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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schaltete durch einen Tastendruck den Tiefstrahler an, der über dem Gegensprechgerät in der
Felswand angebracht war. Ein einfacher Funkbefehl genügte. Dann erloschen die Scheinwerfer des
Gleiters, die Maschine senkte sich langsam auf den Schotter.
    Pontonac öffnete die Tür und stieg aus. Seine beiden Beinprothesen bewegten sich –
zuverlässig und schnell wie immer. Dieser Konstruktion aus Stahlrohr, Gewebeplastik,
biopositronischen Steuerleitungen, die an den großen Nervensträngen angeschlossen waren, und
elektromagnetisch-positronischen Bewegungselementen verdankte er, daß sein Körper einunddreißig
Kilogramm mehr als vor der schweren Operation wog.
    Pontonac war ein Krüppel mit zwei künstlichen, halbrobotischen Beinen und einer
Ersatzschulter, rechts, und einem neuen Arm. Einmal, als er seinen letzten Wutanfall gehabt
hatte – vor etwa drei Jahren mußte es gewesen sein –, hatte er mit der Faust eine Ecke
eines metallenen Tisches in einem Winkel von vierzig Grad umgeknickt. Ein Krüppel, dessen Kräfte
und Reflexe gewachsen und schneller geworden waren.
    Er stieg aus.
    Langsam ging er, ein großer, fast zu schlanker Mann von hundertneunzig Zentimetern Größe, auf
die Bildscheibe und das Mikrophon zu. Er drückte die Ruftaste, wartete, bis das grüne Licht
aufleuchteten und sagte dann leise, in einem fast verlegenen Tonfall:
    »Edmond Pontonac hier. Ich wünsche eingelassen zu werden. Öffne dich, Sesam.«
    »Verstanden, identifiziert und akzeptiert«, meldete sich die wenig modulierte Maschinenstimme
des Robotgehirns.
    Wie alles andere Material, das seit mehr als zweihunderttausend Jahren noch ausgezeichnet
funktionierte und dessen wenige Teile, die sich abgenutzt hatten oder ausgefallen waren, von
Robotern ausgetauscht wurden, funktionierte auch der terranische Sprechknopf der Maschine
hervorragend.
    »Öffnen!« sagte Pontonac.
    Niemand hätte diesem schlanken Mann angesehen, daß er zu mehr als einem Drittel aus
Gewebeplastik und Stahl bestand. Er bewegte sich leicht, fast graziös und stemmte sich jetzt
gegen den nackten Felsen. Langsam zog sich ein vier Quadratmeter großer Quader mit unregelmäßiger
Oberfläche nach innen zurück, begann sich zu drehen und gab den Blick frei in einen Korridor, der
mit gelbem Licht erfüllt war.
    »Danke!« sagte er.
    Seine Stimme entsprach seinem Erscheinungsbild. Sie war voll, ohne dröhnend zu wirken,
gleichzeitig sprach er leise und diszipliniert und selten zuviel. Er wirkte wie die
personifizierte Bescheidenheit. Dabei hatte er keinen Grund, bescheiden zu sein, denn er besaß
einen exzellenten Verstand und hatte in der Solaren Abwehr jahrelang beste Arbeit geleistet. Dort
war Pontonac Offizier für Sonderaufgaben gewesen.
    Hinter ihm schloß sich das Felsstück wieder, und die kalte Luft, die eingedrungen war,
vermischte sich mit der warmen Luft, die aus vielen Gebläseöffnungen drang.
    Pontonac fragte: »Ich bin verständigt worden, daß hier eine ungewöhnliche Situation entstanden
sei. Was gibt es?«
    Überall befanden sich versteckte Linsen, Lautsprecher und Mikrophone. Man konnte eine
Unterhaltung im Laufen führen. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
    »Wie Sie zweifelsohne wissen, Terraner, existiert in meinen Befehlsspeichern ein genereller
Grundbefehl. Ich soll der Menschheit, die von den Takerern zuviel zu erleiden hat, jederzeit
helfen.«
    »Richtig!«
    Pontonac kannte den Weg, er schwenkte jetzt nach rechts und betrat, nachdem er drei Türen
überwunden hatte, einen großen Raum. Hier stand vor einem mächtigen, halbrunden Pult mit
Bildschirmen, die sonst stumpf blieben, ein hochlehniger Sessel, der sich auf einem Gitter aus
hydraulischen Armen bewegen ließ. Jetzt herrschte auf diesem Pult ein geradezu übertrieben
hektisches positronisches Leben.
    »Es ist den Terranern bisher nicht offenbart worden«, sagte das Kommandogehirn deutlich, »daß
nach wie vor eine Vielzahl von Ortungsgeräten in diesem Depot und Schaltzentrum des Ganjos in
Betrieb waren und sind.«
    »Nein«, sagte Pontonac und setzte sich in den Sessel. Während er zuhörte, betrachtete er
aufmerksam die Bilder auf den Sichtschirmen.
    »Wir haben sehr deutliche Messungen vorgenommen«, sagte die Automatik. »Diese Meldungen
bestätigen, daß eine Flotte von etwa fünfzigtausend Objekten größerer Durchmesser, in meinem
internen Sprachgebrauch Sammler genannt, etwa zwölf bis fünfzehn Lichtjahre außerhalb der
Bahn des

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