres zustoßen, als daß ihm einer der
Schwingungswächter in die Hände fiel. Es war logisch, anzunehmen, daß die Terraner den Gefangenen
allen denkbaren psychophysischen Prozeduren unterwerfen würden, um von ihm Dinge zu erfahren, die
der Verteidigung des Solaren Imperiums gegen den übermächtigen Gegner zustatten kommen
könnten.
    Warum dann lag er seit mehr als vierzig Stunden terranischer Zeitrechnung an dieser Stelle,
ohne daß sich jemand um ihn gekümmert hatte? Es gab nur eine Erklärung, und sie

Weitere Kostenlose Bücher