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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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alten Gesetzen der Clans, die den Zusammenhalt aller Familien als
Voraussetzung für das Fortbestehen der Juclas ansahen. In schwierigen Augenblicken vergaßen die
Clans Neid und Mißgunst.
    Pentschypon-Kala 896. blickte zur Seite, wo Karmin in einem bequemen Sessel kauerte. Sie sah
abgespannt aus. Eine zärtliche Regung für diese Frau stieg in Pentschypon-Kala 896. auf.
    »Möchtest du dich nicht ausruhen?«
    »Jetzt?« fragte sie erstaunt.
    Er beobachtete sie. Er hatte sich selten Gedanken über ihre Klugheit gemacht, aber vielleicht
war sie tatsächlich in der Lage, gewisse Zusammenhänge zu begreifen.
    Wahrscheinlich hätten die Juclas die Wahrheit niemals erfahren, wenn sie nicht mit den
Terranern zusammengetroffen wären. Der Bericht Perry Rhodans hatte Pentschypon-Kala 896. die
Augen geöffnet.
    Aber die Wahrheit war schrecklich. Vielleicht, dachte das Clanoberhaupt, hätte sich der eine
oder andere seiner Vorgänger sogar vor ihr verschlossen.
    In diesem Augenblick meldete sich eine Bodenstation von Arptof aus. Die Gedanken des
Kommandanten kehrten in die Gegenwart zurück. Auf dem Bildschirm der Funkanlage wurde ein Mann
sichtbar. Er war groß und hager, sein Kinn war so lang und unförmig, daß es fast die Brust
berührte.
    »Ich heiße Sie im Namen des Taschkars willkommen!« sagte der Mann. Er sprach beherrscht und
überlegen, wie ein mächtiger und reicher Mann zu einer Schar Bettler sprechen würde. Haß stieg in
Pentschypon-Kala 896. auf. »Der Taschkar gratuliert zu Ihrem Sieg über die ganjasische Flotte. Er
ist jedoch der Ansicht, Sie hätten sofort die Verfolgung aufnehmen müssen, um den Gegner
endgültig zu vernichten.«
    Pentschypon-Kala 896. war erstaunt. Er hatte erwartet, daß Ginkorasch zumindest die Formen der
Höflichkeit wahren würde. Aber der Kampf um die Existenz seines Imperiums ließ ihm wohl keine
Zeit dafür.
    »Ich bin gekommen, um mit dem Taschkar über alle weiteren Aktionen zu beraten«, erklärte
Pentschypon-Kala 896. ruhig.
    Der Mann, irgendein Vertrauter des Taschkars, schlug die Augen nieder. Er hätte seine
Abneigung gegen die Juclas nicht besser zum Ausdruck bringen können. Als er wieder aufblickte,
waren seine Lippen geschürzt.
    »Wir werden auf Arptof landen«, fuhr Pentschypon-Kala 896. fort.
    »Mit wie vielen Schiffen?« erkundigte sich der Hagere sofort.
    »Natürlich nicht mit allen«, versetzte Pentschypon-Kala 896. ohne seine Genugtuung zu
verbergen. »Aber der Taschkar wird verstehen, daß der Oberbefehlshaber der Juclas mit einem
angemessenen Geleit ankommt.«
    Der Hagere dachte nach.
    »Ja«, sagte er, sichtlich zögernd. »Natürlich könnten Sie auch ein Begleitkommando unserer
Flotte bekommen.«
    Pentschypon-Kala 896. versuchte ein naives Lächeln.
    »Der Taschkar braucht seine Schiffe für wichtigere Zwecke, mein Freund. Wozu das übliche
Zeremoniell zu sehr strapazieren, wenn es auch auf andere Weise geht?«
    Er schaltete ab, bevor der Hagere Bemerkungen darüber machen konnte, wie das ›übliche
Zeremoniell‹ eigentlich aussah. Durch die Zerstörung Takeras und die angespannte Lage war jede
Improvisation entschuldbar. Das Clanoberhaupt amüsierte sich. Es bereitete ihm Vergnügen, den
eitlen Berater des Taschkars in Verlegenheit zu bringen.
    Das Funkgerät summte.
    »Ich werde jetzt nicht weiter sprechen«, entschied Pentschypon-Kala 896. »Es sei denn, der
Taschkar selbst wollte Verbindung mit mir aufnehmen. Die zweitausend Schiffe, die ich ausgesucht
habe, folgen der MURRAC nach Arptof. Alle anderen warten gefechtsbereit in Randgebieten dieses
Systems.«
    Er erhob sich.
    »Was hast du jetzt vor?« fragte Karmin.
    »Ich gehe, um mit einem Tabu Schluß zu machen«, erklärte er ihr. »An Bord aller Schiffe
geschieht in diesem Augenblick etwas Ähnliches. Ich hoffe jedenfalls, daß die anderen
Kommandanten meine Geheimnachrichten verstanden haben, wenn ich auch der einzige bleiben werde,
der die Sache selbst erledigt.«
    »Was bedeutet das? Ich verstehe dich nicht.«
    Er schlug seinen Umhang zurück und untersuchte seine Waffen.
    »Ich glaube nicht, daß es lange dauern wird.«
    Sie schaute ihn angsterfüllt an.
    »Ich habe mich endgültig von Poumir getrennt. Ich gehe nicht zu ihm zurück.«
    Während er mit den Händen den Umhang verschloß, trat er auf ihren Sessel zu und küßte sie auf
die Stirn.
    »Ich gehe nicht zu Poumir.«
    Er wandte sich ab und verließ die Zentrale. Einer seiner Stellvertreter übernahm

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