Silberband 038 - Verschollen in M 87
Offiziersanwärters suchten Perry Rhodan.
Rhodan lag unmittelbar neben der Tür. Der Gedankenaufzeichner war umgestürzt und die
Kabelanschlüsse waren herausgerissen. Rhodans Translator war umgefallen. Poindexter erriet, daß
Rhodan ebenso wie er gegen die Wand geprallt war. Allerdings schien Rhodan bewußtlos zu sein.
Poindexters Blicke wanderten weiter.
Er entdeckte Melbar Kasom. Der riesenhafte Ertruser hatte sich bereits auf die Knie
aufgerichtet und wollte sich nun vollständig erheben. Da drückte einer der Skoars seine
Schockwaffe ab, und der USO-Spezialist sackte erneut in sich zusammen. Poindexter hoffte, daß der
Treffer dem Ertruser nicht allzuviel geschadet hatte.
Die Männer, die den Angriff auf Kasom bemerkt hatten, wichen vor den Skoars bis zur Wand
zurück. Die beiden Kugelköpfe standen jetzt auf und gesellten sich zu ihren Begleitern.
»Nicht bewegen!« Die krächzende Stimme, die aus weiter Ferne zu kommen schien, gehörte zu John
Marshall.
Poindexter entdeckte den hochgewachsenen Telepathen auf der anderen Seite des Raumes. Marshall
hatte offenbar keine Verletzungen.
»Das Heck des Schiffes scheint explodiert zu sein«, fuhr Marshall fort. »Die Männer, die sich
dort aufhielten, sind bestimmt nicht mehr am Leben. Wir müssen vorsichtig sein. Die Skoars machen
uns für den Zwischenfall verantwortlich. Sie haben auf Kasom geschossen. Das galt als
Warnung.«
»Was sollen wir jetzt tun?« fragte Poindexter.
»Abwarten«, antwortete Marshall. »Wenn die Skoars wieder ruhig überlegen können, kommen sie
wahrscheinlich schnell dahinter, daß die Explosion ein unbeabsichtigter Unfall war. Sie müssen
einsehen, daß wir dadurch drei Männer verloren haben und genauso gefährdet waren wie sie.«
Diese Worte waren für Poindexter nur ein schwacher Trost, denn niemand konnte vorhersagen,
wann die Skoars zur Besinnung kamen.
Vier der Skoars näherten sich dem am Boden liegenden Rhodan, während der fünfte die Männer des
Enterkommandos mit der Waffe in Schach hielt. Mühelos hoben die vier Vruun-Jäger Rhodan vom Boden
auf und trugen ihn hinaus.
»Was bedeutet das?« fragte einer der Wissenschaftler verwirrt.
»Begreifen Sie es nicht?« antwortete Polair. »Sie schleppen ihn davon. Sie haben
herausgefunden, daß er unser Anführer ist. Wahrscheinlich bringen sie ihn an Bord des Beibootes,
das vor der Schleuse liegt.«
»Vermutlich haben Sie recht«, stimmte Marshall zu. »Wir können die Skoars jetzt nicht an ihrem
Vorhaben hindern.«
Poindexters Armbandminikom begann zu summen.
»Die KC-21 ruft uns!« teilte er den anderen mit.
»Passen Sie auf!« rief Marshall. »Wir wissen nicht, wie die Skoars reagieren, wenn wir Teile
unserer Ausrüstung benutzen.«
»Ich riskiere es«, antwortete Poindexter. Er spürte, wie er von einer nie gekannten
Entschlossenheit durchdrungen wurde. Wahrscheinlich war es die ungerechtfertigte Reaktion der
Skoars, die dieses Gefühl in ihm auslöste.
»Teilen Sie Tschai Kulu mit, was hier geschehen ist«, sagte Marshall. »Machen Sie ihm klar,
daß Rhodan wahrscheinlich an Bord des skoarischen Beibootes gebracht wird.«
Poindexter begann hastig zu funken, und der als Wächter zurückgebliebene Kugelkopf ließ ihn
gewähren. Erst als die vier anderen Skoars zurückkehrten, gab man Poindexter durch gebieterische
Handzeichen zu verstehen, daß er aufhören sollte, sich an seinem Armbandgerät zu schaffen zu
machen. Doch zu diesem Zeitpunkt war der Funkspruch von der KC-21 bereits bestätigt worden.
Einer der Vruun-Jäger näherte sich John Marshall. Durch einen Wink mit der Waffe bedeutete er
dem Telepathen, den Raum zu verlassen.
»Offenbar bin ich jetzt an der Reihe«, stellte Marshall lakonisch fest. »Da ich noch bei
Bewußtsein bin, kann ich Ihnen in wenigen Augenblicken mitteilen, wohin man mich bringt.«
Der Mutant wurde von zwei Skoars abgeführt. Poindexter war froh, daß die Besatzung des
Flugbalkens nach der Explosion nicht blindlings zu schießen begonnen hatte. Das bewies erneut,
daß die Skoars keine kriegliebenden Wesen waren. Was sie taten, geschah nur zu ihrer Sicherheit.
Poindexter bedauerte, daß die Freundschaft zwischen Terranern und Skoars zu Ende war, bevor sie
überhaupt richtig begonnen hatte.
Poindexter zuckte zusammen, als unerwartet Marshalls Stimme aus dem Helmlautsprecher
klang.
»Die Skoars haben mich in die Schleuse gebracht«, berichtete der Mutant. »Hier liegt auch
Perry Rhodan.
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