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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Farben.
    Atlan stand auf. Sein Gesicht war weiß wie der Schnee dort draußen. Zwischen zusammengepreßten Zähnen murmelte er: »Das war's, Bully! Laß die Leute abrücken. Von Perry werden wir niemals etwas hören. Die Reise des Nullzeitdeformators in die Zukunft endete in Flammen.«
    Eine der Schockwellen bestand aus Hitze und Druck. Die andere aus den vielen energetischen Strahlungen, die bei der Detonation eines riesigen Meilers frei wurden.
    Die dritte war eine Hyperstrahlung, die alle Mutanten für eine Weile betäubte. Die letzte Schockwelle bestand aus der eigentümlichen Energie des Nullzeitfeldes und riß den Hyperraum auf.
    Bull nickte den Offizieren zu. Sie begriffen wortlos und begannen, den totalen Rückzug einzuleiten. Ein Transporter nach dem anderen flog ab und brachte die schweigenden Männer zurück in ihre Quartiere auf den anderen fünf Kontinenten.
    Schließlich war nur noch ein kleines Raumschiff übrig, in dem die Verantwortlichen mit einer kleinen, ausgesuchten Mannschaft saßen.
    »Was tun?« fragte Bull.
    Atlan gab ironisch zur Antwort: »Ich kann mich erinnern, daß Rhodan einen Stellvertreter eingesetzt hat. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die Übernahme der Regierungsgeschäfte.«
    Er steckte noch immer in dem Schutzanzug. Plötzlich stand er auf und sagte leise, fast entschuldigend: »Ich halte es nicht aus. Ich muß etwas unternehmen. Fliegt inzwischen los – ich nehme mir eine Jet und sehe nach. Ich kann nicht anders; ich habe keine Ruhe.«
    »Aber …«, begann Deighton. Atlan warf ihm einen langen, schweigenden Blick zu und lächelte verloren.
    »Ich weiß, daß es unsinnig ist, aber ich kann nicht anders. Ich finde schon allein zurück nach Terrania City!« Er sprach nicht mehr weiter und verließ die Zentrale.
    »Fliegen wir!« sagte Bull hart. »Worauf warten wir noch?«
    »In Ordnung!« sagte der Pilot und startete, während die Jet ausgeschleust wurde.
    Die Gedanken der Männer waren düster und niedergeschlagen wie noch nie. Sie hatten – indirekt – gesehen, wie Rhodan starb und wie der zweite Versuch, den Nullzeitdeformator einzusetzen, total mißlungen war. Sie dachten eigentlich an nichts. Trauer erfüllte sie ausschließlich. So ausschließlich, daß sich alle zwingen mußten, die gewohnten Handgriffe überhaupt auszuführen.
    Du weißt genau, daß dein Freund nicht mehr am Leben sein kann! wisperte eindringlich der Extrasinn. Atlan zog die Schultern hoch.
    Die Jet flog sehr langsam aus der Richtung des Ross-Meeres auf den Ort der Verwüstung zu. Der schräge Wolkenturm kennzeichnete die Stelle, an der sich der Nullzeitdeformator in Glut und Asche aufgelöst hatte.
    Das Funkgerät vor Atlan sprang an, der Bildschirm wurde hell.
    »Atlan hier!« sagte der Arkonide.
    Reginald Bulls Gesicht erschien auf der kleinen, leuchtenden Fläche. Bull schien nicht mehr ganz Herr seiner Empfindungen zu sein. Er stotterte, als er Atlan zurief: »Fellmer Lloyd will Markhor de Lapals Impulse empfangen haben. In der Richtung auf Feuerland zu!«
    Atlan lachte bitter und entgegnete: »Sucht ihr nach dem Fremden! Ich suche nach Rhodan. Ich brauche Gewißheit!«
    Bull winkte ab.
    »Schon gut. Du bist jederzeit zu erreichen?«
    »Ja. Was sonst!« sagte Atlan.
    Das Bild verschwand aus seinen Augen. Er hob den Kopf und sah durch die dunklen Gläser hinaus auf die weiße Landschaft. Je näher die Jet in langsamem Flug der Explosionsstelle kam, desto genauer konnten die Geräte der Fernerfassung arbeiten. Sie zeigten eine Seite des Berges, der seit Jahrmillionen unter Eis verborgen gewesen war. Jetzt glänzte dort ein riesiger Hang, als ob er aus schwarzem Glas bestünde. Das Eis war nach allen Richtungen von Spalten durchzogen, die breiter als Gleiterpisten waren. Der Sturm trieb die gewaltige Masse Dampf und Schneekristalle langsam zur Seite. Die Jet wurde jetzt von den ersten Ausläufern des kleinen Hurrikans getroffen, schaukelte und ruckte bedenklich. Atlan steuerte weiter geradeaus.
    Warum suchst du noch? Alle Wahrscheinlichkeit spricht dagegen! sagte der Logiksektor.
    Atlan knurrte leise: »Rhodan ist mein Freund. Oder – er war mein Freund. In meiner langen persönlichen Geschichte der einzige wahre Freund, mit dem ich etliche Jahre verbrachte. Ich kann und will nicht glauben, daß er tot ist. Er ist schon aus weitaus größeren Gefahren entkommen!«
    Auch der Mutigste ist vor dem Tod niemals sicher!
    »Wie wahr!« sagte sich Atlan.
    Was er eben artikuliert hatte, entsprach

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