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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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folgen, die nach Südosten führte. Sie brauchten also keinen Umweg zu machen, wie sie es zuerst insgeheim befürchtet hatten. Oft verloren sie die Spur, wenn der Untergrund steinig wurde und keine Eindrücke aufnahm, aber sie fanden sie dann immer wieder.
    Der Hang zum Meer kam näher und näher. Die Spur verriet, daß der Fremde mehrmals hin und her gewandert war, um den leichtesten Abstieg in die Bucht zu finden, was ihm schließlich auch gelungen war. Jene Stelle, an der Pendor und seine Begleiter gestern noch den Aufstieg gewagt hatten, lag fast zweihundert Meter daneben.
    Sie folgten der Spur.
    Die drei Boote lagen auf der Landzunge, dicht daneben brannte ein Feuer. Sie hatten den aufsteigenden Rauch schon von weitem bemerkt und zuerst angenommen, die Boote wären in Brand geraten, wenn sich auch niemand vorstellen konnte, wie so etwas geschehen konnte. Das Feuer daneben war eine richtige Erleichterung.
    Nicht aber der Mann, der aufstand, um ihnen entgegenzugehen. Schon aus der Entfernung war ganz deutlich zu erkennen, daß er eine Uniform trug, sogar die Uniform eines Offiziers. Die Rangabzeichen waren nicht zu übersehen, wenn auch weder Pendor noch einer seiner Begleiter etwas damit anzufangen wußten. Immerhin schien er unbewaffnet zu sein.
    Zögernd gingen sie ihm entgegen, bis sie sich zwanzig Meter vom Feuer entfernt endlich gegenüberstanden.
    »Wir haben in dem abgestürzten Gleiter nach Überlebenden gesucht, aber niemanden gefunden«, eröffnete Pendor die Unterhaltung, von der er noch nicht wußte, ob es überhaupt eine werden würde. »Es tut mir leid, daß Sie den Weg allein gehen mußten …«
    »Mein Name ist Leutnant Hatco Illroy, Triebwerkstechniker.«
    Karos hielt sich abseits, denn er hatte so etwas wie ein schlechtes Gewissen, weil er das Funkgerät aus dem Wrack mitgenommen hatte. Ole Pat hingegen drängte sich vor und streckte dem Fremden die Hand entgegen.
    »Ole Pat, Leutnant. Sie werden meinen Namen nicht mehr kennen, dazu sind Sie zu jung. Früher war ich einmal Offizier der Solaren Abwehr, aber seit fünfzig Jahren – oder sind es mehr …? – lebe ich hier in Porvenir. Herzlich willkommen!«
    Der Fremde war hochgewachsen, muskulös und schien sehr stark zu sein. Das scharfgeschnittene Gesicht und die hellen Augen wirkten entschlossen und tatkräftig. Seine Haare waren rotbraun und kurz geschnitten. Die Uniform war fast bis zur Unkenntlichkeit zerschlissen und an manchen Stellen abgewetzt. Sie sah so aus, als sei ihr Träger Monate durch die unwirtliche Wildnis geirrt.
    »Danke«, sagte er, mehr nicht.
    Pendor wußte im ersten Augenblick nicht so recht, was er mit ihm anfangen sollte. Illroy gab mit keiner Geste zu erkennen, daß er sich über die Rettung freute. Gänzlich unbeteiligt kehrte er zu seinem Feuer zurück und ließ sich daneben nieder.
    »Sein Geist hat sich verwirrt«, vermutete Ole Pat und stieß Pendor in die Seite. »Wir müssen ihn mitnehmen, aber was tun wir, wenn er sich sträubt?«
    »Er wird freiwillig mitkommen. Immerhin ist er intelligent genug, seinen Namen und Dienstgrad zu kennen. Er wird sich auch später noch an andere Einzelheiten der Katastrophe erinnern, wenn wir ihm Zeit lassen. Jedenfalls dürfen wir ihn nicht hier zurücklassen. Er würde verhungern und erfrieren.«
    »Er hat ein Feuerzeug.«
    »Das ist vielleicht auch alles, was er noch hat. Wir nehmen ihn mit, und damit basta!«
    Sie gingen zum Feuer. Karos brachte sein Gepäck ins Boot und holte das seines Vaters. Dann sammelte er noch Holz und brachte es zum Feuer. Der Wind kam aus Westen, aber in der Bucht war nichts davon zu spüren. Draußen jedoch, im Meeresarm, waren weiße Schaumkronen zu sehen. In zwei Stunden höchstens konnten sie den Hafen von Porvenir erreichen.
    Pendor versuchte noch einmal, die Unterhaltung mit dem Fremden zu beleben.
    »Waren Sie allein in dem Gleiter? Wenn nicht, wo sind die anderen geblieben? Wir haben keine Spur von ihnen gefunden.«
    »Ich war allein, als die Maschine abstürzte.« Er sah Pendor mit seinen ungewöhnlich hellen Augen an, aber sein Blick ging durch ihn hindurch. »Als ich wieder zu mir kam, mußten Tage vergangen sein. Ich fand Lebensmittel, sonst wäre ich verhungert. Ich bin froh, daß Sie da sind.«
    »Und wir sind froh, daß Sie hier auf uns gewartet haben. Wir bringen Sie nach Porvenir. Dort können Sie warten, bis Sie abgeholt werden.«
    »Abholen? Wer soll mich abholen?«
    Pendor war für eine Sekunde verwirrt, dann meinte er: »Nun,

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