Silberband 066 - Kampf der Paramags
Vorhabens.
»Bist du dir darüber im klaren, was das bedeutet?«
»Denkst du an das Geld?«
»Unter anderem!«
Die Blicke seiner grauen Augen schienen mein Inneres zu durchforschen.
»Ein paar Billionen Solar«, sagte er langsam. »Was bedeutet das schon?«
»So, wie das Wirtschaftssystem des Imperiums aufgebaut ist, kann es einen wirtschaftlichen Zusammenbruch einleiten. Du bindest die öffentlichen Mittel an ein Projekt, bei dem sich kein einziger Solar auszahlen wird.«
Auch darüber schien er sich im klaren zu sein, denn er sagte, ohne zu zögern: »Auch dazu habe ich das Recht.«
»Das Notstandsgesetz soll nur zum Schutz der Menschheit angewendet werden«, erinnerte ich ihn. »Man wird dir Mißbrauch vorwerfen. Diese Aktion wird auf wenig Verständnis stoßen. Das Rattley-System ist für die meisten Menschen irgendein winziger Punkt in einer entfernten Ecke der Galaxis. Die Asporcos leben für die Menschen in der Anonymität. Niemand wird seine eigene wirtschaftliche Sicherheit für dieses Projekt opfern wollen. Mit anderen Worten: Mit dieser Hilfsaktion leitest du deine eigene politische Niederlage ein.«
Er vollführte eine ungeduldige Bewegung. »Wir verlieren nur Zeit. Inzwischen verhungern immer mehr Asporcos. Bis zum Eintreffen der Hilfsflotte müssen wir zu retten versuchen, was zu retten ist. Dazu werde ich alle Beiboote einsetzen und alle Lebensmittel an Bord der MARCO POLO freigeben.«
Wenn er in diesem entschlossenen Ton redete, waren alle Einwände sinnlos. Ich verstand nicht, daß er sein Flaggschiff von allen Vorräten entblößen wollte. Das war gegen jede Vernunft und konnte unter bestimmten Umständen verhängnisvolle Folgen für die Besatzung der MARCO POLO haben.
Die Asporcos hätten sich keinen besseren Anwalt für ihre Belange wünschen können als Perry Rhodan. Ein objektiver Beobachter hätte die Rettung der Asporcos wahrscheinlich für unmöglich gehalten. Doch Rhodan, das wußte ich, würde nicht aufgeben. Er würde um das Leben eines jeden Eingeborenen kämpfen.
Perry Rhodan
Major Hoc Calvaniyz hatte sich über Funk noch einmal verabschiedet, dann war die CMP-34 in den Linearraum eingedrungen und hatte ihren Flug zur Erde begonnen. Ich wußte, daß ich mich auf den Major verlassen konnte. Er gehörte zu den besten Kommandanten der Vierten Kreuzerflottille, deren Chef Oberstleutnant Tschuyn Hay war.
Ich wußte, daß ich von jetzt an ungeduldig auf das Eintreffen der Hilfsflotte warten würde. Dabei waren die Schwierigkeiten, die Bully bei der Zusammenstellung der Schiffe und ihrer Ladungen haben würde, unübersehbar.
Doch ich hoffte, daß mein alter Freund mit der gewohnten Energie ans Werk gehen würde. Er würde nicht nur mit technischen, sondern auch mit politischen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Emotionen würden eine große Rolle spielen, dafür würden Terhera und seine Freunde schon sorgen. Ich beneidete Bully und die anderen Verantwortlichen von Imperium-Alpha nicht um ihre Aufgabe.
Ich gab mir einen Ruck. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, ständig über die Hilfsflotte nachzudenken. Die Asporcos brauchten Hilfe – und das möglichst schnell.
»Sie übernehmen die Organisation«, sagte ich zu Mentro Kosum, denn ich wußte, daß er für solche Aufgaben besonders gut geeignet war. »Die Vorräte der MARCO POLO müssen optimal genutzt werden. Atlan hat uns mitgeteilt, daß die Asporcos gefüttert werden müssen. Denken Sie daran, wenn die Mannschaften eingeteilt werden.«
»Ich fange sofort an«, sagte er bereitwillig.
Ich ließ meinen Schutzanzug und meine persönliche Ausrüstung kommen. Solange es ging, wollte ich an der ersten Hilfsaktion selbst teilnehmen.
Um die Bewußtseinsinhalte brauchte ich mich im Augenblick nicht zu kümmern, das hatte Atlan übernommen. Ich hoffte, daß sie bald in geeignete Trägerkörper überwechseln konnten.
Die ersten Beiboote verließen die Hangars der MARCO POLO. Sie würden in wenigen Minuten auf Asporc landen.
Wahrscheinlich ahnten die Besatzungen nicht, was ihnen bevorstand, obwohl ich sie in einer kurzen Rede darauf vorbereitet hatte. Frauen und Männer, die in erster Linie immer mit technischen Problemen zu tun hatten, würden einer völlig neuen Situation gegenüberstehen.
Kosum stand vor den Bildschirmen, auf denen die ersten Bilder von den Einsatzkommandos übertragen wurden. »Unsere Säuglingsschwestern sind bereits im Einsatz«, sagte er grinsend.
Der Vergleich war angebracht. Wir mußten die Asporcos
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