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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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früher, als sie noch ihren eigenen Körper besessen hatte. Die Mutanten waren zeitweilig völlig unberechenbar, flatterhaft und unsicher gewesen. Ihre Handlungen und Überlegungen waren so völlig wesensfremd gewesen, daß zunächst niemand sie hinter den rätselhaften Ereignissen der letzten Zeit vermutet hatte.
    »Ich höre«, sagte Rhodan abermals.
    »Wie wir erfahren haben, ist NATHAN zu der Auffassung gekommen, daß wir PEW-Metall benötigen.«
    Das war richtig. NATHAN hatte eine unbequeme Lösung gefunden und Rhodan eröffnet, daß die Mutanten nur durch den Parabio-Emotionalen-Wandelstoff, allgemein PEW-Metall genannt, gerettet werden konnten.
    »Wir haben versucht, Paih Terzyu zu unterstützen. Wir haben nach einem Ausweg gesucht und sind dabei zu dem gleichen Ergebnis gekommen wie NATHAN: Wir benötigen PEW-Metall.«
    »Es gibt keine andere Möglichkeit!« unterstrich der Mutant in dem Matten-Willy neben der Telepathin. »Verzeihung, ich bin Tako Kakuta.«
    Die Stimme des Teleporters klang humorvoll. Tako Kakuta schien fest davon überzeugt zu sein, daß alle Probleme nunmehr ausgeräumt waren. Mit den nächsten Worten spielte er auf seine Teleporterfähigkeit an.
    »In den Synthokörpern können wir uns nicht mehr lange halten«, fuhr er fort. »Wir müssen PEW-Metall haben. Dafür wäre ich notfalls sogar bereit, in einen Ochsenfrosch überzusiedeln – schließlich bin ich das Springen ja gewohnt.«
    Perry Rhodan lächelte unmerklich, doch er sah keineswegs belustigt dabei aus. Deutlicher denn je zuvor erkannte er, daß aus den todkranken und vor Wochen noch völlig verwirrten Mutanten wieder seine alten Freunde und Gefährten geworden waren. Sie hegten nicht den geringsten Zweifel daran, daß er ihnen bedenkenlos helfen würde. Er war bestürzt, denn er sah den Ausweg aus der verzweifelten Situation, in der sich die Patienten Paih Terzyus befanden, keineswegs so klar wie diese.
    »Sie haben Überlegungen angestellt, erneut nach Asporc zu fliegen«, sagte Betty Toufry. »Haben Sie sich entschlossen, das zu …?«
    »Ich werde nicht nach Asporc fliegen«, erwiderte Rhodan heftig.
    Die Mutanten antworteten nicht. Betty schien ein wenig befremdet über die schroffe Antwort zu sein. Der Matten-Willy, der sie beherbergte, gab einige unverständliche Laute von sich, so als sei er nicht mehr so fest wie vorher unter der Kontrolle der Telepathin.
    »Wir sind etwas überrascht«, sagte sie schließlich, als Rhodan nicht weitersprach. Ihre Stimme klang unsicher. Sie hätte Perrys Gedanken direkt mit ihren telepathischen Sinnen erfassen können, aber sie tat es nicht, weil Rhodan sie nicht dazu aufgefordert hatte.
    »Wir werden Mittel und Wege finden, Ihnen zu helfen«, begründete Rhodan. »Hier auf Tahun!«
    Liman Hambug legte die Hand vor den Mund und versuchte so, vor den anderen zu verbergen, daß er gähnte. Ganz gelang ihm sein Vorhaben nicht. Der Famulus blickte ihn befremdet an.
    »Schon gut«, sagte der Terraner und strich sich verlegen über seinen roten Haarschopf. »Kann doch mal vorkommen, daß man etwas müde ist – oder nicht?«
    »In diesem Schiff wäre ich vermutlich auch ständig in Ihrem Zustand«, entgegnete der Famulus, drehte sich um und kehrte zu seinem Prallgleiter zurück, mit dem er auf das Raumlandefeld hinausgekommen war.
    Hambug schickte ihm einen Fluch hinterher. Er war sich nicht ganz klar darüber, wie der andere seine Worte gemeint hatte. Erneut gähnte er in die heiße Morgenluft hinein und schlenderte dann zum zentralen Lift. Als er in das unsichtbare Antigravfeld glitt, schalteten versteckte Sensoren die omniophone Musikanlage ein. Mit gewaltigem Donnerhall brach die Ouvertüre der 24. Kristallsymphonie über ihn herein. Liman stöhnte auf und preßte die Hände gegen die Ohren. Zugleich strampelte er mit den Beinen, obwohl er seinen Aufstieg dadurch nicht beschleunigen konnte. Die schrillen Dissonanzen jagten ihm kalte Schauer über den Rücken und verursachten Zahnschmerzen.
    Als er den Liftschacht verließ und damit der neuarkonidischen Musik entkam, atmete er erleichtert auf.
    Dann fluchte er laut und anhaltend, massierte sich seine Ohren und ging bis an die Randzone der kristallischen Gemächer. Jetzt war er hellwach. Er verstand überhaupt nicht mehr, daß er vor einigen Minuten noch unter einem unwiderstehlichen Gähnreiz gelitten hatte.
    Ein Naat kauerte wie ein terranischer Hund vor der Kabine von Poynor 52, dem Kristallprinzen. Er saß halbaufgerichtet auf seinem

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