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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Materialwert.«
    In einer anderen Ecke lag ein Bündel mit zerschlissenen Kleidern. Zwei Meter darüber war ein Trichter angebracht, an dessen Unterseite ein abnehmbarer Glasbehälter befestigt war. Der Trichter fing eine glasklare Flüssigkeit auf, die von der Decke tropfte und in dem Glasbehälter gesammelt wurde.
    »Wasser«, stellte Gleynschor fest. »Der Bewohner dieses Loches hat es nicht einmal schlecht getroffen. Durch die Öffnung in der Wand bekommt er Atemluft, und durch die Decke sickert Wasser, das wahrscheinlich aus einem undichten Leitungsrohr stammt.«
    »Hier werden wir es eine Weile aushalten können«, meinte Schilnitin zustimmend. »Zumindest so lange, bis wir Funkverbindung mit dem Mato Pravt haben.«
    »Und wenn der Besitzer dieser Wohnung zurückkommt?« wollte Rhodan wissen.
    »Wohnung ist gut«, sagte Gleynschor amüsiert. »Aber wenn man bedenkt, welche Raumnot in Maczadosch herrscht, dann handelt es sich bei diesem Loch wahrscheinlich um eine Luxuswohnung – und das mitten in einem Elendsviertel.«
    »Sie sind mir ausgewichen, Gleynschor«, sagte Rhodan. »Was soll mit dem Bewohner dieser Wohnung geschehen? Ich werde nicht zulassen, daß Sie ihn töten.«
    »Das können wir uns sowieso nicht leisten«, meinte Gleynschor.
    Rhodan sah den Augenblick gekommen, eine Frage aufzuwerfen, die ihn schon seit der Flucht vom Raumschiff beschäftigte. Er hatte sich bisher an die Anordnungen der beiden Duynter gehalten und sich ihnen untergeordnet, aber jetzt hatte er es satt, sich von ihnen herumkommandieren zu lassen.
    Deshalb sagte er: »Ich möchte, daß klare Fronten herrschen. Von jetzt an führe ich das Kommando!«
    »Oho«, machte Schilnitin nur.
    »Und wenn wir von Ihnen keine Befehle entgegennehmen?« wollte Gleynschor wissen.
    »Dann könnt ihr eure eigenen Wege gehen«, sagte Rhodan entschlossen. »Ich habe keine Lust mehr, alles zu tun, was ihr für richtig haltet. Schließlich geht es um meine Probleme und um mein Leben. Ihr habt gar keine andere Wahl, als euch mir unterzuordnen, denn der Mato Pravt wird es sicher nicht gern hören, daß ihr mich im Stich gelassen habt.«
    Die beiden Duynter wechselten einen schnellen Blick, dann sagte Gleynschor: »In Ordnung, Hactschyten, von nun an bestimmen Sie, was zu tun ist. Ich hoffe nur, daß Sie die richtigen Entscheidungen treffen. Aber wenn Sie einen Rat annehmen wollen – verlassen Sie diesen Unterschlupf nicht, bis wir mit dem Mato Pravt in Funkverbindung getreten sind.«
    Schilnitin hatte die kleine, primitiv erscheinende Tür untersucht, die so niedrig war, daß man auf allen vieren durch sie kriechen mußte. Jetzt sagte er: »Ohne Gewaltanwendung kommt man hier ohnehin nicht heraus. Die Tür besitzt ein kompliziertes Schloß, das nicht leicht zu knacken sein wird.«
    Schilnitin wollte zu den anderen zurückgehen, zögerte dann aber und legte sein Spitzohr an die Tür. Er gab den anderen ein Zeichen, sich in eine der Ecken zurückzuziehen, und stellte sich selbst hinter die Tür. Gleich darauf kam ein abgehacktes Summen vom Türschloß, und die Tür wurde schnell aufgestoßen.
    Ein Raytaner kroch schnell herein. Plötzlich jedoch schien er zu merken, daß irgend etwas nicht stimmte, und wollte sich zurückziehen. Doch Schilnitin zerrte ihn in den Raum und stieß die Tür mit dem Fuß zu; das Schloß schnappte summend ein.
    »Erbarmen!« flehte der Raytaner, als Schilnitin ihn auf die Beine stellte. Rhodan und Gleynschor kamen aus ihrem Versteck. Als der Raytaner sah, daß noch zwei weitere Personen anwesend waren, begann er am ganzen Körper zu zittern.
    »Ich gebe euch alles, was ich habe«, sagte er mit vor Angst bebender Stimme. »Dort in der Ecke sind Atmosphäre-Analysator, ein Destilliergerät und ein …«
    »Das funktioniert alles nicht mehr«, unterbrach ihn Schilnitin und hielt ihm den Lähmstab drohend ans Gesicht.
    »Doch, das Destilliergerät ist in Ordnung«, versicherte der Raytaner. »Damit reinige ich selbst mein Wasser, das …« Der Raytaner unterbrach sich schuldbewußt.
    Schilnitin beendete den Satz: »… das du der Allgemeinheit stiehlst. Weißt du, was auf Wasserdiebstahl steht? Es kann dich das Leben kosten!«
    »Ihr könnt mich nicht anzeigen«, sagte der Raytaner trotzig. Er versuchte in den Gesichtern seiner Gegner zu lesen, aber es war nicht hell genug, um Einzelheiten erkennen zu können. »Ihr habt euch selbst eines schweren Vergehens schuldig gemacht, als ihr in meine Wohnung eingedrungen seid. Ihr

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