Silberband 066 - Kampf der Paramags
gesehen, daß auch manchen Paramags die biomaterielle Symbiose nicht gelingt.«
»Er versucht es an einem anderen Polungspunkt«, meldete Tama Yokida.
Sie sahen alle, wie der Paramag sich einen Weg zum nächsten PEW-Auge bahnte.
»Hoffentlich klappt es diesmal«, murmelte Betty.
Aber es klappte wieder nicht. Der Paramag schaffte es gerade noch, halb zu entstofflichen – doch zu mehr reichte es nicht.
»Ihr könnt mich jetzt loslassen«, sagte der Asporco, der von Noir und Okura festgehalten wurde.
»Was ist schiefgegangen, Ralf?« bestürmte ihn Betty sofort.
»Ich habe mir den falschen Paramag ausgesucht«, antwortete Ralf Marten. »Es lag nicht an mir, daß die Paratransdeformation mißlang, sondern an dem Paramag selbst. Er wird nie mehr wieder mit dem PEW-Metall eine biomaterielle Symbiose eingehen können. Er ist ein Infizierter.«
»Was meinst du damit?« fragte Betty erstaunt.
»Alle Paramags sind nicht nur zeitgeschädigt, sondern auch teilinfiziert«, erklärte Ralf Marten. »Sie haben nicht nur einen Teil ihrer Intelligenz eingebüßt, sondern sind auch physisch krank. Dafür müssen die Virenungeheuer verantwortlich sein, anders kann ich es mir nicht erklären. Die meisten Paramags merken überhaupt nicht, daß sie leidend sind. Bei einigen ist die Infektion jedoch bereits so weit fortgeschritten, daß ihr Gehirn angegriffen ist und sie die Fähigkeit der Paratransdeformation nicht mehr beherrschen. Es kann aber auch sein, daß das PEW-Metall sie wegen des fortgeschrittenen Stadiums der Infektion abstößt. Darüber bin ich mir nicht ganz klar.«
»Es lag also an dem Paramag, daß dir die Paratransdeformation nicht gelang?« wollte Betty wissen.
»Stimmt«, bestätigte Ralf Marten. »Ich starte jetzt meinen zweiten Versuch. Behütet inzwischen nur ja meinen Asporcokörper!«
Ralf Marten wählte diesmal einen besonders groß und kräftig gebauten Paramag. Als der Asporco, den Noir und Okura zwischen sich genommen hatten, sich mit ehrfürchtigem Staunen erkundigte, was denn um ihn vorginge, wußten die Mutanten, daß Ralf Marten den Körperwechsel vorgenommen hatte.
Sie sahen dem Marten-Paramag gespannt nach, wie er sich einer Einpolungsschleuse näherte – wie er knapp vor der PEW-Fläche stehenblieb, sie dann plötzlich ansprang und entmaterialisierte.
»Geschafft«, sagte Betty.
»Warum zaudern wir?« rief der Asporco, den Noir und Okura in die Mitte genommen hatten. »Erheben wir uns und folgen wir den Rufen aus dem Nirgendwo.«
»Nur ruhig bleiben, Freund«, sagte Son Okura und drückte den Asporco wieder zu Boden.
»Aber warum müssen wir ausharren?« fragte der Asporco verwundert.
»Weil wir auf den großen Moment warten«, antwortete André Noir kurz angebunden. In interkosmo fügte er, an seine Kameraden gewandt, hinzu: »Hoffentlich bekommen wir mit Ralfs Asporco keine Schwierigkeiten. Mit Hilfe seines PEW-Kammes scheint er den Paradox-I-Komplex des Meteoriten wahrnehmen zu können. Er fühlt sich von den 5-D-Impulsen angelockt und möchte ihnen folgen.«
»Wir brauchen nur darauf zu achten, daß er den Kopf nicht verliert«, meinte Betty Toufry. »Erzählt ihm irgendeine geheimnisvolle Geschichte, damit er beruhigt ist!«
»Das werden wir schon hinkriegen«, behauptete Kitai Ishibashi. Dann fuhr er in der Sprache der Asporcos fort: »Man hat uns aus der ewigen Dunkelheit zu der großen summenden Maschine geholt, um unsere Geduld zu prüfen.«
Mit der ›ewigen Dunkelheit‹ spielte Ishibashi auf die Zeit an, in der der Asporco von Ralf Marten beherrscht worden war; während der Körperübernahme durch den Teleoptiker mußte der Geist des Asporcos tatsächlich ins Nichts verdrängt gewesen sein.
»Wir wurden aus der ewigen Dunkelheit in die leuchtende Finsternis geholt«, sagte der Asporco ehrfürchtig. »Die große summende Maschine ist zu unserem Prüfstein geworden. Wir müssen uns in Geduld üben und gegen die Verlockungen, die von allen Seiten auf uns einströmen, standhaft sein.«
»So ist es, Freund«, versicherte André Noir. Und in interkosmo sagte er: »Wir hätten unseren Gastkörpern die PEW-Spangen abnehmen sollen, dann wären sie für die Impulse des Paradox-I-Komplexes nicht empfänglich gewesen.«
»Glaubst du, daß die Ausstrahlung des Paradox-I-Komplexes sich verhängnisvoll auf die Asporcos auswirken könnte?« fragte Wuriu Sengu.
»Jedenfalls steht der Asporco stark unter ihrem Einfluß«, entgegnete André Noir.
»Wenn wir ihm plausibel machen,
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