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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sein.
    Ribald Corello durfte weiterhin nicht merken, daß er ihn nicht stets völlig in seiner Gewalt hatte. Sicher, Alaska war nicht ganz frei von dem fremden Zwang. Er konnte sich nicht ungezwungen bewegen, weil sein Körper ihm nicht gehorchte. Jene Gehirnzentren, die für konstruktives Handeln verantwortlich waren, wurden von hypnosuggestiven Fremdimpulsen beherrscht und fast völlig lahmgelegt.
    Alaska konnte nicht gehen, seine Arme nicht gebrauchen und den Kopf nicht wenden – er brachte lediglich ein schwaches Nicken zustande. Er konnte sehen, hören und atmen, aber er mußte feststellen, daß ihm die Fähigkeit des Sprechens genommen worden war. Wenn er die Lippen bewegte, kam kein Ton heraus.
    Im ersten Moment ließ er sich von Panik überwältigen, aber dann beruhigte er sich schnell wieder. Denn bald merkte er, daß Corellos Aufmerksamkeit weiter nachließ. Der Supermutant mußte sich auf andere Dinge konzentrieren und mußte Alaska immer mehr Spielraum und Handlungsfreiheit lassen.
    Nach einiger Zeit merkte der Maskenträger, daß er sogar wieder sprechen konnte. Aber er hütete sich, von seiner wiedergewonnenen Fähigkeit Gebrauch zu machen. Es war besser, sich unauffällig im Hintergrund zu halten, zu beobachten und einen günstigen Zeitpunkt abzuwarten, um den Lemurer zu warnen.
    Wovor soll ich ihn warnen? fragte sich Alaska.
    Immerhin konnte er dem lemurischen Biogenetiker die tatsächlichen Zusammenhänge erklären. Er konnte ihm sagen, daß Lemuria nicht vor zweiunddreißig, sondern vor fünfzigtausend Jahren untergegangen war. Und daß sie, er und Corello, nicht aus Andromeda kamen und keine Lemurer, sondern Terraner waren.
    Hatte Vauw Onacro nicht selbst schon Verdacht geschöpft? Der Biogenetiker mißtraute Corello, das war klar. Aber er war naiv genug, Corello zu glauben, daß er im Auftrag der neuen lemurischen Regierung in diese Station gekommen war.
    Alaska beobachtete den großgewachsenen schlanken Lemurer, der mit ruhigen Bewegungen die Erweckungsschaltung bediente. Ribald Corello hatte sich mit seinem Tragerobot seitlich von ihm postiert und ließ ihn keine Sekunde aus den Augen. Auf dem Bildschirm über ihnen war die große Halle zu sehen, in der die Energietanks mit den 592 im Tiefschlaf befindlichen lemurischen Wissenschaftler standen.
    Vauw Onacro nahm eine Schaltung vor, und auf dem Bildschirm erschien ein einzelner Schlaftank.
    Durch das flimmernde Energiefeld war der steife Körper eines großgewachsenen Mannes zu sehen.
    Alaska war, als hätte er gesehen, wie die Finger des im Tiefschlaf befindlichen Lemurers zu zucken begannen.
    Aus dem Lautsprecher neben dem Bildschirm ertönte eine Robotstimme, in lemurischer Sprache: »Schlaftank eins, Lowo Phantroc, Biochemiker. Erweckung tritt in die zweite Phase; normal steigende Körpertemperatur; Herztätigkeit entspricht der Norm; Gehirnimpulse rege. Keine Komplikationen.«
    Auf dem Bildschirm erschien der nächste Schlaftank.
    Die Robotstimme verkündete: »Schlaftank zwei, Parolar Uym, Physiologe. Zweite Phase der Erweckung …«
    Als auf dem Bildschirm der achte Schlaftank erschien und die monotone Robotstimme den Zustand des darin liegenden Energietoten beschrieb, wurde Ribald Corello ungeduldig.
    »Müssen wir diese einschläfernde Prozedur über uns ergehen lassen?« rief er ärgerlich. »Da es sich um eine vollautomatische Robotanlage handelt, können Sie sich die Überprüfung der einzelnen Schlaftanks ersparen.«
    »Ich habe auf diesen Vorgang keinen Einfluß«, erklärte Vauw Onacro. »Außerdem interessiert mich verständlicherweise das Befinden meiner Kollegen. Aber ich kann die Prozedur, wie Sie es nennen, verkürzen.«
    Der Biogenetiker nahm eine Schaltung vor. Daraufhin war jeder Schlaftank nur für wenige Sekunden zu sehen, die Robotstimme nannte nur den Namen und das Fachgebiet des Energietoten und fügte hinzu: »Keine Komplikationen.«
    Während der Erweckung traten bei keinem der Wissenschaftler Komplikationen auf – und das, obwohl ihre Körper seit fünfzigtausend Jahren in den Energiefeldern der Tanks konserviert waren. Alaska empfand Bewunderung für die Technik der Lemurer, die nach einem halben Jahrhunderttausend immer noch funktionierte – und zwar so reibungslos, daß Vauw Onacro nicht auf den Gedanken kam, es könnten seit der Einschläferung seiner Kollegen mehr als 32 Erdjahre vergangen sein.
    Als auf dem Bildschirm der vierhundertste Energietank zu sehen war, stellte Alaska fest, daß der darin

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