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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Befehlsgewalt über diese Station.«
    »Aus Andromeda? Das kann nur bedeuten, daß unser Heimatplanet von den Bestien besetzt ist.«
    »Keine voreiligen Schlüsse, bitte«, ermahnte Lowo Phantroc. »Ribald Corello hat versprochen, uns über die Situation aufzuklären. Er wartet nur, bis alle kräftig genug sind, um ihre Schlafstätten verlassen zu können.«
    Das Stimmengemurmel in der Tiefschlafhalle schwoll an. Als Gorlan es endlich schaffte, sich mühsam auf die Arme zu stützen, tauchte Lowo Phantroc vor seinem Energietank auf.
    »Wie geht es, Gorlan?« erkundigte sich sein Vorgesetzter.
    »Danke, ich …«
    »Sprechen Sie weiter!« raunte ihm Phantroc zu.
    Obwohl Gorlan nicht begriff, was das zu bedeuten hatte, kam er Phantrocs Aufforderung nach. Während er laut von sich gab, was ihm gerade durch den Kopf schoß, sprach Phantroc so leise auf ihn ein, daß die anderen es nicht hören konnten.
    »Onacro hat mir in einer versteckten Andeutung zu verstehen gegeben, daß mit den beiden Botschaftern aus Andromeda irgend etwas nicht stimmt. Ich werde versuchen, mit ihm in Verbindung zu treten. Bleiben Sie in meiner Nähe. Ich möchte, daß Sie mich begleiten!«
    Laut sagte Phantroc zu ihm: »Ich bin überzeugt, daß Ribald Corello uns damit beauftragen wird, die Normalsynthos zu erschaffen.« Damit ging er.
    Es dauerte nicht mehr lange, dann fühlte sich Gorlan kräftig genug, den Schlaftank zu verlassen. Nacheinander kamen auch die anderen Wissenschaftler auf die Beine und fanden sich zu diskutierenden Gruppen zusammen.
    Gorlan erblickte in der Menge Nyva Streem. Sie nickte ihm kurz zu, dann war sie wieder verschwunden. Er ärgerte sich, daß sie nicht mehr als ein Nicken für ihn erübrigt hatte, mußte aber zugeben, daß andererseits eine überschwengliche Begrüßung unpassend gewesen wäre. Obwohl sie 32 Jahre geschlafen hatten, schien es so, als hätten sie sich erst am Abend zuvor in die Schlaftanks gelegt.
    Zweiunddreißig Jahre! Man mußte sich erst an diesen Gedanken gewöhnen. Wie sah die Welt außerhalb dieser Station aus? Gorlan hoffte, daß sie es bald erfahren würden.
    Auf der Breitseite der Tiefschlafhalle erhellte sich die riesige Bildschirmwand. Darauf erschien ein Mann, der in einer eigenwilligen Robotkonstruktion saß; er war klein und von zierlicher Gestalt und besaß einen überdimensionalen Schädel, in dessen winzigem Kindergesicht die fast faustgroßen Augen das hervorstechendste Merkmal waren.
    Ein erstauntes Murmeln erhob sich unter den Wissenschaftlern, es verstummte aber sofort, als der Mutant zu sprechen begann.
    »Meinen Namen hat Ihnen Vauw Onacro schon genannt. Ich bin der Mutant Ribald Corello. Das neue Oberkommando hat mich zum Befehlshaber dieser Station und des Projekts Normalsynthos ernannt. Wie ich schon Onacro mitteilte, wurde das Überlebensprogramm zugunsten eines Testversuchs verschoben. Onacro wird aus der Hauptschaltzentrale mit Ihnen in Verbindung bleiben und Ihnen die Einzelheiten, sofern sie für Sie von Bedeutung sind, mitteilen. Im Augenblick genügt es, wenn Sie wissen, daß der Test die Erschaffung von acht Normalsynthos – einer Frau und sieben Männern – im Verfahren des Extremen Notprogramms vorsieht. Das ist alles.«
    Der Bildschirm wurde dunkel. In der Tiefschlafhalle brach ein Tumult los.
    Gorlan erblickte in dem Durcheinander Lowo Phantroc, der ihn zu sich winkte und dann dem Ausgang zustrebte. Gorlan folgte ihm. Er hatte das Ende der Halle schon fast erreicht, als ihn jemand am Arm ergriff. Es war Nyva Streem.
    »Gorlan, hast du Phantroc gesehen?« fragte sie. »Er als unser Sprecher muß Corello dazu bringen, uns mehr über die allgemeine Lage zu berichten. Wir haben ein Recht darauf, es zu erfahren. Unter diesen Voraussetzungen kann niemand von uns verlangen, daß wir seinen Befehlen gehorchen.«
    »Ich habe mit Phantroc eben noch gesprochen«, sagte Gorlan und deutete in die falsche Richtung. »Dort ist er.«
    Nyva entfernte sich in die Richtung, die er ihr gewiesen hatte, so daß er ungehindert den Ausgang erreichen konnte. Phantroc erwartete ihn bereits im Korridor.
    »Glauben Sie jetzt, daß Onacros Verdacht begründet ist?« sagte der Biochemiker, während er dem nächsten Aufzugsschacht zustrebte und Gorlan am Arm mit sich zog.
    »Die Erklärung des Mutanten aus Andromeda war unbefriedigend«, gab Gorlan zu. »Aber wessen verdächtigt ihn Onacro?«
    »Das wird er uns mitteilen – falls er zu der Verabredung kommen kann«, erwiderte Phantroc.

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