Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
morgen hier, der Weg führt vorbei. In zwei Stunden können wir bei Karos sein. Ich freue mich.«
    »Danke«, sagte Illroy und widmete sich wieder dem Kaminfeuer.
    Mary verabschiedete sich von Pendor, der sichtlich erstaunt war. Er versprach, den Gast rechtzeitig zu wecken.
    Am anderen Morgen schien die Sonne, und es versprach ein schöner, warmer Tag zu werden. Von dem Winter war überhaupt nichts zu spüren, aber die eigentliche Kälteperiode stand ja noch bevor. Illroy trug längst nicht mehr die zerschlissene Uniform, sondern einen Anzug aus Seehundfell. Er stand ihm gut.
    Er nahm ihr den Korb ab, in dem Vorräte und einige Dinge für Karos waren. Sie winkten Pendor und seiner Frau noch einmal zu, dann erreichten sie den Pfad, der in die Höhe führte.
    Viel sprachen sie nicht, aber wenn Mary eine Frage stellte, wurde sie sofort und ohne Zögern beantwortet. Überhaupt schien es, als habe der Fremde ihr gegenüber weniger Hemmungen als zum Beispiel Pendor gegenüber. Er wirkte freier und ungezwungener, manchmal lächelte er sogar.
    Man muß ihm helfen, dachte Mary mitleidig. Sicherlich hat er einen großen Kummer, den er nicht überwinden kann. Deshalb ist er auch zu uns gekommen, weil er ihn vergessen will. Er ist, wenn man es so sieht, regelrecht krank.
    Bei den Schafen war alles in Ordnung. Sie konnten gleich weitergehen, und eine halbe Stunde später sahen sie schon Karos' neues Haus. Es stand mitten zwischen ein paar verkrüppelten Bäumen, die nur alle drei oder vier Jahre Früchte trugen.
    »He, Karos, sieh mal, wen ich dir mitbringe!« rief Mary mit heller Stimme, als sie ihren zukünftigen Mann auf dem Dach entdeckte. Er arbeitete an etwas herum, das sie nicht erkennen konnte.
    Karos gab keine Antwort. Mit ungewöhnlicher Hast beendete er noch einige Handgriffe, dann rutschte er an einem Balken schnell vom Dach und ging seinen unerwarteten Besuchern entgegen.
    »Sieh da, unser Freund aus der Zivilisation! Gute Idee von dir, Mary, ihn mitzubringen. Endlich habe ich Gelegenheit, mich mit ihm zu unterhalten. Ist er noch immer so schweigsam?«
    Illroy sah noch immer hinüber zum Dach des halbfertigen Blockhauses. »Wozu benötigen Sie eine Antenne?« fragte er ruhig.
    Karos machte sein unschuldigstes Gesicht. »Antenne? Wie kommen Sie denn auf die Idee? Was ist überhaupt eine Antenne?«
    Illroy schien seinerseits auch nicht bereit zu sein, Fragen zu beantworten. Er betrachtete die Veranda, die auf Holzpfählen stand, dann die verkrüppelten Bäume zum Hang hin.
    »Ein schönes Plätzchen«, sagte er dann, als habe er das vorherige Thema total vergessen. »Auf diesem Planeten findet man sie nur noch selten. Sie sind zu beneiden, Karos Pendor.« Er streifte Mary mit einem kurzen Blick. »Und nicht nur deshalb«, fügte er nachdenklich hinzu.
    Für einen Augenblick schien Karos verstimmt zu sein, aber wenn er es wirklich war, ließ er sich nichts anmerken. Er deutete auf den Korb. »Ich habe Hunger. Wir können auf der Veranda essen.«
    Später saß er mit Illroy allein auf der Terrasse. Mary war in ihren künftigen Garten gegangen, um nach den jungen Pflanzen zu sehen, die sie natürlich viel zu früh gesetzt hatte.
    »Sie haben wirklich gesehen, daß ich eine Antenne baue?«
    Illroy nickte. »Wenn ich Ihnen helfen kann, tue ich es gern, Karos. Haben Sie auch ein Funkgerät?«
    »Nein, natürlich nicht. Es ist auch nur ein Blitzableiter. Ich weiß aus Büchern, daß sie notwendig sind, und wir leben später sehr allein hier oben. Wasser ist knapp.« Er zögerte. »Wie sieht es in der Welt aus? Gibt es diesen Schwarm noch, von dem Sie erzählten? Hat er die Menschen wirklich verdummen lassen? Wir haben hier nichts davon gespürt.«
    »Dafür mag es eine Erklärung geben, aber ich kenne sie nicht«, sagte Illroy.
    Eine Weile schwiegen sie, dann suchte Karos krampfhaft nach einem neuen Thema, obwohl er tausend Fragen auf den Lippen hatte.
    »Ich wünschte, mein Haus wäre schon fertig«, sagte er endlich. »Es ist noch eine Menge Arbeit …« Weiter kam er nicht.
    Illroy war aufgesprungen, als habe ihn eine Wespe gestochen. Wortlos griff er nach der herumliegenden Axt, rannte zu den noch ungeschälten Baumstämmen und begann sie zu bearbeiten. Ehe Karos protestieren konnte, schleppte er dann die fertigen Balken zur Ostseite des Blockhauses, wo eine Wand bereits fertiggestellt war. Er nahm den Spaten und begann zu graben.
    Karos erholte sich von seiner Überraschung. »Hören Sie, Illroy, so war das nicht

Weitere Kostenlose Bücher