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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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von Corello ausging.
    Er geleitete den Supermutanten in scheinbar hündischer Ergebenheit in eine der unteren Etagen, in der sich der Schulungsraum für die Normalsynthos befand.
    An ihrem Ziel angekommen, war Alaska wieder nahezu bewegungsunfähig. Er war der stille Beobachter im Hintergrund.
    Der Schulungsraum war in zehn Zellen unterteilt. In jedem der Abteile befanden sich zwanzig Hypnoschuler, die aus einer Sitzgelegenheit und einem Informationshelm bestanden, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einer terranischen SERT-Haube besaß. Diese Glockenhauben bestanden aus einem metallisch schimmernden Material, waren kreisförmig um eine einen Meter durchmessende und ebenso hohe Mittelsäule formiert und mit dieser durch Kabel verbunden. In der Mittelsäule waren die Armaturen und die Bedienungselemente für die Psychoschuler untergebracht.
    Die acht Normalsynthos trugen jetzt einfache graue Kombinationen. Sie saßen bewegungslos da, die Beine abgewinkelt, die Hände entspannt auf die Schenkel gelegt. Ihre Köpfe verschwanden bis zur Kinnpartie unter den Helmen. Am Instrumentenpult der Mittelsäule stand Gorlan Lym und beobachtete die Instrumente.
    Onacro erklärte Corello: »Hier bekommen die Normalsynthos ihr Grundwissen, so daß sie nach Beendigung der ersten Sitzung geistig etwa Zehnjährigen entsprechen. Dies ist die wichtigste Phase der Schulung, denn hier lernen sie zu sprechen, logisch zu denken und die einfachsten Naturgesetze zu verstehen. Wir könnten ihnen natürlich auch sofort eine fachliche Ausbildung geben. Dann wären sie zwar auf einem Spezialgebiet Genies, aber sie könnten andererseits nicht einmal aus einem Glas trinken, weil sie nicht wüßten, daß man es anheben muß, um der Schwerkraft entgegenzuwirken.«
    »Wie lange dauert diese erste Schulung?« erkundigte sich Corello unwirsch.
    »Etwa vier Stunden …«
    »Ich möchte, daß Sie nicht länger als zwei Stunden dafür aufwenden«, verlangte Corello.
    »Zwei Stunden sind zu kurz«, beschwor Onacro ihn. »Überlegen Sie, welche Vielzahl von Informationen die Normalsynthos aufnehmen und auch verarbeiten müssen! Es bedarf schon einer aufwendigen Vorbereitung, damit sie allein ihre Namen in Wort und Schrift beherrschen.«
    »Welche Namen?« fragte Corello schneidend.
    »Nun, wir müssen ihnen Namen geben, damit sie sich selbst und wir sie identifizieren können.«
    »Keine Namen!« entschied Corello. »Wenn Sie den Normalsynthos Namen geben, dann bringe ich Sie um, Onacro.«
    Keine Namen! Der Befehl kam so intensiv, daß sich Ribald Corello unter ihm krümmte.
    Die acht Testpersonen sollen genügend Wissen erhalten, um auf sich selbst gestellt überleben zu können. Aber sie dürfen keine zu starke Persönlichkeit entwickeln!
    Die ›Macht‹ schien panische Angst davor zu haben, die Normalsynthos könnten zu ausgeprägte Individualität mit auf ihren Lebensweg bekommen.
    Corello spielte einen Augenblick lang mit dem Gedanken, den Wünschen seiner Beherrscher entgegenzuhandeln, bereute ihn aber gleich darauf. Er bekam einen so starken parapsychischen Schlag, daß er meinte, in den Hyperraum geschleudert zu werden. Keine Namen! Corello leitete diese Forderung an Vauw Onacro weiter.
    »Wie Sie wünschen«, sagte der Biogenetiker ergeben und wechselte einen schnellen Blick mit Gorlan Lym.
    Corello entging das nicht. Er mißtraute dem Biogenetiker und seinem Helfer nach wie vor. Zwar kontrollierte er Gorlan Lym geistig, doch mußte er ihm einigen Spielraum lassen. Deshalb war es nicht ausgeschlossen, daß er eine gewisse Initiative entwickelte und versuchen würde, sich mit Vauw Onacro zu besprechen.
    Corello ließ die beiden nicht aus den Augen und registrierte und analysierte jede ihrer Bewegungen, Gesten und Worte – obwohl er sich unsagbar müde fühlte.
    Seine Beherrscher hatten ihm in den letzten fünf Tagen kaum Ruhe gegönnt. Wenn sie seinen Geist und seinen Körper nicht ständig mit Energien gespeist hätten, wäre er schon längst vor Erschöpfung zusammengebrochen.
    Aber selbst sie, die Meister über Zeit und Raum zu sein schienen, waren nicht allmächtig. Sie konnten ihre Stärke auf ihn übertragen, aber die Schwächen seines Körpers und seines Geistes nicht vollkommen ausmerzen.
    Corello hatte in den letzten Tagen viel von seiner physischen und psychischen Substanz eingebüßt – nicht zuletzt, weil er sich immer wieder gegen seine Beherrscher aufbäumte.
    Während er auf der einen Seite hoffte, daß Onacro einen Plan ausgeheckt

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