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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wo sie das Schlüsselwesen versteckt hielten. Es kursierten zwar unzählige Gerüchte, aber all die Tausende von Abenteurern und Revolutionären, die ihnen nachgegangen waren, hatten versagt.
    Wayar formte das mittlere seiner fünf Sprechorgane zu einem ›O‹, was einem Schmunzeln entsprach.
    Seine Gruppe war erfolgreicher gewesen, als all die Sucher vor ihnen. Sie hatten die Spur des Tabora gefunden!
    Wayar beobachtete die Bank auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Da kam das luxuriöse Elektrobil aus der Garage der Bank gefahren. Am Steuer saß Xoon, der Groß-Autoritär, den er schon seit Tagen von seinen Leuten beschatten ließ. Und im Fond des Wagens lag ein schwerer Tresor. Es war ein Kasten so groß und schwer, daß nur ein überdurchschnittlich starker Groß-Autoritär ihn tragen konnte – gut doppelt so schwer wie ein Artefoker.
    Wayar zog jetzt alle fünf Sprechorgane o-förmig zusammen.
    Xoon würde ihnen diesmal nicht entkommen, und mit ihm würde ihnen auch das Tabora in die Hände fallen. Wayar war überzeugt, daß sich das Schlüsselwesen in dem Safe befand. Die lange Vorbereitungsarbeit, die mühsamen Recherchen würden bald ihre Früchte tragen.
    Wayar griff nach dem Funksprechgerät und sprach hinein: »Anxa, dein Artgenosse hat eben mit dem Tabora die Bank verlassen!«
    »Verstanden!« kam die Antwort.
    Aus einer anderen Garage kam ein Elektrobil heraus, an dessen Steuer ebenfalls ein Groß-Autoritär saß, und folgte dem Wagen, der aus der Bank gekommen war.
    Wayar winkte den beiden Artefokern zum Abschied spöttisch zu und verließ das Zimmer. Ihm war keine andere Wahl geblieben, als die Inhaber dieser Wohnung niederzuschlagen und zu fesseln, weil sie sich geweigert hatten, ihn hier einen Beobachtungsposten beziehen zu lassen. Irgendwann würde schon jemand kommen, der sie befreite …
    Wayar begab sich in die unter dem Straßenniveau angelegte Fußgängerzone. Da ihm Anxa ständig die Position der Fahrzeuge über Sprechfunk durchgab und der starke Verkehr ihnen ein rasches Vorwärtskommen unmöglich machte, konnte ihnen Wayar durch die Fußgängertunnels mühelos folgen.
    In den Randbezirken angekommen, bestieg Wayar ein Elektrobil, das er von seinen Leuten über Funk angefordert hatte, und folgte Xoons Wagen. Als Anxa merkte, daß er von seinem Anführer abgelöst worden war, setzte er selbst die Verfolgung nicht mehr fort und bog in eine Seitenstraße ab.
    Wayars Gruppe gehörten je ein Groß-, ein Kriech- und ein Füßler-Autoritär und zwanzig Artefoker an – einschließlich ihm waren es vierundzwanzig Mann. Sie galten als ›gemischte Gruppe‹, weil sich von jedem der vier auf Tronko Y Artefo lebenden Völker zumindest ein Mitglied darin befand. Die Gruppenbildung war legal, ja, es gehörte ganz einfach zu den ungeschriebenen Gesetzen, daß man sich zu Gruppen zusammenschloß.
    Ursprünglich war diese Sitte eingeführt worden, um sich in der Gemeinschaft der Reinigung zu unterziehen und sich auf den Tag DAH vorzubereiten. Aber nach und nach fand man sich auch zusammen, um nebenbei anderen Interessen nachzugehen. Dazu gehörten auch die patriotischen Artefoker, die nur Gruppen bildeten, um zusammen nach dem Tabora zu jagen.
    Es gab auf ganz Tronko Y Artefo wahrscheinlich einige hunderttausend solcher Tabora-Gemeinschaften. Aber die ›gemischten Gruppen‹, die sich dieses Ziel gesetzt hatten, konnte man an den fünf Fingern einer Hand abzählen. Das war auch verständlich, denn es gab nur wenige Autoritärs aus den drei Minderheitenvölkern, die von ihren Artgenossen verstoßen worden waren und sich auf diese Art und Weise rächen wollten.
    Wayar blieb mit seinen Leuten in Sprechfunkverbindung, während er Xoon in seinem Elektrobil nachfuhr. Einmal schien es so, als würde der Groß-Autoritär die Schnellstraße nach Ae Tefeolunga, der Stadt, die sich Zentrum der Reinheit nannte, nehmen. Aber dann bog er im letzten Augenblick ab und fuhr auf eine der veralteten und kaum benutzten Landstraßen.
    So ging es einige Stunden dahin. Es wurde Nacht. Wayars Leute fragten in immer kürzeren Abständen an, ob sie ihm nicht zu Hilfe kommen sollten, um Xoon einfach zu stoppen und ihm den Safe mit dem Tabora mit Gewalt abzunehmen. Aber davon wollte Wayar nichts wissen.
    Gerade als er wieder über Sprechfunk eine Auseinandersetzung mit seinen Leuten hatte, verlor er Xoons Wagen aus den Augen. Die Straße verlief schnurgerade, links und rechts davon lag ein dichter Wald. Wayar konnte nur

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