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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ehemalige Arkonidenadmiral ist auch heute noch ein findiger Mann. Wie sagt man doch dazu auf Terra: ein schlauer Fuchs. Habe ich recht?«
    »Du weißt genau, daß du immer recht hast, Kugelbirne«, lispelte Gucky. »Aber Lokos Chancen sind nicht groß. Er kann nur die Mentalität eines fremden Wesens spüren, aber nicht in seinem Unterbewußtsein lesen.«
    »Aber er könnte die unterbewußten Strömungen in Scholschowos Gehirn kopieren und bei sich selbst ins Bewußtsein aufsteigen lassen«, warf Ovaron ein.
    Perry Rhodan wiegte den Kopf. Er dachte kurz nach, dann aktivierte er den Interkom. Die Ü-Positronik meldete, daß Major Lokoshan sich in der Messe des Chefdecks aufhielt. Daraufhin ließ Rhodan den Kamashiten dort ausrufen.
    Sieben Minuten später stand Patulli Lokoshan im kleinen Konferenzzimmer der MARCO POLO. Seinen Hausgott Lullog trug er unter dem Arm.
    Der Kamashite setzte zuerst Lullog auf einem freien Sessel ab, dann nahm er daneben Platz. Fragend blickte er den Großadministrator an. Er wirkte exotisch, wie immer. Er war zwar nur knapp 1,40 Meter groß, schlank, knochig und sehnig, aber auch ausgesprochen muskulös. Lokoshan hatte eine goldbraune Haut, silberfarbene Zähne und Finger- und Zehennägel von der gleichen Farbe. Sein grasgrünes Haar war zu kleinen Zöpfen geflochten.
    Perry Rhodan erläuterte ihm das Problem und fragte ihn, ob er den Versuch wagen wollte.
    »Falls er für Sie ein Risiko bedeutet«, schloß er, »verzichten wir lieber, Major.«
    Patulli verzog sein Gesicht zu einem höflichen Lächeln.
    »Das ganze Leben ist ein Risiko«, entgegnete er sanft. »Dennoch wird es immer wieder gewagt.« Er blickte liebevoll zu seinem Erbgott. »Lullog und ich werden es schon schaffen, Sir.«
    Gucky lachte verstohlen.
    »Lullog! Was für ein blöder Name. Wenn ich ihn höre, komme ich mir immer wie betrunken vor.« Er nieste zweimal heftig, schloß die Augen und stöhnte unterdrückt.
    Major Lokoshan musterte Lullog aus zusammengekniffenen Augen. Dann erhob er sich, ohne Rhodans Aufforderung abzuwarten.
    »Ich müßte mit Scholschowo mindestens eine Stunde lang allein in einem schalldichten Raum sein, um Schritt für Schritt in sein Unterbewußtsein eindringen zu können, Sir. Wäre es möglich, das zu veranlassen?«
    Perry Rhodan nickte und aktivierte den Interkom. Nachdem er einige Zeit vergeblich gewartet hatte, sagte er:
    »Ich kann zur Zeit weder Professor Kaspon noch Professor Serenti erreichen, Gucky, würdest du bitte in die Klinik springen und nach ihnen suchen?«
    Der Mausbiber richtete sich auf, schnaufte vernehmlich und lallte mit schwerer Zunge:
    »Die … Hunde … sind … sind … im … Gaga … Garten, Chef. Wau, wau!« Sein Kopf sank zur Seite, und im nächsten Moment verkündeten laute Schnarchtöne, daß er fest schlief.
    Perry wirkte verstört.
    »Was hat er nur? Eben war Gucky doch noch völlig in Ordnung. Was soll das Gestammel von den Hunden? Meint er die beiden Boxer von Professor Kaspon?«
    Lloyd beugte sich vor und roch an Guckys offenem Mund.
    »Riecht nach Rum, Sir. Wahrscheinlich hat er einen steifen Grog gegen seinen Schnupfen getrunken.«
    »So ein Mausehund …«, murmelte Alaska Saedelaere.
    Rhodan sah unwillig von einem zum anderen, dann zuckte er resignierend die Achseln.
    »Ich halte es für das beste, wir gehen jetzt zur Klinik, Major Lokoshan«, sagte er. »Benötigen Sie noch etwas für Ihre Arbeit?«
    »Nein, Sir.«
    Der Kamashite nahm seinen Lullog wieder auf und ging zur Tür. Perry Rhodan folgte ihm zögernd. Atlan warf noch einen undefinierbaren Blick auf den schnarchenden Ilt, dann schloß er sich an.
    Major Patulli Lokoshan wirkte in sich gekehrt und nachdenklich. Er reagierte nicht einmal auf Rhodans Frage nach der Methode, mit der er in Scholschowos Unterbewußtsein einzudringen hoffte.
    Es war allerdings nicht das bevorstehende Experiment, das den Kamashiten so schweigsam sein ließ. In Wirklichkeit sehnte sich Patulli nach einer natürlichen Umgebung, einem offenen Himmel, Wind, Regen, Sonnenschein – und der Weite einer planetaren Landschaft.
    Ein Erdgeborener konnte ihm das gar nicht nachfühlen, denn auf dem Ursprungsplaneten der Menschheit spielte sich das Leben größtenteils in gigantischen Städten ab, waren die Menschen teilweise bis zum Extrem an eine Gesellschafts- und Lebensform angepaßt, in der das Management regierte und in der geistiger Durchschnitt keine Aufstiegschancen besaß. Ein solches Leben ließ sich nur bei

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