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Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Helmempfänger.
    Rhodan starrte in die dunkle Öffnung hinab.
    »Die Alten haben die Bodenspalte in ihren Berichten nicht erwähnt«, rief Riyollon vom Schlitten aus. »Sie muß erst kürzlich entstanden sein.«
    Es war vollkommen gleichgültig, wann dieses Hindernis entstanden war, überlegte Rhodan. Sie mußten eine Möglichkeit finden, es zu überwinden.
    »Wir haben die Sonde in beide Richtungen geschickt«, meldete sich Atlan über Funk. »In südwestlicher Richtung erstreckt sich die Spalte dreißig Kilometer, im Nordwesten sind es fast dreihundert Kilometer.«
    »Dreißig Kilometer«, wiederholte Rhodan gedehnt. »Das kann bei der herrschenden Strahlung den Tod bedeuten.«
    »Soeben hat Waringer die ersten Auswertungen vorgelegt«, sagte Atlan. »Du mußt dir einen Dreißig-Kilometer-Marsch aus dem Kopf schlagen. Ohne Schutzschirm würdest du auf jeden Fall eine tödliche Dosis abbekommen.«
    Rhodan starrte auf die andere Seite der Schlucht. Er mußte irgendwie hinübergelangen. Eine Umkehr bedeutete seinen Tod, denn er konnte mit der beschädigten Space-Jet nicht zur CREST V zurückfliegen, und die Landung eines zweiten Bootes würde mit großer Wahrscheinlichkeit das Ende des ganzen Planeten einleiten.
    »Ich gebe zu, daß du in einer schwierigen Lage bist«, sagte Atlan. »Wir halten jetzt eine Konferenz ab, um zu überlegen, wie wir dir helfen können.«
    Rhodan antwortete nicht. Er wollte das Ergebnis dieser Besprechung nicht abwarten, sondern selbst die Initiative ergreifen. Er ging zum Schlitten und schilderte den drei Urths die Situation.
    »Wir müssen umkehren«, sagte Broynlaar sofort. »Eine Ausweichmöglichkeit gibt es nicht, und die Öffnung ist zu tief und zu breit, um überquert zu werden.«
    »Wir können es trotzdem schaffen«, sagte Perry.
    Er konnte sehen, wie die Köpfe der drei Satyataner hin und her zuckten. Allein der Gedanke, einen solchen Abgrund zu überqueren, versetzte sie in Angst.
    Rhodan kehrte zum Rand der Schlucht zurück und suchte eine Stelle, wo ein spitzer Eclissebrocken aus dem Boden ragte.
    »Bindet die Zugseile vom Schlitten los und knotet sie zusammen«, befahl er den Urths. Dann setzte er sich mit der CREST V in Verbindung. »Landet eine ferngelenkte Sonde am Rand der Bodenöffnung«, befahl er.
    »Wenn ich einen genügend großen Anlauf nehme, könnte ich die Spalte überspringen, Sir«, meldete sich Harl Dephin.
    »Schon möglich«, gab Rhodan zu. »Aber wir brauchen auch die Urths, wenn wir ihr Heiligtum finden wollen. Bisher haben die Sonden nichts entdeckt, was auch nur annähernd wie eine lemurische Station aussieht.«
    Rhodan wartete geduldig, bis die Sonde gelandet war. Inzwischen hatten die Satyataner alle Zugseile miteinander verbunden. Rhodan nahm das Ende des langen Strickes und befestigte es an der Sonde.
    »So«, sagte er befriedigt. »Fliegt die Sonde auf die andere Seite der Schlucht.«
    Die Techniker an Bord des Flottenflaggschiffs begriffen sofort, worum es ging, und starteten die Sonde. Der kleine Flugkörper landete wohlbehalten auf der anderen Seite.
    »Jetzt brauchen wir nur noch jemand, der den Strick drüben befestigt«, sagte Chuzijew spöttisch.
    Rhodan achtete nicht auf die Stimme in seinem Helmlautsprecher. Er näherte sich dem Eclissefelsen, an dem das Seil festgebunden war, und prüfte seine Haltbarkeit.
    »Sir«, sagte Dephin argwöhnisch. »Sie haben doch nicht etwa vor, hinüberzuklettern?«
    Rhodan antwortete nicht. Er ging in die Hocke und ergriff den Strick mit beiden Händen. Der Kampfanzug schien eine Tonne zu wiegen. Mühevoll ließ Rhodan seine Beine über den Abgrund rutschen. Seine Füße tasteten nach einem Vorsprung. Dann wagte er es, das Seil mit seinem vollen Gewicht zu belasten. Es bog sich nach unten durch, schien aber zu halten.
    Der Paladin beugte sich über den Rand der Schlucht.
    »Sir, Sie werden die Sonde mit sich in die Tiefe reißen«, prophezeite Harl Dephin.
    »Lassen Sie die Sonde mit voller Schubkraft arbeiten, bis ich drüben bin«, sagte Perry Rhodan zu den Technikern an Bord der CREST.
    »Ich sollte Sie festhalten, Sir«, sagte Dephin mit krächzender Stimme. »Sie setzen Ihr Leben aufs Spiel.«
    Rhodan spürte, wie das Seil auf der gegenüberliegenden Seite nachgab, und er verhielt sich einen Augenblick still. Er konnte sich vorstellen, was ein Sturz mit dem schweren Kampfanzug bedeutete. Am besten überhaupt nicht daran denken, schoß es ihm durch den Kopf. Er benötigte seine gesamte Kraft, um sich am

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