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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Detonation ertönte von der Säule her, die durch den Raum führte und Versorgungsleitungen beherbergte. Dann schlug die Finsternis einer zweiten Bewußtlosigkeit über Clyde Napora zusammen.
    Kitai Ishibashi versuchte sich an eine Zeit zu erinnern, deren Wirklichkeit ihm so fern war wie seine eigene Kindheit. Er saß in dem Sessel des Piloten und dachte darüber nach, wie dieses Schiff zu starten sei.
    Wuriu Sengu rief: »Verdammt! Sie haben sämtliche Geiseln betäubt. Ich habe es gesehen. Ein weißhaariger junger Mann schoß einen Pfeil ab.«
    Wuriu schwankte wie ein Betrunkener quer durch die kleine, aber hochmoderne Zentrale und fiel in einen Sessel. Betty Toufry zertrümmerte eine Kamera über einem Bildschirm.
    »Unbrauchbar!« murmelte Tako Kakuta. »Als Helfer sind sie unbrauchbar. Ich habe gerade den Kommandanten heraufholen wollen.«
    Er kauerte neben dem Kartentisch und war unfähig aufzustehen. In seinen Beinmuskeln wütete ein Krampf. Aber sein Körper reagierte noch immer mit jeder gesunden Faser gegen die letzte Alternative, die Rhodans hallende Stimme eben in allen Räumen des Schiffes aufgezeigt hatte.
    »Flucht!« schrie Ishibashi.
    Er war geboren worden, hatte gelebt, war gestorben. Eine Reaktion seines ihm selbst als Funktion unbekannten Verstandes hatte ihn zusammen mit den sieben Freunden aus dem Tod herausgerissen und in ein halbes Jahrtausend eines Lebens gestürzt, vor dessen Schilderung die menschliche Phantasie streikte, versagen mußte. Und jetzt starb er abermals. Er wußte es, und doch war er noch nicht an dem Punkt angelangt, an dem er selbst die Konsequenzen ziehen konnte.
    »Flucht!«
    Die Panik hatte ihn im Griff und schüttelte ihn unbarmherzig. Betty holte den Kommandanten kraft ihrer telekinetischen Gabe aus der Messe und legte ihn in den Sessel des Funkers. Dann brach sie zusammen und begann hemmungslos zu weinen.
    André Noir schrie den Kommandanten an: »Wach auf! Aufwachen! Du bist nicht betäubt …«
    Der Suggestor wandte seine Kräfte an, redete unhörbar auf den Mann ein, der nur schwach den Kopf schüttelte und flach atmete.
    Yokida legte den Hauptschalter telekinetisch um und rief: »Starte das Schiff, Kitai!«
    Ishibashi erinnerte sich. Da waren bestimmte Hebel, die man ziehen mußte, um die Maschinen einzuschalten. Aber wo? Er streckte einen Arm aus und drückte einige Knöpfe. In den Schiffen, die er vor fünfhundert Jahren geflogen hatte, bedeuteten sie, daß die zentrale Antriebskraft verteilt wurde.
    »Die falschen Schalter! Die Energie wird falsch geleitet!« schrie der Frequenzseher und sah der Rauchwolke nach, die aus einem platzenden Bildschirm brach.
    Ishibashi überlegte. Seine zitternden Hände lagen auf dem Pult und wurden kraftloser. Der psychische Terror kam hinzu. Er wollte das Schiff starten, und die Panik des Fluchtversuches vereitelte jeden vernünftigen Gedanken. Er schloß die Augen und versuchte, die veränderte Anordnung der vielen Hebel zu ergründen.
    Wieder kam ein Teil seiner Erinnerung zurück. Das Schiff war viel zu modern! Er würde es nicht schaffen!
    Er schaltete nacheinander die Triebwerke ein, dann die Antigravanlagen. Jetzt kreischte Son Okura auf. »Die richtigen Schaltungen! Ich sehe den Strom, ich höre die Relais! Wir starten …!«
    »Sie machen uns kaputt!«
    Stille trat ein.
    In der Zentrale zerfielen acht Körper. Sie waren fast nicht mehr fähig, koordinierte Handlungen der Grobmotorik eines menschlichen Körpers auszuführen. Ein Gedankenbefehl, der, ob es sich um die Bewegungen der Finger oder Füße eines Organisten handelte oder um jemanden, der einen Baum mit dem Beil fällte, die Bewegungen veranlaßte, endete irgendwo unterwegs in der zerstörten Nervenbahn. Sie mußte dramatisch verstärkt werden. Und auch dann funktionierte der Finger nicht.
    »Tako!« sagte Ishibashi.
    »Ja?« stöhnte der Teleporter.
    »Bring Betty hierher!«
    »Wozu?«
    Ishibashi zwang Kehlkopf, Rachenraum und Stimmbänder. Er schrie unbeherrscht: »Gehorche!«
    In seinem Verstand wisperte unablässig eine Stimme: Ihr seid verloren, ihr seid verloren. Ihr-Seid-Verloren! IHR SEID VERLOREN!
    Tako Kakuta hob mit der Kraft seines mutierten Verstandes Betty Toufry hoch und setzte sie auf dem Pult neben der Schaltung ab. Die Not trieb die Mutanten dazu, alle ihre Fähigkeiten einzusetzen. Wenn die Finger nicht mehr gehorchten, dann wurden die Schaltungen mit der Energie der Telekinetin durchgeführt.
    »Betty – hier!« ächzte Ishibashi.
    Ein

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