Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Danach setzte er sich auf den linken der beiden vorderen Sitze, nahm ein Plastikrad in die Hand und drehte an einem kurzen Metallding.
    Etwas surrte, und kurz darauf fädelte das Fahrzeug sich in den Mahlstrom des Primitivverkehrs ein. Ich nahm einen schier unerträglichen Geruch nach Verbrennungsrückständen und giftigen Beimischungen wahr, und tatsächlich leuchtete die gelbe Minilampe meines Luftprüfers auf.
    »Also, da will ich mich erst einmal vorstellen«, sagte der rundliche Mann. »Ich heiße Alexander Fröhlich – und wer fröhlich ist, ist auch lustig.« Er lachte. »Das war ein toller Spaß, den Sie da abgezogen haben, Mann. Beinahe hätte ich Sie wirklich für einen Mann vom Mars gehalten.«
    »Ich heiße Tatcher a Hainu«, entgegnete ich ernsthaft, »und ich wurde tatsächlich auf dem Mars geboren.«
    Fröhlich schaute mich prüfend an, dann lachte er wieder, lautlos diesmal. Nur seine Schultern bebten.
    »Das schlägt dem Faß den Boden aus«, meinte er. Plötzlich wurde er ernst. »Ich glaube zwar, daß es im Weltraum zahllose andere intelligente Arten gibt, Tatcher, aber inzwischen steht doch wohl fest, daß auf dem Mars kein intelligentes Leben existiert.«
    In meinem Kopf schlug eine Glocke an. Ich schätzte den Entwicklungsstand der Intelligenzen auf diesem Planeten ab und überlegte, wie lange die meisten Erdbewohner geglaubt hatten, es hätte auf dem Mars niemals intelligentes Leben gegeben. Diese Annahme hatte sogar noch bestanden, nachdem Rhodan das Solare Imperium gegründet hatte. Erst als der Mars kolonisiert wurde, war man auf die Spuren der vergangenen Marszivilisation gestoßen. Das war kurz nach der Landung des ersten großen Kolonistenschiffes MAGIC FLUTE gewesen, mit dem meine Vorfahren auf dem Mars angekommen waren.
    »Wir befinden uns offenbar auf der Erde«, sagte ich nachdenklich.
    »Wo denn sonst?« fragte Fröhlich zurück.
    Er bremste scharf ab, als ein schweres Lastenfahrzeug dröhnend und blinkend vor uns in unsere Fahrspur einschwenkte.
    »Der hat wohl nicht alle Tassen im Schrank!« schimpfte Fröhlich und tippte sich an die Stirn.
    Trotz der beängstigenden Verkehrssituation – offenbar besaß keines der Fahrzeuge Kollisionswarngeräte, Prallfeldschirme oder ähnliche Sicherheitsvorrichtungen – mußte ich lachen.
    »Worüber lachen Sie?« fragte Fröhlich.
    »Über Ihr Schimpfwortrepertoire«, antwortete ich. »Das mit den Tassen im Schrank wird sogar noch im fünfunddreißigsten Jahrhundert gebraucht.«
    »Sie reden, als kämen Sie aus der Zukunft.« Fröhlich leckte sich die Lippen. »Ich brauche dringend einen Drink. Wenn ich Sie zur mir einladen darf, meine Hausbar ist immer gut bestückt, Tatcher.«
    »Meinetwegen«, sagte ich. »Wahrscheinlich sind wir sowieso längst aus dem Einflußbereich des Beugefeldes heraus. Vielleicht ist es sogar besser, wenn ich hierbleiben muß. Diese Zivilisation scheint zwar chaotisch zu sein, aber wenn ich an Dalaimoc Rorvic denke …«
    Alexander Fröhlich gab Eiswürfel in zwei hohe Gläser und goß aus Flaschen verschiedene Flüssigkeiten hinzu.
    »Weißer Rum mit Zitronensaft«, erläuterte er. »Dazu Mineralwasser und außerdem Zucker.« Er schüttete je zwei Löffel Zucker in die Gläser und rührte um. Danach reichte er mir ein Glas. »Prost!« sagte er. »Auf die Marsmenschen.«
    Ich nippte an meinem Getränk. Es schmeckte annehmbar. Nachdem ich einen größeren Schluck genommen hatte, sagte ich: »Sie halten mich natürlich für einen Spinner, weil ich behaupte, auf dem Mars geboren zu sein. Warum kümmern Sie sich dann um mich? Weshalb laden Sie mich zu einem Drink in Ihre Wohnung ein? Fürchten Sie nicht die irrationalen Handlungen eines Verrückten?«
    Fröhlich sah mich abschätzend an. Ich betrachtete ihn nun ebenfalls genauer. Er war ein korpulenter, mittelgroßer Mann von heller Hautfarbe, stark gelichtetem Haupthaar und mit einem winzigen Schnurrbart, dessen Haare an eine abgenutzte Zahnbürste erinnerten. Der Mund zeugte, unter anderem, von Gesprächigkeit, und die Augen verrieten eindeutig die Schalkhaftigkeit seines Wesens.
    Lächelnd versetzte er: »Ich halte viel von meiner Menschenkenntnis, Tatcher, und ich glaube nicht, daß Sie ein Verrückter sind. Wahrscheinlich wollen Sie durch Ihre Kleidung und Ihr Auftreten den Menschen nur klarmachen, daß die Erde nicht der einzige von intelligenten Wesen bewohnte Planet des Universums ist.«
    Er leerte sein Glas, leckte sich über die Lippen und fuhr fort: »Ich

Weitere Kostenlose Bücher