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Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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glaube ebenfalls nicht an die Einzigartigkeit der terranischen oder solaren Menschheit. Außerhalb des Solsystems muß es zahlreiche Zivilisationen geben, die längst die überlichtschnelle Raumfahrt beherrschen. So gesehen, sind wir also Brüder im Geiste.« Er runzelte die Stirn. »Warum schauen Sie ständig auf Ihre Uhr?«
    Ich schnallte den Armband-Translator ab und reichte das Gerät meinem Gesprächspartner.
    »Es ist keine Uhr, sondern ein Translator. Sie merken es sicher auch daran, daß Sie mich Interkosmo sprechen hören, jetzt, wo ich den Translator nicht mehr dicht an die Lippen halte und flüstere, während das Gerät übersetzt und schallverstärkt.«
    Fröhlichs Augen wurden groß und rund. Er drehte den Mini-Translator in seinen nervösen Fingern.
    Ich schaltete an meiner Spezial-Gürtelschnalle. Das Antigravgerät meines Flugaggregats machte mich schwerelos. Langsam schwebte ich zur Zimmerdecke empor.
    Fröhlich starrte mir nach, schluckte – und meinte gefaßt: »Das überzeugt mich davon, daß Sie kein Erdenmensch sein können, Tatcher a Hainu.«
    Er stand auf und verneigte sich feierlich. »Es ist mir eine große Ehre, als erster Mensch den Vertreter einer außerirdischen Zivilisation begrüßen zu dürfen, mein Herr. Bitte, verfügen Sie über mich.«
    Ich ließ mich wieder absinken, musterte ihn eine Weile und sagte dann: »In meiner Zeit heißt es immer, die Terraner des präkosmischen Zeitalters seien überwiegend phantasielos gewesen und wären in Panik geraten, falls sie außerirdischen Intelligenzen begegneten. Warum geraten Sie nicht in Panik, sondern nehmen das Erscheinen eines ›außerirdischen Wesens‹ sogar gelassen hin?«
    Alexander Fröhlich lächelte wieder. »Ich bin eifriger Leser von Science Fiction, und es gibt in diesem Land sogar zahllose Klubs, die über außerirdische Zivilisation und die Raumfahrtentwicklung der Zukunft diskutieren.«
    »In welchem Land?«
    »Deutschland, natürlich. Merken Sie an meiner Aussprache nicht, daß ich Berliner bin?« Er schlug sich gegen die Stirn. »Das war natürlich dumm von mir. Ein Extraterrestrier wird sich kaum für terranische Regionsdialekte interessieren.«
    Ich seufzte. »Aber ich bin kein Extraterrestrier, auch wenn ich auf dem Mars geboren wurde. Ich bin Bürger des Solaren Imperiums und Angehöriger der Heimatflotte. Unser Großadministrator Perry Rhodan …«
    Fröhlich zuckte zusammen. »Wer …?«
    »Perry Rhodan.«
    Fröhlich schwankte, dann goß er sich das Glas halbvoll mit Rum und leerte es in einem Zug. In sein Gesicht kam etwas Farbe. »Etwa Perry Rhodan, der amerikanische Astronaut, der im Juni dieses Jahres auf dem Mond landen soll?«
    »Ja, ich glaube, er ist früher Astronaut der NASA gewesen – und er landete 1971 auf dem Erdtrabanten. Dann haben wir also das Jahr 1971!«
    Mir wurde schwindlig, und ich mußte mich setzen. Wenn ich daran dachte, daß ich in eine Zeit geraten war, in der Perry Rhodan noch nichts davon ahnte, daß er in wenigen Monaten beginnen würde, kosmische Geschichte zu machen.
    Wenn ich nun zu Rhodan ginge und ihm seine Zukunft voraussagte? Wahrscheinlich würde man mich gar nicht zu ihm vorlassen, sondern einsperren.
    Und wenn ich den Verantwortlichen der NASA die für sie unvorstellbaren technischen Raffinessen meines Raumanzuges vorführte? Ich schüttelte den Kopf. Damit würde ich mich nur noch schneller in eine geschlossene Anstalt bringen, während die Geheimdienste sich um meinen Raumanzug reißen würden.
    »Hier, trinken Sie etwas!« forderte Fröhlich mich auf. »Sie sehen aus, als könnten Sie es brauchen.«
    Ich nahm das angebotene Glas und leerte es. In meinem Magen schien eine Mini-Arkonbombe zu explodieren und ihren Atombrand in alle Fasern meines Körpers zu schicken. Aber nach wenigen Sekunden fühlte ich mich viel wohler.
    »Hören Sie mir gut zu, Mr. Fröhlich«, sagte ich ernst. »Ich bin durch einen unglücklichen Zufall aus meiner Zeit in Ihre geraten. Vielleicht holt mich das Hyper-D-Beugefeld irgendwann wieder zurück, vielleicht muß ich hier ein neues Leben anfangen. Auf jeden Fall möchte ich versuchen, eine Nachricht an den Rhodan dieser Zeit zu geben. Entweder überbringe ich sie ihm selbst – und zwar nach seiner Rückkehr vom Mond – oder, falls ich nicht so lange hier bin, überbringt ein anderer sie ihm.«
    »Verfügen Sie über mich«, wiederholte Fröhlich.
    Ich nickte. »Ich nehme Ihr Angebot an. Am besten beginne ich sofort mit der Niederschrift

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