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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weder brutal noch gewalttätig aus«, stellte sie fest. »Wie ich hörte, sind Sie aber
für die Vernichtung ganzer Welten verantwortlich.«
    »Unter besonderen Umständen«, entgegnete Rhodan ernst, »habe ich manchmal den Befehl zur
Vernichtung eines Planeten gegeben.«
    »Takera zum Beispiel!«
    »Ja.«
    »Macht es Ihnen nichts aus, Milliarden von Cappins zu töten?«
    »Sie täuschen sich«, blieb Rhodan gelassen. »Die Takerer hatten genügend Zeit, alle Bewohner
Takeras zu evakuieren. Von dieser Möglichkeit haben sie auch Gebrauch gemacht.«
    Sie sah ihn abwägend an.
    »Ich mag Männer, die kämpfen. Aber ich verabscheue Männer, die sinnlos zerstören.«
    Rhodan antwortete nicht. Es erschien ihm zwecklos, sich mit dieser Frau auseinanderzusetzen.
Sie konnten stundenlang reden, ohne sich zu verstehen.
    Pentschypon-Kala 896. schien zu ahnen, daß dieses Gespräch zu nichts führen würde, denn er
griff jetzt ein.
    »Vielleicht bringst du uns noch etwas zu trinken, Karmin?« schlug er vor.
    Sie sah ihn mit einem rätselhaften Blick an, in dem Rhodan Haß und Zuneigung zugleich zu
entdecken glaubte. Dann ging sie hinaus.
    »Sie ist sehr schön«, stellte Atlan bewundernd fest.
    Das Clanoberhaupt sah ihr gedankenverloren nach.
    »Schönheit ist vergänglich. Vor allem im Leben eines Juclas. Sie wird vier, höchstens fünf
Jahre so schön sein, dann ist alles vorbei.« Er gab sich einen merklichen Ruck, als könnte er
nicht verstehen, daß er so zu den beiden Fremden sprach.
    »Vielleicht läßt sich die Lebenserwartung der Juclas wieder verlängern«, meinte Rhodan. »Ich
biete Ihnen gemeinsame Forschungen mit den Ganjasen an. Wenn die genaue Ursache für das schnelle
Altern Ihres Volkes bekannt ist, muß es eine Möglichkeit geben, etwas dagegen zu tun.«
    »Wir haben unsere eigenen Wissenschaftler.« Es war deutlich zu spüren, wie Pentschypon-Kala
896. sich sofort wieder verschloß.
    Rhodan lachte auf.
    »Wissenschaftler, die nur zwanzig Jahre alt werden! Wie sollen sie alles Wissen haben, das zur
Lösung solcher Probleme notwendig ist? Vielleicht lernen sie schneller als andere Cappins, aber
trotzdem fehlen zu viele Jahre.« Rhodan blickte sich um. »Ich will Sie nicht kränken, aber
überall in diesem Schiff konnte ich die Spuren des Verfalls entdecken. Irgendwann wird eine
Generation an Bord der MURRAC leben, die die Technik dieses Schiffes nicht mehr versteht.«
    »Dann«, sagte Pentschypon-Kala 896. bestimmt, »würden sie das Schiff verlassen und einen
Planeten besiedeln.«
    Das Gespräch wurde unterbrochen, denn Karmin kam mit einer gefüllten Kanne herein. Rhodan sah,
daß Pentschypon-Kala 896. jede ihrer Bewegungen aufmerksam beobachtete. Zwischen den beiden
Juclas mußte ein besonderes Verhältnis bestehen.
    »Sie können uns nicht verstehen«, sagte das Clanoberhaupt. Er trank seinen Becher leer und
füllte sich nach. »Wir haben keine Zeit, uns mit solchen Problemen zu beschäftigen. Wir müssen
viel erleben, denn wir haben nicht viel Zeit.«
    »Wenn Sie diesen Standpunkt vertreten, ist es für Sie sinnlos, sich für die Pläne des
Taschkars mißbrauchen zu lassen. Warum sollten Sie Krieg gegen das ganjasische Volk führen, das
sich nach Ruhe und Frieden sehnt, um wieder zu sich selbst finden zu können?«
    Die Augen des Kommandanten verschleierten sich.
    »Vielleicht hat der Taschkar gelogen«, überlegte er laut. »Aber darum brauchen Sie sich nicht
zu kümmern. Ich werde es herausfinden.«
    Er warf sich auf eine Liege und zog ein Fell über sich.
    »Gehen Sie jetzt!« bat Karmin. »Er ist erschöpft und braucht Schlaf.«
    Als Rhodan und Atlan auf den Korridor hinaustraten, taumelte ein alter Bettler vor ihnen her.
Am Ende des Ganges tanzten ein paar Frauen und Männer nach den Klängen wilder Musik, die aus den
Lautsprechern kam.
    Der Clanführer hatte recht! dachte Rhodan. Cappins, deren Lebenserwartung bei zwanzig Jahren
lag, hatten keine Zeit, sich um wissenschaftliche oder technische Probleme zu kümmern.
    Sie mußten leben.

24.
    LOGBUCH der MARCO POLO – 9. Juli 3438 Erdzeit.
    Einige unter uns – und ich schließe mich nicht aus – betrachten es
als ein Wunder, daß Rhodan und Atlan von ihrer Mission zurückgekommen sind. Ein noch größeres
Wunder schien mir jedoch zu sein, daß wir uns mit der MARCO POLO zurückziehen konnten.
    Inzwischen sind wir in die Werft zurückgekehrt. Die Untersuchungen an den
Pralitzschen Wandeltastern gehen weiter. Rhodan

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