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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Maczadosch. Ähnlich mußte es auf ganz Rayt und auf allen vierzehn Planeten des Pastrayv-Sonnensystems sein.
    Die Raytaner hatten alle vierzehn Planeten besiedelt, egal ob es sich nun um Sauerstoffwelten, um kälteklirrende Methanwelten oder um die glutheißen Planeten in Sonnennähe handelte. Sie hatten sich auf diesen unwirtlichen Höllenwelten Inseln geschaffen, auf denen sie lebten, weil es anderswo keinen Platz mehr für sie gab.
    Sie konnten nicht zu Kolonialwelten auswandern, weil bereits alle Planeten der Galaxis erforscht und besiedelt waren. Es gab keine Welten mehr, die sich erobern ließen – es sei denn durch Waffengewalt.
    Und das war das Ziel der Extremisten unter der Führung Ycranters, erfuhr Rhodan von Gleynschor.
    »Ycranter will die Grenzen des Naupaumschen Raytschats ausdehnen«, erklärte der Duynter. »Er will die überlegene Waffentechnik einsetzen und die anderen Völker dezimieren oder ausrotten, um so neuen Lebensraum zu schaffen. Daß bei einem solchen Krieg natürlich viele aus dem eigenen Volk ihr Leben lassen, ist ein Nebeneffekt, mit dem Ycranter rechnet. Dadurch erreicht er gleichzeitig eine Auslese in den eigenen Reihen.«
    »Ich kann nicht glauben, daß man in einer so hochstehenden Zivilisation an so barbarische Methoden denkt«, sagte Rhodan kopfschüttelnd. »Der einfachere und moralischere Weg wäre doch eine Geburtenregelung. Hat man diese Möglichkeit noch nicht erwogen?«
    »Sie reden wie ein Konservativer«, sagte Gleynschor abfällig. »Die tun auch so, als sei die Geburtenregelung ein Allheilmittel. Sie wollen keine Neuerungen, sondern halten an den Traditionen fest. Dabei vergessen sie, daß eine Geburtenregelung aus ethischen und moralischen Gründen nie durchzusetzen wäre. Aber das überspielen sie bewußt – ihnen geht es darum, das bisher Erreichte zu erhalten, selbst auf die Gefahr einer Stagnation und einer Degeneration hin. Sie wollen Wissenschaft und Technik dazu verwenden, den augenblicklichen Status zu festigen, nicht zu verbessern. Das ist ihr grundlegender Fehler.«
    »Und welcher Gruppe gehört der Mato Pravt an?« fragte Rhodan.
    »Wenn der Mato Pravt Raytscha wird, dann bricht die Zeit der großen Reformen an. Er wird durchsetzen, daß unsere Transportschiffe mit Siedlern an Bord zur nächstgelegenen Galaxis fliegen. Das ist eine teure Lösung – und an den finanziellen Mitteln scheiterte sie bisher. Aber Heltamosch wird es durchsetzen, wenn er Raytscha geworden ist. Unser Problem ist nicht die Überbevölkerung, wie die Konservativen glauben, sondern die Beschaffung von neuem Lebensraum. Wenn wir uns entfalten und weiterentwickeln wollen, dann müssen wir Naupaum verlassen und uns in einer unbewohnten Galaxis ansiedeln.«
    Rhodan sah jetzt die Verhältnisse viel klarer. Die Probleme der Bewohner der Galaxis Naupaum gingen ihm nicht besonders tief, weil sie nicht die seines Volkes waren. Aber er erkannte jetzt ganz deutlich, daß er auf Rayt in einen politischen Hexenkessel geraten war.
    Zu dem Chaos einer hoffnungslos überbevölkerten Stadt kamen die politischen Wirren, die ihrem Höhepunkt zustrebten, weil der amtierende Raytscha im Sterben lag. Die verschiedenen Interessengruppen rangen nun mit allen Mitteln um die Macht im Sternenreich. Und er, Rhodan, stand zwischen den Feuern.
    Er hatte Heltamoschs Leben gerettet, um einen starken Verbündeten zu bekommen, der ihm helfen könnte, in seine Heimatgalaxis zurückzukehren. Dadurch war er jedoch zur Zielscheibe von Heltamoschs Feinden geworden, die ihn für eine politisch wertvolle Persönlichkeit hielten.
    Schilnitins Rückkehr enthob ihn weiterer politischer Diskussionen, die für ihn leicht hätten verfänglich werden können.
    Der Duynter taumelte durch die Tür und verschloß sie hinter sich. Sein einer Arm hing schlaff von der Seite. Da keine Wunde zu sehen war, schien es sich nur um eine Paralyse zu handeln.
    »Die Ycras haben uns gefunden«, sagte er keuchend. »Sie haben alle Ausgänge des Gebäudes besetzt, aber sie kontrollieren es noch nicht von der Luft aus …«
    »Das hilft uns wenig«, sagte Gleynschor. »Unter unserer Ausrüstung befinden sich keine Flugaggregate.«
    Schilnitin unterbrach ihn mit einer schwachen Handbewegung. »Der Verwalter des Gebäudes ist ein Verehrer des Mato Pravt. Ich habe ihm versichert, daß Heltamosch ihn nicht vergißt, wenn er gewählt wird …«
    »Wie kann uns der Verwalter helfen?« fragte Gleynschor ungeduldig.
    Schilnitin grinste. »Die

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