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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte und ihm die Ausführung auch gelingen möge, mußte er – dem Willen der ›Macht‹ zufolge – gleichzeitig jeden Widerstand im Keim ersticken.
    Diesem ewigen Dilemma hätte sich Corello nur entziehen können, wenn er sich seinen Beherrschern ergab. Doch das wollte er nicht. Er würde kämpfen – bis zur Selbstzerstörung.
    Nachdem die zweistündige Grundschulung beendet war, sollten die acht Normalsynthos in die nächste Zelle gebracht werden, wo ihnen im Schnellverfahren eine ›Vorbildung‹ zuteil werden würde.
    Corello wartete, bis Onacro und Gorlan Lym das Abteil verlassen hatten, dann versperrte er dem weiblichen Normalsyntho den Weg, ehe er mit den anderen den beiden lemurischen Wissenschaftlern folgen konnte.
    »Wie heißt du?« fragte der Mutant.
    Sie starrte ein wenig verwundert zu ihm auf. »Ich heiße nicht«, sagte sie dann.
    »Du hast also keinen Namen?«
    »Ja, ich habe keinen Namen«, sagte die Frau und schien froh darüber zu sein, daß sie die richtige Antwort geben konnte. Sie trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. »Darf ich jetzt vorbei? Ich möchte nämlich nichts von der weiteren Ausbildung versäumen.«
    Corello fühlte, daß die ›Macht‹ mit dem Gesamteindruck, den die Frau hinterließ, zufrieden war.
    »Einen Augenblick noch«, sagte Corello im Auftrag seiner Beherrscher. »Ich möchte von dir noch etwas wissen. Was geschieht, wenn man einen Gegenstand in die Luft wirft?«
    Die Frau runzelte die Stirn und schien nachzudenken. Wenig später erhellte sich ihre Miene.
    »Der Gegenstand wird wieder zurückfallen und vielleicht zerbrechen – wenn er zerbrechlich ist.«
    »Und was geschieht, wenn man den gleichen Gegenstand im Weltraum in die Höhe wirft?«
    Diesmal dachte die Frau länger und konzentrierter nach. Plötzlich streckte sie den Arm aus, als müsse sie Halt suchen.
    »Im Weltraum gibt es kein Oben und kein Unten – mir schwindelt!«
    Corello war zufrieden. »Danke. Du kannst zu den anderen gehen.«
    Als Corello in die nächste Zelle kam, saßen die Normalsynthos bereits unter den Psychohauben; Onacro und Gorlan Lym standen an der Mittelsäule und taten geschäftig.
    Corellos übernatürlichen Sinnen fiel sofort auf, daß irgend etwas nicht stimmte. In dem Raum lag ein geistiger Aufruhr, irgendwo war ein psychischer Unruhepol.
    Corello überprüfte Alaska Saedelaere, der hinter ihm in die Zelle gekommen war. Nein, von dem Maskenträger ging die knisternde Nervosität nicht aus.
    Vauw Onacro? Er verbarg irgend etwas! Gorlan Lym? Der Biochemiker dachte: Hoffentlich geht es nicht schief!
    Was sollte nicht schiefgehen? Corello drang tiefer in seinen Geist ein und fand heraus, daß seine Befürchtungen mit den Normalsynthos zusammenhingen.
    Mehr konnte er nicht herausfinden, obwohl ihm seine Beherrscher ihre geballten telepathischen Fähigkeiten zur Verfügung stellten. Vielleicht besaß Gorlan Lym einen natürlichen Abwehrblock, oder aber die parapsychischen Fähigkeiten der ›Macht‹ kamen nicht mehr so zur Geltung, weil Corello der totalen Erschöpfung nahe war und deshalb seine Funktion als Katalysator nicht mehr voll erfüllte.
    Er wartete, bis die Vorbildung der Normalsynthos abgeschlossen war, dann nahm er sie sich einzeln vor.
    Er stellte jedem von ihnen eine Frage aus der Grundschulung und dann eine leichte mathematische Aufgabe. Aus den Augenwinkeln stellte er fest, wie Gorlan Lym immer nervöser wurde. Onacro konnte er nicht beobachten, weil der Biogenetiker mit den entlassenen Normalsynthos in die nächste Zelle übergesiedelt war.
    Corello war mit den Antworten, die er auf seine Fragen erhielt, zufrieden – bis auf eine.
    Corello hatte gefragt: »Wo ist, von dir aus gesehen, links?«
    Der Normalsyntho hatte lange überlegt, bevor er antwortete: »Darauf falle ich nicht herein. Diese Rechnung geht nicht auf.«
    Corello ließ den Normalsyntho an sich vorbei. Dann überfiel er blitzartig Gorlan Lym mit einem Schwall von hypnosuggestiven Impulsen, noch bevor der junge Biochemiker an eine Abwehr denken konnte. Ohne den geringsten Widerstand zu leisten, dirigierte ihn Corello in die Zelle, wo die Normalsynthos ein Spezialwissen vermittelt bekommen sollten.
    »Halt!« befahl Corello, als er sah, wie Onacro die Psychoschuler einschalten wollte.
    Der Biogenetiker blickte unsicher auf. »Wollen Sie nicht, daß der Horizont der Normalsynthos erweitert wird?« erkundigte er sich erstaunt.
    »Doch, aber ich verlange auch, daß alle eine Grundschulung

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