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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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das wirklich riskieren?« sagte Gorlan eindringlich. »Dadurch würde sich das Risiko vervielfachen.«
    »Dieses Risiko müssen wir eingehen. Es ist unbedingt notwendig, den Ato-Mol-Beschleuniger mit den Sechslingen auf Hochtouren laufen zu lassen. Die zehn Minuten, die wir dadurch gewinnen, können Sie dazu benützen, fünf von ihnen in Sicherheit zu bringen, bevor sie von Corello entdeckt werden.«
    »Und wohin soll ich sie schaffen?« erkundigte sich Gorlan.
    Onacro deutete in den Korridor. »Hinter der dritten Tür links befindet sich der Schulungsraum, wo die Normalsynthos ihr Wissen erhalten werden. Dorthin bringen Sie auch fünf der Sechslinge. Alles Weitere überlassen Sie mir.«
    Gorlan blickte dem Biogenetiker nicht nach, als dieser sich in den Korridor zurückzog. Er wandte sich wieder seinen Instrumenten zu. Betont kraftlos führte er einige Bewegungen aus. Es schien, als überprüfe er nur die Automatik, während er jedoch in Wirklichkeit jene Schaltung vornahm, die bei einem der Ato-Mol-Beschleuniger eine Kapazitätssteigerung bis an die Leistungsgrenze bewirkte.
    Hoffentlich geht das nicht schief, dachte Gorlan.
    Er mußte von nun an dem Ato-Mol-Beschleuniger mit den Sechslingen besondere Aufmerksamkeit schenken. Der geringste Fehler in der Strahlungsdosierung konnte sich bereits fatal auswirken. Bei diesem vielfach beschleunigten Wachstumsprozeß konnte schon eine einzige mißgebildete Zelle, die nicht sofort abgeschieden und vernichtet wurde, zu verheerenden Mutationen führen.
    Selbst in diesem Stadium, in dem die Entwicklung der Normalsynthos schon fast abgeschlossen war, konnten immer noch Krisen eintreten.
    Man mußte sich vor Augen halten, daß in jeder Sekunde Millionen Zellen geteilt wurden, abstarben oder erhalten blieben und sich blitzartig wiederum teilten. Wenn auch nur eine kranke Zelle am Leben blieb und sich durch Teilung vermehren konnte, dann war innerhalb einer Minute eine Wucherung entstanden, die innerhalb des gesunden Gewebes immer weiter um sich griff und einen Gefahrenherd darstellte.
    In der Regel wurden solche Tumoren zumeist von der Automatik rechtzeitig entdeckt, lokalisiert und abgebaut. Aber abgesehen von den Mißbildungen, konnten durch Mutationen der Gene andere Schäden entstehen, die nicht sofort offenbar wurden. Und das war die weit größere Gefahr.
    Gorlan war klar, daß er den Wachstumsprozeß von Hand aus nicht regulieren konnte. Dennoch verschaffte es ihm eine gewisse Beruhigung, den Vorgang in dem Ato-Mol-Beschleuniger mit den Sechslingen auf seinem Bildschirm zu beobachten.
    Als er die sechs voll ausgewachsenen Männer erblickte, hielt er unwillkürlich den Atem an. Es war nicht das erste Mal, daß er die Geburt von Normalsynthos beobachtete, und der beschleunigte Wachstumsprozeß barg auch keine Geheimnisse mehr für ihn. Aber der Anblick faszinierte ihn immer wieder.
    Die sechs Männer standen dicht aneinandergepreßt, ihre Konturen waren nicht klar, sondern verschwommen, denn sie veränderten sich so rasch, daß das Auge nicht folgen konnte. Es war beklemmend zu sehen, wie die Bausteine des Lebens zu Reaktionen gezwungen wurden, die in der Natur millionenfach langsamer abliefen.
    Gorlan stellte sich vor, wie die Atomgruppen zu Molekülen zusammengeballt wurden, die sich wiederum zu Zellen zusammenzogen und das Gewebe bildeten – so schnell er seine Gedanken zu einem visionären Gebilde formen konnte, so schnell lief der Wachstumsprozeß im Ato-Mol-Beschleuniger ab.
    Manchmal schien es, als seien die Sechslinge zusammengewachsen, an den Schultern, dann wieder mit den Rücken oder den Händen. Aber dann wurden sie wieder getrennt, und es zeigte sich, daß es sich um eine optische Täuschung handelte, hervorgerufen durch die energetischen Ströme, die die sechs Körper umwallten.
    Plötzlich fuhr Gorlan hoch. Er war so tief in seine Betrachtungen versunken gewesen, daß er nicht merkte, wieviel Zeit vergangen war.
    Jetzt erst erkannte er durch einen zufälligen Blick auf seine Instrumente, daß die drei Stunden nahezu um waren. Er hatte die akustische und optische Warneinrichtung ausgeschaltet, um nicht die von Corello beeinflußten Wissenschaftler zu warnen.
    Er schaltete den Ato-Mol-Beschleuniger mit den Sechslingen ab und wartete, bis die Energieglocke in sich zusammengefallen war. Dann zog er fünf der Normalsynthos wortlos vom Metallsockel und drängte sie in den Korridor, aus dem Bereich der Aufnahmekameras hinaus.
    Sie warteten geduldig, bis er die

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