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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich und schritt zum Podium. Er tat es mit einem Selbstbewußtsein, das nicht gespielt sein konnte. In aller Ruhe musterte er die Anwesenden, und dann blieb sein Blick auf Sam Katzbach hängen.
    »So, also des Betruges klagst du mich an, ausgerechnet du! Jeder hier im Saale weiß, daß deine Waagen nicht stimmen und daß du uns übers Ohr haust, wo es nur möglich ist! Schön, das ist dein Geschäft. Aber wenn du einen Kredit gibst, dann gewährst du auch eine gewisse Rückzahlfrist, oder nicht? Ist die meine vielleicht schon abgelaufen? Das ist sie nicht, und darum ist deine Anklage ein Blödsinn! Außerdem kannst du gleich die beiden Felle haben, die ich dir als Bezahlung schuldig bin. Du übrigens auch, Nick! Ich bin dir zwei Flaschen schuldig, du bekommst dafür von mir zwei Felle – das ist das Zehnfache des normalen Tauschwertes. Schau nicht so dumm, du bekommst sie gleich nach der Verhandlung. Sie sind im Hafen auf meinem neuen Schiff.«
    Im Saal entstand Unruhe. Alle sprachen durcheinander, und dann standen einige Männer auf und verließen den Raum. Ole Pat schaute ihnen voller Genugtuung nach.
    »Wenn sie in zehn Minuten zurückkommen, werdet ihr einsehen, daß ihr mir unrecht getan habt«, fuhr er fort. »Zugegeben, ich habe manchmal ein wenig übertrieben, aber die Geschichte mit Gucky stimmt. Es war der berühmte Mausbiber, der uns die Ehre gab. Zusammen mit ihm stellte ich Illroy, der sich als Monstrum entpuppte und von Ribald Corello – eh – abgeholt wurde. Und Rhodan und Atlan waren dabei!«
    Jemand pfiff, andere johlten. »Ich kann es natürlich nicht beweisen«, schränkte Ole Pat gelassen ein, »aber wer soll es sonst gewesen sein? Ihr könnt mir die Schuld geben, daß die beiden höchsten Persönlichkeiten des Solaren Imperiums uns aufsuchten, aber es wird uns keine Nachteile bringen. Im Gegenteil, meine Freunde!«
    »Die werden gerade deinetwegen hierhergekommen sein!« rief jemand aus den hinteren Reihen. »Alter Quatschkopf!«
    »Keine Beleidigungen!« warnte Kantenburg von seinem Platz her.
    Ole Pat fuhr fort: »Noch ein letztes Wort, wenn es erlaubt ist. Die Klage wegen Betrugs wird in zehn Minuten vergessen sein. Ihr könnt mich nur noch meiner Geschichten wegen verurteilen, denen ihr alle so gern zugehört habt, ob ihr sie nun glaubt oder nicht. Aber seid ehrlich: Wäre euer Leben nicht einsamer und langweiliger gewesen ohne diese Geschichten, die ihr mir richtig aufgezwungen habt? ›Erzähl eine Geschichte, Ole, und du bekommst dies oder jenes‹. So war es doch, oder …? Wer das abstreitet, der möge vortreten. Ach, keiner? Na, Kantenburg, da haben wir es doch …«
    Kantenburg entsann sich seiner Neutralität.
    »Es geht nicht um die Geschichten, Ole Pat, es geht um den Betrug. Du hast Kredit bei Katzbach aufgenommen, aber du wirst ihn nie zurückzahlen können. Und das ist es, was uns …«
    Er schwieg, als mehrere Männer in den Saal stürmten.
    »Da hat ein fremdes Boot im Hafen festgemacht!« rief einer von ihnen. »Ein neues, großes Boot mit drei Kabinen! Zwei davon sind angefüllt mit besten Seehundfellen und anderen Kostbarkeiten. Es steht an dem Platz, an dem bisher Ole Pats altes Boot lag. Verdammt … was soll das?«
    Katzbach war aufgesprungen. »Felle?« rief er aufgeregt. »Felle, habt ihr gesagt?«
    Ole Pat übertönte die beginnende Diskussion:
    »Ich habe euch gesagt, daß ich meine lächerlichen Schulden bezahlen werde. Das Boot wurde mit einem Transportgleiter gebracht, als ihr hier wart und herumgebrüllt habt. Niemand hat das bemerkt, außer vielleicht ein paar alte Frauen, die zufällig an den Fenstern ihrer Häuser standen. Es ist das Schiff, das mir Gucky versprach. Und es ist voller Felle. Die Hälfte davon ist ein Geschenk von mir an euch, die ihr mir schon so lange Gastfreundschaft gewährt habt.« Er seufzte und trat einen Schritt zurück, um Platz für den Bürgermeister zu machen. »So, und nun tut eure Pflicht und verurteilt mich!«
    Kantenburg hatte Mühe, einigen halbfaulen Fischen auszuweichen, die man auf ihn warf, als er zum Podium ging. Nick Madl und Sam Katzbach wurden fast verprügelt, als sie heimlich den Saal verlassen wollten.
    Dark Pendor, sein Sohn Karos und dessen junge Frau Mary aber gingen hoch zum Podium und reichten Ole Pat in alter Freundschaft die Hand. Dann begleiteten sie ihn zum Hafen, wo sein neues Boot auf ihn wartete.
    Es war ein wunderschönes Boot, und es sah genauso aus, wie Ole Pat es Gucky geschildert hatte, als

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