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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Erinnerungen.
    Sie waren noch blasse Bruchstücke, die langsam an Farbe gewannen und sich zusammenfügten. Ein großer Kontinent wurde daraus, auf dem sich vielfältiges Leben tummelte. Menschen waren zu sehen, die bedeutende kulturelle Errungenschaften besaßen und eine hochstehende Technik entwickelt hatten. Lemurer. Sie standen am Höhepunkt der Evolution.
    Aber dann verschwand der ganze Kontinent im Meer. Diesmal war es nicht ein Meer aus Nichts, sondern aus Feuer und Wasser, lodernd, glühend, schäumend. Lemuria war versunken, aber die Elemente beruhigten sich nicht. Das Meer schäumte weiterhin, vom Himmel fiel Feuer. Große Gestalten mit Säulenbeinen und vier Armen warfen es auf die Menschen herab, bis keiner mehr von ihnen übriggeblieben war.
    Lemuria tot!
    Die Lemurer tot!
    Übrig blieben brennendes Land und schäumendes Meer – ein Planet, der zum Untergang verurteilt war …
    Erinnerungen!
    Lemuria ist nicht tot!
    Die Lemurer leben!
    Tief unter der Oberfläche des versunkenen Kontinents war der Keim der Menschheit verborgen, eingehüllt in einen riesigen Tresor aus Metall und Energie. Es warteten 1,9 Milliarden genaktivierte Zellen darauf, daß jemand kam und sie aus dem Gefängnis befreite – warteten darauf, sich frei entfalten zu können und zu intelligentem Leben heranzureifen. 1,9 Milliarden potentielle Menschen.
    Lemurer, die zum Leben erweckt werden sollten, um die kriegerischen Bestien zu verjagen.
    Wann war es soweit? Wann endlich kam jemand und weckte die 593 Wächter, die tief unter dem Meeresboden in Tief schlaf versunken waren?
    Einer von diesen 593 Wächtern – nein, Wissenschaftlern – bin ich: Gorlan Lym, Biochemiker und Assistent von Lowo Phantroc, dem Stellvertreter Vauw Onacros.
    Ich denke! stellte Gorlan Lym erschrocken fest. Was mochte das zu bedeuten haben? War die energetische Konservierung noch nicht abgeschlossen, oder befand er sich bereits im Tiefschlaf, ohne daß dadurch sein Denkprozeß ebenso wie die physischen Vorgänge in seinem Körper gestoppt worden war?
    Ein schrecklicher Gedanke, sich vorzustellen, wochen- oder jahrelang regungslos dazuliegen und dabei bei vollem Bewußtsein zu sein! Ein Lichtblitz – Gorlan Lym zuckte zusammen.
    »Reaktionen normal!«
    Gorlan Lym hatte plötzlich das Bedürfnis, seinen rechten Arm zu heben. Es gelang!
    »Reflexe normal!«
    Und plötzlich erkannte er die volle Wahrheit. Er wurde geweckt. Er hatte eine unbestimmbare Zeitspanne hindurch im Tiefschlaf gelegen.
    Er öffnete die Augen. Über ihm spannte sich das violette Energiefeld, aber Gorlan merkte, daß es immer schwächer leuchtete. Schließlich erlosch es endgültig. Er schloß müde die Augen und versuchte sich zu entspannen. Aber es gelang ihm nicht. Irgendwelche Kräfte zerrten an seinen Gliedern und zwangen sie, sich zu bewegen.
    Obwohl dieser Vorgang sehr schmerzhaft war, wußte Lym, daß er diese Prozedur über sich ergehen lassen mußte. Es war notwendig, daß seine erschlafften Muskeln massiert wurden. Bevor er sich in den Energietank gelegt hatte, war ihm von Vauw Onacro eingeschärft worden: »Nach der Erweckung werden Sie sich unsagbar müde fühlen. Ergeben Sie sich der Müdigkeit nicht, sondern kämpfen Sie mit aller Kraft dagegen an.«
    Gorlan versuchte es. Er zwang sich wieder, die Augen zu öffnen. Seltsamerweise konnte er jetzt auch besser hören. Um ihn waren dumpfe Geräusche, die sich bald als Stimmen entpuppten.
    Die Männer und Frauen, die aus dem Tiefschlaf erwacht waren und noch nicht Kraft genug besaßen, um sich aus den Energietanks zu erheben, sprachen wild durcheinander; sie stellten bange Fragen, stellten Vermutungen an, forderten eine Klärung der Situation.
    »Wie viele Jahre sind vergangen?«
    »Wie sieht es auf der Oberfläche aus?«
    »Gibt es Überlebende?«
    »Was ist mit dem Überlebensprogramm?«
    Die Antworten auf die Fragen fielen zumeist unbefriedigend aus.
    »Ich habe mich mit Vauw Onacro in Verbindung gesetzt.«
    Die Stimme klang Gorlan Lym vertraut. Er brauchte nicht lange, um zu wissen, wer der Sprecher war: Lowo Phantroc, sein Vorgesetzter. Der Biochemiker fuhr fort: »Vauw Onacro sagte mir, daß zweiunddreißig Jahre seit dem Untergang Lemurias vergangen seien. Aber er weigerte sich, mir nähere Einzelheiten mitzuteilen. Das will er Ribald Corello überlassen.«
    »Wer ist Ribald Corello?«
    »Einer der beiden Botschafter aus Andromeda, die Vauw Onacro weckten. Sie sind in einer Geheimmission gekommen und besitzen absolute

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