Silberband 054 - Finale für Pluto
Planeten Pluto in Kämpfe verwickelt wurde. Diese Sammler – es waren ursprünglich
sechzigtausend Einheiten – kamen aus der Galaxis Gruelfin.«
Pontonac bestätigte. »Das deckt sich genau mit meinen Informationen beziehungsweise mit den
Informationen, über die alle Terraner verfügen.«
Unruhe und Nervosität machten sich in ihm breit. Er fühlte, daß sich ihm ein Problem näherte,
das größer war als alle anderen, vor denen er im Laufe seines Lebens gestanden hatte. Noch wußte
er nicht, worauf diese Maschine hier hinauswollte.
»Die Sammler werden erfolgreich von den Streitkräften der Menschheit bekämpft. Das Problem
stellt sich für mich in anderer Form. Da diese Sammler aus Gruelfin kommen, habe ich sie als
Bedrohung dieses Sonnensystems identifiziert und entsprechende Maßnahmen eingeleitet.«
Der einsame Mann in der Halle begann zu ahnen, warum er gerufen worden war.
»Welche Maßnahmen?« fragte er beherrscht.
»Ich habe Schaltungen aktiviert, die bisher lediglich zu Kontrollzwecken benutzt wurden. Diese
Schaltungen haben Richtantennen ausgefahren und die Sender und Empfänger auf die galaktische
Position von Gruelfin ausgerichtet. Die Justierung ist sehr genau.«
Also bestand auf eine Weise, die er gleich erfahren würde, eine Verbindung zwischen Gruelfin
und Terra beziehungsweise diesem Mond hier. Die Nervosität des Mannes stieg, und sogar die mit
naturgetreu wirkendem Plastik umkleideten metallenen Finger der rechten Hand bewegten sich auf
den Armlehnen des Sessels.
»Was ist der Zweck dieser Antennen?« fragte Edmond.
»Ich habe die Ortung von sechzigtausend Sammlern bekanntgegeben. Außerdem sammelte ich mehrere
Stunden der Kommandounterhaltungen zwischen den einzelnen terranischen Schiffen unter Leitung von
Reginald Bull. Ich verschlüsselte und übersetzte diese Meldungen und habe sie ebenfalls an
Ovaron, den Ganjo, durchgegeben. Er ist also über die Geschehnisse informiert, die sich hier
abspielen. Er wird reagieren.«
Pontonac sagte leise: »Das war es also. Was wird Ovaron tun?«
Das Robotgehirn entgegnete: »Ich weiß es nicht. Er wird reagieren. Wie, das liegt allein in
seinem Ermessen. Vielleicht versucht er, selbst einzugreifen. Die nötigen Gerätschaften sind
vorhanden.«
Pontonac überlegte kurz, dann fragte er: »Ein Transmitter?«
»Es besteht eine Verbindung. Es sind kleine Pedopeiler. Sowohl auf einem Planeten, den wir im
Idiom der Ganjasen Sikohat nennen, als auch hier gibt es Pedopeiler. Diese Information wurde dem
Ganjo ebenfalls unter Hinweis auf ihre Dringlichkeit und große Bedeutung übergeben.«
»Dann ist mir alles klar«, sagte Pontonac und strich sich über sein weißes, langes Haar, das
sorgfältig frisiert war. »Vermutlich wird in Kürze der Ganjo hier auftauchen. Und eventuell auch
Perry Rhodan mit der MARCO POLO – wenn er die letzten Tage seit der Gefangennahme von Roi
Danton und den Siganesen überstanden hat.«
Auf den Schirmen sah er Bilder der Antennen und der schweren Richtsender. Sie waren aus den
Spitzen der Akalos-Berge ausgefahren worden. Dort hatte man vor Jahren gesucht und vermessen,
aber niemand war auf den Gedanken gekommen, daß sich hier externe Elemente dieses mächtigen
Kommandogehirns verbargen. Jetzt hatte die Funkstation, die auf Dakkarebene arbeitete, alle
Meldungen nach Gruelfin weitergegeben, und zweifellos war der Ganjo bereits dabei zu reagieren.
Denn wer seinen besten Freunden, den Terranern, schadete, schadete ihm selbst. Er würde seine
Gegner auch hier im Solsystem bekämpfen, da dieser Kampf vor Urzeiten auch hier begonnen hatte.
Das Gehirn der Zentrale hatte zu arbeiten begonnen, und die Funkstation hatte gesendet. An diesem
Punkt der Überlegungen angelangt, sagte der militärische Leiter des Saturnmondes Titan laut:
»Ich werde den Ganjo erwarten. Bitte, führe mich zu dem Raum, in dem die Pedoverbindung
steht.«
»Selbstverständlich. Ich bin angewiesen worden, Ihnen jede Hilfe zukommen zu lassen.«
Ein Rechenzentrum mit Manieren, dachte Pontonac, während er den Robot betrachtete, der
aus einer bisher geschlossenen Vertiefung der Wand hervortrat und sich dem Kommandosessel
näherte.
»Bitte, Pontonac, folgen Sie mir«, sagte der Robot.
»Mit Vergnügen.« Der Oberst stand auf.
Pontonac hatte noch genügend Zeit, um hier warten zu können. Die administrativen Aufgaben auf
Titan waren nicht besonders kompliziert, und da hier alles ausgezeichnet funktionierte, dank
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