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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gedemütigt zu werden.
    Poynor 52 atmete auf. Seine aufgeschwemmten Wangen röteten sich wieder. Mit gezierten Handbewegungen strich er sich das lange Haar aus dem Gesicht, als er mit leicht schwingenden Hüften zum Kontrollpult ging. Er lächelte überlegen, als wüßte er genau, was die Instrumente und Geräte vor ihm zu bedeuten hatten. Scheinbar sehr gelangweilt überblickte er sie, tippte hier und dort mit den sorgfältig gepflegten Fingern an, als prüfe er, ob alles in Ordnung war, und wandte sich schließlich einem Bildschirm zu. Er nickte.
    »Ich bin sehr zufrieden mit euch. Das Schiff ist doppelt gesichert worden. Der Energieschirm wird unsere Feinde fernhalten. Ich bin glücklich, euch zu haben.«
    Die Berater verneigten sich geschmeichelt vor ihm. Keiner von ihnen wußte, was Poynor 52 mit doppelter Sicherung gemeint hatte, aber das war ihnen nicht so wichtig.
    Der Neuarkonide glaubte, nun sei kein Grund mehr vorhanden, noch länger Angst zu haben. Stolz wie ein Pfau wanderte er in der Zentrale auf und ab, wobei er vorgab, über die Situation nachzudenken, während er sich tatsächlich überlegte, ob es politisch geschickt sei, einen Mann wie Perry Rhodan zu einer Bordparty einzuladen. Seine Grübeleien führten zu keinem Ergebnis.
    Unmittelbar vor ihm stieg eine nackte Männergestalt durch den Boden der Zentrale auf. Sie glitt durch die feste Materie hindurch, als sei sie gar nicht vorhanden.
    Poynor 52 stieß einen entsetzten Schrei aus. Am ganzen Körper zitternd, sank er in den Sessel des Piloten und starrte mit weit geöffneten Augen auf den Kollektivmutanten, der nunmehr vollständig in die Zentrale eingedrungen war.
    »Das mir, das mir!« wimmerte der Fürst mit weinerlicher Stimme. Er rang die Hände, warf die Arme theatralisch nach oben und raufte sich die braunen Haare. »Wie entsetzlich! Das muß mir geschehen!«
    Der Kollektivmutant trat einen Schritt auf den Neuarkoniden zu. Dieser verkroch sich förmlich in seinem Sessel und streckte die Arme abwehrend aus. Er wandte das Gesicht ab und flehte seine Berater mit halberstickter Stimme an, ihn von dem Anblick des nackten Mannes zu befreien.
    Der Hypno André Noir und der Suggestor Kitai Ishibashi überwältigten ihn mit hypnosuggestiven Kräften. Bewußtlos sank Poynor 52 in seinem Sessel zusammen. Wenn er wieder erwachte, würde er alles vergessen haben, was geschehen war.
    Die in dem Astralkörper vereinigten Mutanten wandten sich den Beratern und den Naats zu. Sie hatten nicht die geringste Mühe mit ihnen. Ihr geistiger Widerstand war so schwach, daß sie dem parapsychischen Angriff fast augenblicklich erlagen.
    »Vorläufig können wir den edlen Kristallprinzen und sein Gefolge hier in der Zentrale lassen«, teilte Betty Toufry mit. »Sie stören uns nicht.«
    »Bevor wir damit beginnen, das Schiff zu überprüfen, sollten wir auch die anderen Naats ausschalten, die noch an Bord sind«, empfahl Wuriu Sengu. »Wenn uns niemand stört, können wir in spätestens zwei Stunden starten.«
    Rhodan räumte die Akten zur Seite, an denen er gearbeitet hatte. Sein Blick fiel auf das Wandchronometer. Es zeigte 16.03 Uhr an. Überrascht, daß schon soviel Zeit verstrichen war, schaltete er eine Interkomverbindung zur Klinik für paraabstrakte Phänomene. Einige Sekunden vergingen, bis Paih Terzyu sich meldete.
    Der Ara-Mediziner sah müde und enttäuscht aus. Seine Lippen bildeten einen schmalen Strich.
    »Gibt es etwas Neues?« fragte Rhodan.
    »Leider nicht«, entgegnete der Arzt. »Die Mutanten haben sich vollständig zurückgezogen und verschließen sich selbst vor mir.«
    Rhodan krauste die Stirn. »Wann haben Sie zuletzt mit ihnen gesprochen?«
    »Vor wenigen Minuten. Sie haben mich gebeten, sie in Ruhe zu lassen. Angeblich benötigen sie Zeit, um sich erholen zu können.«
    »Sie scheinen mit dieser Erklärung nicht ganz einverstanden zu sein«, stellte Rhodan fest.
    Paih Terzyu zögerte. Er blickte Rhodan an und überlegte, ob er offen sprechen durfte. Schließlich rang er sich dazu durch, seine Meinung zu äußern.
    »Also«, sagte er mit leicht erhobener Stimme, »ich bin der Ansicht, daß die Mutanten Ihnen die Entscheidung verübeln, nicht nach Asporc zu fliegen. Jetzt sieht es so aus, als hätten sie es aufgegeben, noch länger mit uns zusammenzuarbeiten.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Wir befinden uns in einer Sackgasse. Ich sehe keine Möglichkeit, den Mutanten zu helfen, und das wissen sie sehr genau. Deshalb befürchte ich, daß

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