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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu dem Terraner. »Wieso wollen Sie diesen Miclarc hier behandeln?«
    »Von wollen kann gar keine Rede sein«, erwiderte Kwain heftig. »Mir ergeht es nicht anders als vielen von uns, Herr Kollege. Die Miclarner haben uns die Dame einfach auf den Hals geschickt. Die Miclarcs spielen auf Miclarn eine sehr große Rolle. Sie sind sozusagen eine entscheidende Schaltstelle im biologischen Kreislauf, der ohne sie zusammenbrechen würde.«
    »Mir erscheinen die Aktionen doch ein wenig zu dramatisch. Auf diesen einen Miclarc wird es doch wohl nicht so sehr ankommen, Herr Kollege. Sicher werden Sie alles tun, um dem Miclarc zu helfen, aber was haben Sie mit Veterinärmedizin zu tun?« Der Ara lächelte sanft. Seine roten Albinoaugen leuchteten spöttisch.
    Dr. Kwan Kwain antwortete nicht. Er ließ den bewußtlosen Jungmiclarc wegbringen und befahl, für die Kranke eine Spezialkammer aus extrem weichem Wandmaterial herzurichten.
    »Wir müssen verhindern, daß sie sich selbst umbringt«, sagte er und wandte sich dann Paih Terzyu zu. »Was sagten Sie, Herr Kollege?«
    »Nichts«, antwortete der Ara lächelnd. »Absolut nichts. Ich möchte Ihre Nervosität nicht noch weiter steigern. Besten Dank für den Audiovortrag, den ich in Ihren Räumen genießen durfte.«
    »Gern geschehen«, sagte Kwain und blickte dem Ara nach, der sich schnell entfernte. Er glaubte, Paih Terzyu verstanden zu haben, auch wenn dieser nicht direkt ausgesprochen hatte, was er meinte. Der Ara hatte das Problem erkannt, vor das er durch den Miclarc gestellt wurde. Kwain lächelte unmerklich.
    Er beneidete den Ara-Mediziner auch nicht um seine Aufgabe, die noch viel schwieriger war als seine. Sicher – er mußte den Miclarczwitter retten. Das war für Miclarn äußerst bedeutungsvoll. Aber wenn er es nicht schaffte, war damit noch nicht alles für die Heimatwelt dieses seltsamen Geschöpfes verloren. Es gab noch mehr Miclarcs, wenn auch nicht sehr viele.
    Paih Terzyu stand jedoch vor einer von den Medizinern so gefürchteten Alles-oder-Nichts-Aufgabe. Versagten er und sein Team, dann zog das unabsehbare Folgen nach sich.
    Kwan Kwain wünschte, er könnte dem Ara helfen, das Problem zu lösen. Aber er gehörte noch nicht zu jenem kleinen Kreis medizinischer Kapazitäten, die nur mit den schwierigsten und bedeutungsvollsten Fällen konfrontiert wurden.
    Patienten wie jetzt hatte Paih Terzyu allerdings noch nie gehabt.
    Paih Terzyu blieb stehen, als er Atlan aus dem Schatten eines Baumes hervorkommen sah. Der Oberbefehlshaber dieser Welt näherte sich ihm langsam. Die Hitze schien auch seine Unternehmungslust zu dämpfen.
    Der Ara war unruhig. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn er später mit dem Arkoniden hätte sprechen können. Jetzt konnte er noch nicht viel Neues über den Zustand der acht wichtigsten Patienten von Tahun sagen. Es schien, als sei die Klinik ursprünglich ausschließlich für diese acht Mutanten gegründet worden, und als habe sie von Anfang an überhaupt nur für sie geforscht und gearbeitet. Jetzt aber zeigte sich, daß alles Wissen der Klinik noch nicht ausreichte.
    Atlan blieb stehen, als er den Trauerstilbaum neben dem Ara erreichte. Er griff nach einer der tief herabhängenden Ranken und hielt sich daran fest. Die blauen Blätter kontrastierten eigenartig mit der hellen Haut seiner Hand.
    »Nun?« fragte der Lordadmiral. »Wie sieht es aus?«
    Paih Terzyu schüttelte den Kopf. »Wir tun alles, was wir können«, erklärte er. »Die gesamte Klinik mit allen Wissenschaftlern und Hilfskräften arbeitet an dem Problem der Mutanten. Ein umfangreiches Konsortium von Ärzten aus den anderen Kliniken diskutiert ständig mit mir über weitere Möglichkeiten, das Leben der Synthokörper zu erhalten – aber wir haben noch keine gefunden. Vorläufig stützen wir den Kreislauf. Es ist uns vor allem gelungen, die Herzarbeit zu ökonomisieren. Mit Hilfe von modernen Beta-Rezeptorenblockern in Kombination mit Nitrokörpern konnten wir die gesamte innere Atmung der Kranken verbessern. Damit ließ sich immerhin zusammen mit den Matten-Willys der selbstzerstörerische Prozeß der Zellauflösung anhalten. Erwarten Sie bitte jetzt nicht von uns, daß wir ihn innerhalb weniger Stunden auch völlig umkehren können.«
    »Das wäre wohl auch ein wenig zuviel verlangt«, entgegnete Atlan.
    »Vergessen Sie nicht, daß die Synthokörper schon tot wären, wenn sie nicht durch uns und die Quallenwesen versorgt würden. Außerhalb der Matten-Willys wären sie

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