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Silberband 066 - Kampf der Paramags

Titel: Silberband 066 - Kampf der Paramags Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lassen.
    »Ihr dürft in keinem Fall überstürzt handeln!« beschwor ich sie. »Das könnte eine Katastrophe bedeuten.«
    »Wir werden jede Handlung vorher sorgsam überlegen!« versicherten sie mir.
    Was sollte ich anderes tun, als dieses Versprechen zu glauben? Ich mußte Vertrauen zu diesen Mutanten haben. Sie gehörten zu den besten Freunden Perry Rhodans. Tako Kakuta war einer der ersten Mutanten überhaupt, die zu Rhodan gestoßen waren. Zumindest auf ihn glaubte ich mich verlassen zu können.
    Doch mich quälte die Frage, ob die Mutanten noch die waren, die einst für die Menschheit und für Rhodan gekämpft hatten. Allein durch den Aufenthalt im Hyperraum hatten sich ihre Bewußtseine völlig verändert. Hinzu kamen die schrecklichen Erlebnisse auf der Erde und auf Tahun.
    »Wir nähern uns dem Rattley-System!« unterbrach Bourax' Stimme nach einiger Zeit meine Gedanken.
    Ich schreckte auf. Jetzt mußte ich mich für einen eventuellen Zusammenstoß mit Perry Rhodan wappnen.
    Auf dem Bildschirm der Raumortung war unser Zielstern bereits deutlich zu erkennen. Wir waren jedoch noch zu weit von ihm entfernt, um feststellen zu können, ob sich ein Schiff im Rattley-System aufhielt. Die veraltete Fernortung der UNTRAC-PAYT konnte selbst einen so großen Körper wie die MARCO POLO nicht anpeilen.
    »Wie lange noch?« erkundigte ich mich bei Bourax.
    »Wir verlassen in wenigen Minuten den Linearraum.«
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf den Kollektivmutanten. Sengu, der Repräsentant der Bewußtseinsinhalte, schwankte unruhig vor den Kontrollen hin und her.
    Ich spürte, daß meine Handflächen feucht wurden. Das war mir schon jahrelang nicht mehr passiert. Aufgrund meiner Erfahrung wurde ich auch in den gefährlichsten Situationen nicht nervös. Wenn ich der Spannung diesmal nicht standhielt, dann einfach deshalb, weil ich einen Zusammenstoß mit Perry Rhodan befürchten mußte.
    In der Vergangenheit hatten wir schon oft Meinungsverschiedenheiten ausgefochten. Am Anfang unserer Freundschaft hatten wir uns sogar bekämpft. Doch diesmal, das fühlte ich ganz deutlich, war die Situation eine andere.
    Ich hatte Rhodan herausgefordert. Er, der in allen wichtigen Fragen entschied, was getan werden sollte, fühlte sich von mir hintergangen. Bisher hatte er es verstanden, das Solare Imperium vor allen Zerfallserscheinungen zu schützen. Kein Wunder, daß er überzeugt sein mußte, auch diesmal die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Nun hatte ich mich gegen diese Entscheidung gestellt.
    Ich fragte mich besorgt, wie weit er gehen würde, um seiner Ansicht Nachdruck zu verleihen. Er konnte sehr hartnäckig sein.
    Es kam darauf an, wer von uns beiden am besten bluffte. Die Hoffnung, daß es einem von uns gelingen würde, den anderen mit Argumenten zu überzeugen, war sehr gering.
    Bourax lehnte sich in seinem Sitz zurück. »Sie sind nervös!« stellte er fest.
    Ich preßte die Lippen aufeinander und nickte. »Vielleicht sind Ihre Befürchtungen unbegründet. Schließlich steht es nicht fest, daß Rhodan uns erwartet.«
    Ich lachte auf. »Ich kenne ihn genau!«
    Bourax rieb sich das Kinn. »Die Sache fängt an, mir Spaß zu machen.«
    Dieses Geständnis verblüffte mich. Er bemerkte meine Überraschung.
    »Es bedeutet endlich wieder einmal eine Abwechslung.«
    Sogar der stille Garjoudin brummte zustimmend. Ich wußte, daß ich die Renegaten endgültig für meinen Plan gewonnen hatte. Aber sie konnten keine Wunder vollbringen. Sie waren, ebenso wie ich, an dieses Schiff gebunden, das zwar farbenfroh und prunkvoll aussah, aber reparaturanfällig und mit minderwertigen Instrumenten und Maschinenanlagen ausgerüstet war.
    Bourax schien meine Gedanken zu erraten.
    »Wenn Rhodan uns wirklich erwarten sollte, kommt es sicher nicht darauf an, wer die stärksten Waffen besitzt. Entscheidend wird sein, wer die besseren Nerven hat.«
    Mein Trost war, daß es Perry wahrscheinlich nicht viel besser erging. In gewisser Hinsicht war er weitaus sensibler als ich. Das konnte vielleicht den Ausschlag geben.
    »Wir verlassen jetzt den Linearraum!« verkündete Garjoudin ruhig.
    In der kleinen Zentrale der UNTRAC-PAYT trat Ruhe ein. Das Manöver war für ein Schiff wie dieses nicht ungefährlich, aber ich vertraute den Künsten Bourax' und Garjoudins, die die UNTRAC-PAYT trotz ihres schlechten Zustands einwandfrei beherrschten.
    Die Geschwindigkeit sank rapide. Dann gab es einen Ruck. Das Schiff fiel in das Einstein-Universum zurück.

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