Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sich, daß die vollkommene Integration aller Individuen noch nicht gelungen war. Einer der Mutanten – niemand konnte sagen, wer es war – verzögerte die Fahrt des Prallgleiters, als dieser nur noch wenige Meter von dem Energieschirm entfernt war. Die Furcht vor einer alles auslöschenden Explosion brach durch.
    Liman Hambug kam zu sich. »Du verrückte Laus!« schrie er und packte das Miclarc-Baby wütend bei den Beinen. »Du sollst mich in Ruhe lassen; hast du verstanden? Ich will nach Terra zurück – aber ohne geistiges Leck. Kapiert?«
    Der Mic quiekte kläglich. Bevor Hambug noch mehr sagen konnte, übernahm der Kollektivmutant wieder die Kontrolle über ihn und lähmte seine Zunge.
    Der Prallgleiter schwebte durch die Strukturlücke aus dem Energiekessel auf einen Posten zu, der sich ihm mit angeschlagenem Energiegewehr in den Weg stellte. Liman Hambug stoppte das Fahrzeug. Er war so verstört, daß er nur ein paar gestammelte Laute über die Lippen brachte. Diese Unsicherheit paßte überhaupt nicht zu seiner Uniform und dem blitzenden Sammelsurium angeblicher Heldentaten auf seiner Brust. Der Wachtposten musterte den Terraner zunächst argwöhnisch. Das Gesicht Hambugs überzeugte ihn jedoch von dessen Harmlosigkeit. Er lachte lautlos.
    »Ob … ob du … du es eilig ha-hast oder ni-nicht, ist mi-mir egal«, äffte er Hambug nach. »Ich schau-schau mir ma-mal deinen komischen Kasten an!«
    Mit der Waffe im Anschlag stieg der USO-Mann auf den Gleiter und untersuchte ihn sorgfältig bis in den letzten Winkel hinein. Er fand nichts Verdächtiges. Kopfschüttelnd blickte er auf die ordenklimpernde Brust Hambugs und auf das Miclarc-Baby auf seinem Kopf.
    »Hau ab, Klimperkasten!« sagte er und gab den Weg frei.
    Liman Hambug erwachte wie aus einem tiefen Traum. Verwirrt wischte er sich die Augen. Er wußte nicht, wo er war, und wie er durch den Energieschirm gekommen war. Sein Bewußtsein hatte etwa einhundert Meter vor der flimmernden Schranke ausgesetzt und kehrte erst jetzt voll wieder. In der Zwischenzeit mußte etwas geschehen sein, das nicht in Ordnung war. Nachdenklich blickte er den Posten an. Er fühlte, daß er Meldung machen mußte. Immerhin war Rhodan ein gewisses Risiko eingegangen, als er für ihn die Strukturschleuse im Energieschirm öffnete. Damit bestand die Möglichkeit, daß einer der unbekannten Gegner überraschend hereinkam und seinen Angriff hier fortsetzen konnte.
    Liman Hambug nestelte nervös an den Orden auf seiner Brust herum. Zugleich beobachtete er das Gesicht der Wache, und er konnte förmlich sehen, was diese von ihm dachte. Er beugte sich vor.
    »Hören Sie«, sagte er so ruhig wie möglich. Krampfhaft suchte er nach einigen Worten, mit denen er dem anderen einen Seitenhieb versetzen konnte. Er wollte ihm unbedingt beweisen, daß er nicht ganz so beschränkt war, wie der andere annahm.
    Der USO-Posten schob seinen Schutzhelm in den Nacken zurück.
    »Mensch!« sagte er stöhnend. »Wer transportiert hier eigentlich wen? Bringst du diese komischen Dinger hinaus oder sie dich?«
    Er fand seine Bemerkung recht komisch und lachte herzhaft darüber. Ein Offizier näherte sich ihnen.
    »Was ist los, Henriks?« fragte er in barschem Ton.
    Der Posten deutete auf Hambug und erklärte respektlos: »Ich habe den Eindruck, daß sie diesen Mann als geheilt aus der Psychiatrie entlassen haben, Sir.«
    Der Offizier musterte Hambug. Dann fragte er: »Ist mit dem Gleiter alles in Ordnung? Haben Sie alles kontrolliert?«
    »Alles in Ordnung, Sir.«
    »Verschwinden Sie!« befahl der Offizier Hambug. »Halten Sie uns nicht auf!«
    Der rothaarige Terraner fluchte. Er griff nach dem Mic-Baby auf seinem Kopf und schob es etwas weiter nach hinten in den Nacken, weil es ihm sonst über die Stirn ins Gesicht gerutscht wäre. Er fluchte laut, tippte einige Knöpfe ein und flog in schneller Fahrt davon. Er wußte, daß etwas nicht in Ordnung war. Seinen eigenen Geisteszustand konnte er recht gut beurteilen. Also erkannte er auch, daß die Ursache seiner inneren Unruhe nicht bei ihm selbst lag. Irgend etwas hatte ihn stark behindert, so daß er nicht frei sprechen konnte. Sein erster Verdacht richtete sich auf die beiden Miclarcs. War es ein Fehler, sie von hier wegzubringen?
    Er überlegte, ob er nicht doch noch Meldung machen sollte. Dann dachte er daran, wie lange man ihn aufhalten würde, wenn er tatsächlich ernst genommen werden sollte. Vermutlich würde es endlos dauern, bis man den Gleiter

Weitere Kostenlose Bücher