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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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immer nicht von dem Schock der Verdummungsstrahlung erholt. Sie scheint seelisch krank zu sein.«
    »Atlan versucht sich als Diagnostiker«, stellte Rhodan spöttisch fest. »Hoffentlich werde ich nicht auch noch zum Opfer deiner neuen Leidenschaft.«
    »Die Diagnose ist bereits gestellt.«
    Perry Rhodan lächelte gequält. »Die Mutanten warten«, sagte er schnell.
    »Interessiert dich meine Diagnose nicht?«
    Rhodan, der bereits einige Schritte weitergegangen war, drehte sich zu dem Arkoniden um. Er sah ihn ernst an und überlegte, dann schüttelte er langsam den Kopf.
    »Nein, Freund Atlan, ich möchte sie nicht wissen.«
    Er wartete, bis der weißhaarige Arkonide an seiner Seite war, und eilte dann weiter. Er bewegte sich absichtlich schneller als nötig, weil er das Gespräch als beendet ansah.
    Die Abteilung, in der die acht Mutanten nunmehr behandelt wurden, unterschied sich grundlegend von denen anderer Spezialkliniken. Perry Rhodan blieb überrascht stehen, als er von Paih Terzyu in den großen Raum geführt wurde, der zur wichtigsten Station des gesamten Planeten geworden war.
    Die acht Quallenkörper der Matten-Willys befanden sich jetzt in eiförmigen Antigravitationsfeldern, die in einem Meter Höhe über dem Boden schwebten. Die seltsamen Wesen von der Hundertsonnenwelt hatten bereits eine rötliche Farbe.
    Rhodan konnte die Umrisse der Trägerkörper in den Matten-Willys nicht sehen. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn, als er sich den Quallenwesen näherte.
    Paih Terzyu bat ihn mit leiser Stimme, stehenzubleiben. Er deutete auf die Kabel, die die Patienten mit den Kontrollinstrumenten an den Wänden und an der Decke des Raumes verbanden. Auf zahlreichen Bildschirmen zeichneten sich die Lebensfunktionen der Mutanten als Leuchtpunkte ab. Ständig aufblitzende Lichter zeigten an, daß die Synthokörper lebten.
    Rhodan unterdrückte den Impuls, sofort mit den Mutanten zu sprechen. Er wußte, daß sie über alles informiert waren, was hier im Raum geschah. Mit ihren parapsychischen Sinnen konnten sie alles wahrnehmen und verfolgen. Vor ihnen gab es kaum Geheimnisse. Der sie behandelnde Ara-Arzt konnte nicht zur milden Lüge greifen, um ihnen psychologischen Auftrieb zu geben. Sie würden die Unwahrheit sofort erkennen und zurückweisen. So mußte sich die Behandlung einer Krankheit, die mit den Methoden der exakten Wissenschaft nicht definierbar war, auf objektivierbare Therapien beschränken.
    Der Ara-Mediziner kommentierte die Anzeigen der Instrumente nicht. Er wußte, daß Rhodan recht gut seine eigenen Schlüsse aus den optischen Signalen ziehen konnte. Als der Großadministrator sich ihm wieder zuwandte, sah er enttäuscht aus. Sein Gesicht war ernst. Tiefe Falten hatten sich in seinen Augenwinkeln gebildet.
    »Also«, sagte Rhodan. »Ich höre.«
    Die Mutanten schienen nur darauf gewartet zu haben, daß er etwas sagte. Sie sprachen mit Hilfe der Matten-Willys.
    »Ich bin Betty Toufry. Ich werde für uns alle sprechen«, eröffnete die Telepathin und Telekinetin das Gespräch. »Die Instrumente reden eine deutliche Sprache. Unsere Wirtskörper sind nicht mehr zu halten.«
    »Das steht noch nicht fest«, entgegnete Rhodan. »Noch haben wir die Hoffnung, daß wir eine Wende herbeiführen können.«
    »Ich bin Telepathin und kann feststellen, daß Sie eher pessimistisch als optimistisch sind. Es ist nun einmal eine Tatsache, daß die Synthokörper praktisch tot sind. Sie sind wie Leichen, die mit allen Mitteln der Medizin am Leben gehalten werden, aber nicht eine einzige Sekunde lang allein leben könnten. Wir wissen so gut wie Sie, daß sie sofort tot wären, wenn die Matten-Willys sie freigeben würden.«
    »Solange sie noch funktionieren, sind sie nicht tot.«
    »Es hat keinen Sinn, über diese Frage zu diskutieren. Für uns steht fest, daß der Prozeß nicht mehr umkehrbar ist. Diese ›So-gut-wie-Toten‹ können niemals wieder genesen.«
    Rhodan blickte Paih Terzyu an. Der Ara-Mediziner schüttelte den Kopf. Auf seiner Stirn standen Schweißtropfen. Er fühlte sich unbehaglich.
    »Uns bleibt nur eine einzige Möglichkeit«, fuhr Betty Toufry fort.
    Perry verschränkte die Arme vor der Brust. Mit verengten Augen blickte er auf den Matten-Willy, der die Mutantin in sich barg. Er war überrascht und betroffen, wie klar und überlegt Betty argumentierte. In den letzten Minuten war ihm bewußt geworden, daß die Mutanten sich geistig fast vollständig wieder erholt hatten. Betty dachte und sprach wie

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