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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in die Tiefe, hinab in die tosende Gischt der Brandung.
    Mary stand wie erstarrt, die Augen weit aufgerissen und die Hände zu Fäusten geballt. Ein Schrei des Entsetzens erstickte in ihrer Kehle, und hilflos mußte sie zusehen, wie ihr kleiner Liebling plötzlich in den Fluten verschwand.
    Als Illroy an ihr vorbeilief und einfach in die Tiefe sprang, hinter dem untergehenden Hund her, sank sie halb ohnmächtig auf die Felsen und bedeckte ihre Augen mit beiden Händen.
    Illroy tauchte wenige Meter neben einer Klippe ins Wasser und ließ sich sinken. Seine hellen Augen waren weit geöffnet, so als mache ihnen das Salzwasser nichts aus. Er konnte weit sehen, denn kein Stäubchen trübte die gläserne Klarheit. Unter sich sah er die Felsen des Meeresgrundes, dazwischen Fische und Tang.
    Langsam tauchte er wieder auf. Die Brandung war gute zehn Meter entfernt, und dicht davor bemerkte er den mit den Wellen ringenden Hund. Verzweifelt versuchte das arme Tier, nicht gegen die Felsen geschleudert zu werden, die es mehr hörte als sah.
    Mit kräftigen Stößen schwamm Illroy hin und griff in das wuschelige Fell, dann suchte er das Boot, das er oben von den Klippen aus bemerkt hatte. Drei Minuten später zogen sie ihn an Bord.
    Er beantwortete abermals nicht ihre Fragen, bedankte sich nur höflich für die Hilfe und hielt den zitternden und frierenden Hund in den Armen. Weiter nördlich setzten sie ihn an Land, und er ging den Weg zur Stadt zurück, bis er Mary Kantenburg fand, die sich erholt hatte und ihn suchte. Schluchzend nahm sie ihm den Hund ab, während er unbewegt dastand und ihr zusah. Dann aber richtete sie sich wieder auf, ließ den Hund laufen und schlang ihre Arme um ihn.
    »Hatco!« rief sie mit tränenerstickter Stimme. »Was für ein Mensch bist du nur? Bist du überhaupt ein Mensch?«
    Er lächelte, aber er antwortete ihr nicht. Schweigend kehrten sie in die Stadt zurück.
    Karos war selbst erstaunt, als das Funkgerät funktionierte. Er benötigte keinen Strom, denn die langlebige Batterie war halb voll. Oben in seiner Dachkammer hatte er sich einen kleinen Verschlag eingerichtet, von dem aus unter der Holzleiste das Antennenkabel zum Dach emporführte. Die als Blitzableiter getarnte Antenne war nichts als ein einfacher Metallstab.
    Die Kapazität des Empfängers wurde durch die mangelhafte Anlage stark verringert, trotzdem gelang es Karos, einige Sender gut hereinzubekommen. Er hörte wieder Nachrichten aus der anderen Welt.
    Es hatte schon einmal ein Funkgerät in Porvenir gegeben. Sam Katzbach hatte es irgendwo aufgetrieben und seinen Tauschwaren einverleibt. Dort stand es lange herum, ehe sich jemand erbarmte und das kleine Transistorgerät für ein paar Fische eintauschte.
    Einen Monat lang konnte jeder, der Lust dazu hatte, den nächsten südamerikanischen Verwaltungssender empfangen, dann erlahmte das Interesse an der Sensation. Schließlich war die Batterie aufgebraucht, und das Gerät landete, von wütender Hand geschleudert, im Hafenbecken von Porvenir.
    Karos hatte von der Geschichte gehört und konnte sie nicht begreifen. Verbindung mit der Außenwelt konnte doch nur Wissen und vielleicht auch kulturelle Unterhaltung bedeuten, aber darauf legte in Porvenir niemand Wert. Sein Vater jedenfalls hätte ihm den Besitz eines Funkgeräts nicht erlaubt.
    Eine Weile lauschte er den Stimmen aus dem kleinen Lautsprecher, dann glaubte er, draußen ein Geräusch gehört zu haben. Er schaltete das Gerät ab, kam aus seinem Verschlag und eilte über die Treppe nach unten.
    Auf der Veranda stand Ole Pat, einen Rucksack auf dem Rücken und einen Wanderstab in der Rechten. Sein faltiges Gesicht drückte Entschlossenheit aus. Er deutete auf einen Stuhl.
    »Hast du was dagegen, wenn ich mich setze? Ist ein verdammt anstrengender Marsch bis zu dir. Hast du Wasser?«
    Karos hatte den alten Mann immer gut leiden mögen. Hinter seinen verrückten Geschichten, das ahnte er, steckten die schlummernden Erinnerungen an eine erlebte Vergangenheit.
    Die Leute von Porvenir glaubten, Ole Pat würde lügen, wenn er den Mund nur aufmachte.
    Karos holte einen Krug Wasser und setzte ihn auf den Holztisch. Er zog sich den zweiten Stuhl heran. »Wo willst du hin?«
    Ole Pat nahm einen kräftigen Schluck. »Das hängt von dir ab, Karos. Wenn du mir hilfst, erspare ich mir eine lange Wanderung bis zum nächsten Stützpunkt der Regierung. Ich weiß, daß du das Funkgerät aus dem Wrack geborgen hast. Funktioniert es?«
    Die Frage kam so

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