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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf!«
    Er drückte eine Taste, und auf dem Bildschirm vor ihnen erschien die Vergrößerung einer Eizelle.
    »Ich werde aus der Positronik jetzt die Daten über diese Zelle abrufen«, erklärte Onacro. »Alles, was für uns von Interesse sein könnte, werden wir von der Positronik erfahren.«
    Bevor Onacro den entscheidenden Knopf drücken konnte, schaltete sich Corello ein.
    »So genau möchte ich das alles nicht wissen«, sagte er. »Sie vergeuden nur meine wertvolle Zeit mit Ihren Experimenten, die wahrscheinlich sehr interessant sind, aber im Endeffekt zu nichts führen. Mich interessiert nur, ob die Eizelle den Lebenskeim in sich trägt oder bereits abgestorben ist.«
    »Wie Sie wollen.«
    Der Biogenetiker drückte die entsprechende Taste, und die Keimzelle auf dem Bildschirm erstrahlte in einem grünlichen Licht.
    »Was bedeutet das?« erkundigte sich Corello.
    »Daß aus dieser Eizelle nie menschliches Leben hervorgehen wird«, antwortete Onacro. »Es handelt sich um eine Oozyte, also um eine unreife Eizelle. Sie muß sich noch zweimal teilen, wobei das genetische Material halbiert wird. Sehen Sie, so einfach ist das. Ein Knopfdruck genügt, und ich kann erkennen, ob ich eine unfruchtbare Zelle oder eine genaktivierte Zelle ausgewählt habe, die menschliches Leben in sich trägt. Ebenso leicht kann ich feststellen, ob die Zelle männliche oder weibliche Merkmale trägt. Es ist mir deshalb unverständlich, warum wir einen zeitraubenden Testversuch unternehmen sollen, obwohl Sie selbst erklärten, unter Zeitdruck zu stehen.«
    »Das ist nicht Ihr Problem«, entgegnete Corello scharf. »Die Regierung und die Militärs werden schon einen Grund dafür haben, warum sie den Testversuch anordneten.«
    Onacro versuchte, Corellos Blick zu widerstehen, als er sagte: »Das mag schon sein. Aber ich würde gerne den Grund verstehen. Meiner Meinung nach müßte es der dringendste Wunsch der Militärs sein, so viele Soldaten wie nur irgend möglich zur Verfügung zu haben. Sie selbst sagten, daß es für unsere Kampfschiffe nicht genügend Mannschaften gibt. Als Sie mich aus dem Tiefschlaf erweckten, dachte ich, daß die Zeit gekommen sei, um die fast zwei Milliarden Normalsynthos ins Leben zu rufen und sie unserer Kampfflotte zur Bemannung der Schiffe zu überlassen. Das war auch der ursprüngliche Sinn des Überlebensprogramms. Nur für diesen Zweck wurde diese Station erbaut. Wir rechneten damit, daß es Jahrzehnte dauern könnte, bis wir zum Einsatz kämen, deshalb ließen wir uns in Tiefschlaf versetzen. Und jetzt kommen Sie, wecken uns und behaupten, den Militärs genügten für ihr Vorhaben acht Normalsynthos. Das kann ich ohne plausible Erklärung nicht so einfach hinnehmen.«
    Onacro straffte sich. Jetzt würde es sich seiner Meinung nach entscheiden, ob Corello von den Halutern beeinflußt war oder nicht. Wenn die Haluter ihn ausgeschickt hatten, um das Überlebensprogramm zu sabotieren, dann war jetzt der Augenblick zum Handeln für ihn gekommen.
    Das würde aber auch bedeuten, daß er ihn, Onacro, töten mußte. Der Biogenetiker sah dem Tod gefaßt ins Auge. Er hatte mit dem Leben schon bei Corellos erster verdächtiger Äußerung abgeschlossen. Er wollte nur noch etwas Zeit gewinnen, bis die 592 Wissenschaftler vollends aus dem Tiefschlaf erwacht waren. Gegen diese Übermacht würde selbst Corello nichts ausrichten können.
    »Ich habe meine strikten Befehle, Onacro, ich lasse nicht mit mir handeln«, erklärte Corello. »Ich habe den Auftrag, acht Normalsynthos – und zwar sieben Männer und eine Frau – zu beschaffen, und werde ihn auch ausführen. Die Militärs brauchen vorerst einmal acht synthetisch erschaffene Geschöpfe als Versuchspersonen für den Einsatz gegen die nach wie vor stürmisch angreifenden Haluter. Und ich bin hier, sie zu beschaffen. Mehr kann und darf ich Ihnen nicht verraten.«
    »Hat die militärische Führungsspitze auch bedacht, daß die Erschaffung dieser acht Versuchspersonen zweimal vier Wochen dauert?« gab Onacro zu bedenken. »Ich weiß, darum kommen wir nicht herum. Aber es wäre sinnvoller, nicht nur diese Versuchspersonen ins Leben zu rufen, sondern die volle Kapazität unserer Retorten auszunützen. Dann würden wir zusätzlich zu den Versuchspersonen sofort einige tausend Normalsynthos in Reserve haben. Wir brauchen dann nicht nochmals acht Wochen zu warten.«
    »Sie begehen einen Denkfehler, Onacro, wenn Sie dauernd von einer achtwöchigen Wartezeit sprechen«, meinte

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