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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Beeinflussungsperiode rechnen, und dann sind auch die Mutanten hilflos. Nur die Roboter können euch in einem solchen Fall herausholen. Aber wollen wir hoffen, daß es nicht dazu kommt.«
    »Bis jetzt jedenfalls«, versicherte Atlan wahrheitsgemäß, »ist von einer solchen Periode nichts zu bemerken.«
    »Steht der Transmitter?«
    »Er ist einsatzbereit. Wir könnten demnach jederzeit in die TIMOR zurückkehren. Bleibt dort auf Dauerempfang.«
    »Worauf du dich verlassen kannst! Melde dich wieder – sagen wir in zwei Stunden.«
    »Gut. Also – bis dann!«
    Atlan unterbrach die Verbindung und wandte sich an Ras Tschubai: »Von nun an muß ein Teleporter ständig in dieser Halle bleiben, wenn der andere unterwegs ist. Sie werden nun mit mir und Roi eine weitere Erkundung vornehmen. Gucky, du bleibst hier.«
    »Ich wollte aber …«
    »Du bleibst also hier«, wiederholte Atlan freundlich und winkte Roi Danton zu sich. »Gehen wir.«
    Als sie verschwunden waren, setzte sich Gucky mißmutig auf einen herumliegenden Stein und begann in den Lebensmittelvorräten zu kramen.
    »Ich wollte sowieso hierbleiben«, erklärte er. »Außerdem habe ich Hunger.«
    ***
    Der Priester fror noch mehr, als er in die Tiefe schaute.
    Seine Flughäute waren derart zurückgebildet, daß er noch nie auf den Gedanken gekommen war, das Fliegen zu probieren. Aber jetzt blieb ihm keine andere Wahl, wenn er nicht seine Tage auf dem hochgelegenen Felsvorsprung beenden wollte. Er rechnete nicht damit, daß ihn die Fremden wieder abholen oder daß ihn Asporcos entdecken würden.
    Er mußte es riskieren!
    Vorsichtig wich er bis zur Felswand zurück, um einen Anlauf zu nehmen. Er mußte so weit wie möglich vom Meteor wegspringen, um nicht auf einer tiefer liegenden Platte aufzuschlagen. Er wußte, daß hier oben die Luft nicht so tragfähig war wie weiter unten.
    Er holte tief Luft, begann zu laufen – und sprang dann mit einem verzweifelten Satz ins Leere.
    Wie erwartet, fiel er wie ein Stein in die Tiefe. Die dünne Luft pfiff an ihm vorbei, und seine Flügelstummel fanden keinen genügenden Widerstand, um seinen Sturz merklich zu bremsen.
    Immerhin regulierte er mit ihnen den Fall so, daß er langsam aus der gefährlichen Nähe der Felswand kam. Dann, als die Luftschichten dicker wurden, verlangsamte sich seine Fallgeschwindigkeit merklich und konnte weiter abgebremst werden.
    Er spürte, wie es wärmer wurde, und gleichzeitig gelang es ihm, in einen steilen Gleitflug überzugehen. Die Flugbahn wurde flacher, wenn auch die Geschwindigkeit selbst immer noch zu hoch für eine sichere Landung war.
    In tausend Metern Höhe trugen ihn die kurzen Flügel derart, daß er wieder ein wenig steigen und die Fluggeschwindigkeit stark drosseln konnte. Dann fiel er wieder.
    Geschickt regulierte er den Flug. Längst hatte er die Wolken hinter sich und sah die grüne Fläche auf sich zukommen. Die Ansiedlungen wurden größer, aber nicht zu schnell. Er beschrieb einen großen Bogen und genoß zum erstenmal in seinem Leben den freien Flug. Er nahm sich vor, in Zukunft nicht mehr so ängstlich zu sein und öfter zu fliegen; wie die anderen Priester, die es von Jugend an geübt hatten.
    Er landete schließlich auf einem grasigen Hügel, knapp fünf Kilometer vom Fuß des Meteors entfernt. Bei der letzten Kurve hatte er es versäumt, rechtzeitig zurückzusteuern, so daß er nun ein gutes Stück zu Fuß gehen mußte, und das auch noch unbekleidet.
    Es war Mittag, als er die Ansiedlung und die Talstation der Seilbahn erreichte und den Alarm auslöste.
    ***
    Atlan, Roi Danton und Ras Tschubai waren drei Stunden unterwegs.
    Sie wurden, etwa zwanzig Kilometer von ihrem neuen Versteck entfernt, durch den Alarm überrascht. Sirenen gellten durch die endlosen Tunnels und brachten die Arbeit in den Abbaustellen und Werkstätten zu einem sofortigen Stillstand. In aller Hast trieben die Priester ihre ergebenen Diener in die Unterkünfte und Städte zurück, obwohl sie nicht wußten, was eigentlich geschehen war. Atlan, Roi und Ras sprangen zurück.
    »Was passiert ist, wissen wir nicht«, beendete Atlan seinen Bericht, während Ras Tschubai eine Mahlzeit vorbereitete. »Jedenfalls werde ich Rhodan Meldung erstatten. Zwar ist der Alarm noch kein Grund für ihn, jetzt schon mit den Kampfrobotern einzugreifen, aber er muß Bescheid wissen. Ich werde in einer Stunde einen neuen Vorstoß unternehmen.«
    »Ras ist sicher müde und möchte sich aufs Ohr legen«, meinte Gucky

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