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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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man die Welt zu teilen hatte. Und sie kannten den Begriff PERRY RHODAN, der ihnen im Namen des Solaren Parlaments die Freiheit garantierte, so zu leben, wie ihre Vorfahren es gewünscht hatten.
    Karos war jung und fühlte in sich die Berechtigung, gegen das Herkömmliche zu rebellieren.
    Das Wrack! Wieder dieses verdammte Wrack, das seit gestern seine ganzen Gedanken beherrschte.
    Er wollte das Funkgerät, das vielleicht noch funktionierte und dessen Arbeitsweise er vom Unterricht her kannte. Es konnte ihn mit der Außenwelt verbinden. Er wollte wissen, was da draußen geschah.
    Aber vielleicht gab es sogar Überlebende, und sie würden ihm erzählen, was er wissen wollte. Als vor sieben Jahren das Schiff strandete, war er noch zu jung gewesen. Jetzt war er es nicht mehr. Er würde ihnen Fragen stellen, und sie würden antworten.
    Danach würde er sich entscheiden, ob er mit ihnen, wenn man sie abholte, in jene andere Welt gehen würde.
    Mary Kantenburg!
    Sie war das andere Problem. Er liebte sie, das wußte und das fühlte er. Sie gehörte zu ihm, aber gehörte er auch zu ihr? Gehörte er überhaupt in diese Welt der Vergangenheit? Sicher, er kannte nur das wilde und rauhe Leben mit seinem Vater, und es gefiel ihm. Das, was er sich ersehnte, kannte er nicht, es war nur eine vage Vorstellung, ein utopischer Traum, der nichts mit seiner Wirklichkeit zu tun hatte. War ihm der Traum lieber als die Realität?
    Wie weit waren die Sterne – aber was bedeuteten Entfernungen, wenn man sie überwinden konnte? Auf fernen Planeten lebten Intelligenzen, die vielleicht so aussahen wie Wale oder Seehunde, und man durfte sie nicht töten, um ihr Fleisch zu essen. Vielleicht waren sie Freunde und Verbündete Terras. Wovon also sollte man leben?
    Immerhin, es gab das Wrack, und morgen würden sie es finden. Ihn fröstelte, und er sah noch einmal, ganz kurz nur, hoch zu den Sternen, ehe er in das Zelt seines Vaters zurückkehrte.
    Er wickelte sich in seine Pelzjacke, und ihm wurde warm. Dann schlief er endlich ein.

11.
    Der Höhenunterschied von vierhundert Metern hatte sie in eine andere Landschaft versetzt. Um sie herum war nichts als die steinige Ebene mit verschiedenen Buschwäldern in flachen Mulden, in denen sich Erde angesammelt hatte. Die Ebene schien bis zum fernen Horizont zu reichen, und das Meer war verschwunden.
    Ole Pat ging neben Pendor. Karos blieb bei den anderen Männern zurück, von denen noch keiner je hier oben gewesen war.
    Sie sprachen nicht viel, auch wenn das Gehen nicht mehr so beschwerlich war. Vor ihnen deutete nichts eine Schlucht an, in der das Wrack angeblich liegen sollte. Ole Pat schritt rüstig voran; ihm schienen die Strapazen nichts mehr auszumachen, und in der Tat konnte niemand mehr Interesse als er daran haben, den abgestürzten Gleiter bald zu finden. Außer natürlich Karos.
    »Die feine schwarze Linie vor uns«, sagte Ole Pat plötzlich und blieb stehen, damit sein ausgestreckter Arm nicht so sehr zitterte, »das ist der Rand der Schlucht.«
    Pendor sah die Linie, aber er vermochte nicht, die Entfernung abzuschätzen. Vier oder fünf Kilometer. In einer Stunde konnten sie dort sein.
    »Bist du sicher, Ole?«
    »Ganz sicher. Ich erinnere mich, daß ich etwa hier stand und zurückblickte, als ich auf dem Heimweg war. In zwei oder drei Stunden sind wir dort.«
    Nun gut, dachte Pendor, dann würden sie es in kürzerer Zeit schaffen.
    Nach anderthalb Stunden standen sie am Rand des Abgrundes. Eigentlich war es keine Schlucht, sondern mehr ein riesiger Krater, fast zweihundert Meter tief und mit steilen Hängen. Der Abstieg würde nicht schwer sein.
    »Da unten liegt es«, sagte einer der Männer und zeigte in die Riesenmulde hinein. »Fast in der Mitte.«
    Sie sahen nun alle das Wrack. Es mußte ein Gleiter gewesen sein, vielleicht fünf bis acht Meter lang, mit kurzen Schwingen für den Gleitflug. Allem Anschein nach hatte der Pilot die Gewalt über die Maschine verloren und war hart auf dem inneren Kraterrand gelandet. Der Gleiter war weitergerutscht, bis er gegen einige Felsbrocken prallte, die ihn auseinanderrissen. Die Trümmer lagen weit verstreut zwischen den kargen Büschen, die im feuchten Talkessel wuchsen.
    »Ich kann keine Bewegung erkennen«, sagte Karos, der die besten Augen hatte. »Wenn da noch jemand lebte, müßte er sich doch rühren.«
    »Vielleicht verwundet.« Pendor sah hinauf zur Sonne. »Gehen wir. Notfalls können wir auch dort unten übernachten, wenn wir den Aufstieg

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