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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Jahren glichen. Da sich in dieser kurzen Zeitspanne keine geistige Entwicklung erzielen läßt, sollte dieser Prozeß nachträglich durch elektronische Aufprägung vorgefertigter Bewußtseinsschablonen erfolgen. Übrigens gibt es Milliarden brutreifer Fortpflanzungszellen.
    Das Wispern brach ab.
    Saedelaere war entsetzt. Seinem Bewußtsein drängte sich die Vorstellung von Milliarden Menschen mit leeren Gehirnen auf, die mit elektronischen Schablonen sozusagen programmiert werden sollten. Der Transmittergeschädigte fragte sich, was Ribald Corello hier wollte.
    Noch stärker aber fragte er sich, wer den Supermutanten dirigierte. Es mußte jemand sein, der aus erster Hand alle Einzelheiten des lemurischen Menschenbrutprogramms erfahren hatte – und Ribald Corello gehörte nicht zu jenem Personenkreis.
    Abermals erschauerte Alaska. Waren die Unbekannten, die die geheimsten Geheimnisse der alten Lemurer kannten, identisch mit jenen, die ihm mittels terranischer Morsezeichen ›Alaska, Bruder, Hilfe!‹ zugeblinkt hatten?
    Aber noch bekam der Transmittergeschädigte keine Antwort auf diese Frage. Ribald Corello sagte etwas zu Vauw Onacro – und der uralte Lemurer trat zu den Schaltpulten, um die Erweckung der übrigen Energiekonserven der alten Station einzuleiten …

3.
    Das ist also die neue Generation, die das lemurische Volk vor dem Untergang bewahren soll, dachte Vauw Onacro enttäuscht.
    »Die Wiedererweckung wird bald abgeschlossen sein«, sagte der Biogenetiker zu den Botschaftern aus Andromeda. Aber er erhielt keine Antwort.
    Ribald Corello saß in seinem Tragerobot, als wäre er mit ihm verwachsen, und starrte mit seinen riesigen Augen, die den größten Teil seines winzigen Kindergesichtes beanspruchten, fasziniert auf den Bildschirm. Alaska Saedelaere stand reglos im Hintergrund, das Gesicht hinter der Maske verborgen.
    Vauw Onacro wurde aus den beiden nicht klug. Der Versuch, ihnen menschlich näherzukommen, war an ihrem seltsamen Verhalten und an ihrer Verschlossenheit gescheitert.
    Er hatte von Anfang an den Eindruck gehabt, daß mit den beiden irgend etwas nicht stimmte. Er stieß sich keineswegs an ihrem Aussehen, es war vielmehr die Art, wie sie auf Reize reagierten, und überhaupt ihr ganzes Auftreten, das ihn mißtrauisch machte.
    Ihre Reaktionen fielen immer anders als erwartet aus und konnten als anomal bezeichnet werden. Sie waren beide, jeder auf seine Art, unberechenbar, sie ließen sich in kein Schema einordnen. Wenn Corello und Saedelaere die besten Leute waren, die man in Andromeda für diese Mission aufgetrieben hatte, dann war es um das lemurische Volk schlecht bestellt.
    Corello und Saedelaere hatten zwar behauptet, Mutanten zu sein, und Onacro wollte das ohne weiteres glauben. Aber die Tatsache, daß sie Mutanten waren, befähigte sie nicht von vornherein für diese Aufgabe. Onacro hatte herauszufinden versucht, welche besonderen Fähigkeiten sie besaßen.
    Aber Corello war ihm immer wieder ausgewichen, wenn die Sprache auf ihn kam. Er hatte es bisher verstanden, Onacros Aufmerksamkeit auf andere Dinge zu lenken. In der Tat, es gab auch wirklich viel wichtigere Dinge als das Gefühlsleben des zwergenhaften Mutanten mit dem riesigen Kopf.
    Und für Onacro sollte eigentlich nur zählen, daß sich die Exilregierung in Andromeda endlich dazu entschlossen hatte, das Überlebensprogramm anlaufen zu lassen. Aber es befriedigte ihn nicht ganz, daß es dafür keine anderen Beweise als Ribald Corellos Aussage gab.
    Definitiv wußte Vauw Onacro nur folgendes: Als der Krieg des lemurischen Volkes gegen die halutischen Invasoren schon hundert Jahre andauerte, waren nicht mehr genügend Lemurer am Leben, um die Kampfraumschiffe ausreichend zu bemannen. Er, Vauw Onacro, war zusammen mit 592 Wissenschaftlern in diese gigantische biologische Versuchsstation abgestellt worden, um ein Programm zu verwirklichen, das den Fortbestand des lemurischen Volkes sichern sollte.
    Vauw Onacro und seine Wissenschaftler hatten 1,9 Milliarden befruchtete menschliche Keimzellen energetisch konserviert. Diese genaktivierten Zellverbände konnten jederzeit in der Retorte innerhalb von vier Wochen zu Menschenkindern heranreifen. Der Prozeß, um aus diesen Kleinkindern voll ausgewachsene 21- bis 24jährige Männer und Frauen zu machen, dauerte nochmals vier Wochen. Es genügten also insgesamt nur acht Wochen, um aus einem befruchteten Ei einen erwachsenen Menschen zu erhalten. Man brauchte diese Normalsynthos dann nur

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