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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und verschwanden in der dunklen Tiefe. Es gab keine noch so kleine Bucht.
    Pendor ließ die anderen Boote näher kommen, bis er zu Ole Pat hinüberrufen konnte: »Wie bist du eigentlich an Land gekommen, Ole Pat? Kannst du mir deinen Ankerplatz verraten?«
    »Weiter links, hinter dem Kap vor uns. Dahinter gibt es eine Bucht, von Felsen eingeschlossen wie ein kleiner See. Die Einfahrt ist schmal. Wir müssen vorsichtig sein. Es gibt dort einen abgebrochenen Hang, der die Landestelle versanden ließ und der leicht zu ersteigen ist. So gelangte ich aufs Hochplateau.«
    »Wir werden sehen«, knurrte Pendor und gab seinem Sohn den neuen Kurs bekannt.
    Auch er kannte Ole Pat nur zu genau, aber diesmal hatte er das Gefühl, daß der Alte die Wahrheit sprach. Ole Pat war in der Tat sehr alt, fast einhundertzwanzig Jahre. Vor mehr als fünfzig Jahren war er plötzlich in Porvenir aufgetaucht. Ein Schiff hatte ihn einfach an der Küste abgesetzt und war dann wieder verschwunden.
    Ole Pat war in die Stadt gekommen und hatte den damaligen Bürgermeister gebeten, ihn als Bewohner des einsamen Landes aufzunehmen und ihm dieselben Rechte zu gewähren wie jedem anderen Zeitritter auch.
    Er brachte Kenntnisse und einiges Wissen mit, erzählte aufregende Geschichten und Abenteuer aus seiner bewegten Vergangenheit, von denen niemand wußte, ob sie wahr oder nur erfunden waren. Er berichtete von fremden Welten, viele Lichtjahre von der Erde entfernt, auf denen er angeblich gewesen war. Immerhin konnte er Beweise dafür erbringen, daß er einst Agent der Solaren Abwehr gewesen war, bis er es vorzog, sich für immer in die Abgeschiedenheit Feuerlands zurückzuziehen.
    Das alles war nun schon lange her. Inzwischen aber war aus dem ehemaligen Agenten der Abwehr ein Unikum geworden, eins der bekanntesten Originale von Porvenir. Er arbeitete längst nicht mehr und lebte von seinen Geschichten, die er seinen mehr oder weniger geduldigen Zuhörern erzählte. Je nach deren Zufriedenheit erhielt er dann Lebensmittel, Bekleidung und andere Dinge, die er zum bescheidenen Leben in seiner Hütte benötigte.
    Sie fanden die schmale Einfahrt in den natürlichen Hafen, und sofort entdeckte Pendor den abgerutschten Felshang, der ins Meer gestürzt war und eine flache Landzunge gebildet hatte. Ein vorbildlicher Landeplatz, den Ole Pat entdeckt hatte.
    Sie zogen die Boote so weit wie möglich aufs Land, obwohl in der von Steilhängen eingeschlossenen Bucht keine Gefahr bestand. Dann packten sie ihren Proviant zusammen und machten sich an den Aufstieg. Ole Pat war nicht zu bewegen, jetzt zurückzubleiben, obwohl er die Lage des Wracks auf dem Plateau genau hatte beschreiben können und man ihn nicht mehr brauchte. Allerdings mußte er zugeben, nicht zu den Trümmern selbst vorgestoßen zu sein. Das letzte Stück des Weges, so behauptete er, sei äußerst beschwerlich.
    Es war später Vormittag, als sie ihren Marsch begannen.
    Die Steilküste war ziemlich gleichmäßig bis zu vierhundert Meter hoch. An den meisten Stellen hätte man sie kaum mit Seilen und Haken bezwingen können, aber Ole Pat hatte recht gehabt. Es mußte an dieser Stelle einen Felsrutsch gegeben haben, der ein riesiges Stück aus dem Festland gerissen hatte. Die so entstandene Schneise war zweihundert Meter breit und relativ flach. An geschützten Muldenrändern wuchs sogar Gras. Die Mulden selbst waren meist mit Schmelzwasser angefüllt.
    Aber das lockere Geröll gab leicht nach. Immer wieder rutschte dieser oder jener Teilnehmer des Suchtrupps Dutzende von Metern zurück und hatte Mühe, sich abzufangen. Man hatte keine Seile mitgenommen, und zur Umkehr war es zu spät. Es dauerte insgesamt sieben Stunden, bis sie endlich das Plateau erreichten und zurück aufs Meer blicken konnten.
    Weit drüben am anderen Ufer lag Porvenir, ein unregelmäßiger, bunter Fleck in der Landschaft. Dazwischen die Magellansche Straße, hier fast dreißig Kilometer breit, von Hunderten kleinen Inseln durchsetzt, von denen einige dicht bewachsen waren. Die anderen bestanden nur aus nacktem Fels. Dazwischen trieben verirrte Eisschollen.
    Eine Welt, die sich seit Jahrtausenden kaum verändert hatte, weil sie der Mensch vergaß. Das Paradies der Zeitritter.
    »Nun, Ole Pat«, sagte einer der Männer und deutete hinab auf den Meeresarm mit seinen Inseln. »Du kennst doch die andere Welt … Ist sie schöner als diese hier?«
    Ole Pat schüttelte den Kopf mit dem schlohweißen Haar. »Das ist eine der dümmsten

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