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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Wahrheit und seinen Empfindungen. Er konnte einfach nicht glauben, daß innerhalb von zwei Stunden, mitten aus der relativen Ruhe heraus, eine jahrhundertealte Freundschaft durch den Mord an einem der zwei Freunde ausgelöscht worden war. Seiner Erfahrung nach gab es immer noch eine winzige Chance. Ein Fuchs wie Perry, der x-tausendmal in lebensgefährliche Situationen gekommen war, hatte sich ebenso oft daraus herausgewunden. Und jetzt und hier plötzlich nicht mehr? Wenn de Lapal Rhodan hätte töten wollen, so hätte er dies einfacher gehabt und auf andere Weise durchführen können. Auch daran, daß der Nullzeitdeformator durch einen Bedienungsfehler in die Luft geflogen war, konnte der Arkonide nicht recht glauben. Zugegeben, das Gerät war unsicher in der Anwendung, aber einerseits hatten Rhodan und er es bereits zufriedenstellend benutzt, und zweitens hatte auch Markhor de Lapal einen klaren Erfolg damit erzielt.
    Das alles sind müßige Überlegungen! sagte der Extrasinn.
    Atlan bewegte die Sensoren der Steuerung und zwang die Jet zu einer Richtungsänderung. Er schlug einen Kreis rund um den Explosionsort ein. Unter sich sah er jetzt die zerfetzten Reste der Wachstationen, die in das Eis eingeschmolzenen Unterstände und Geschütze. Kabelschlangen hatten sich aufgerollt und lagen wie tote Lebewesen auf dem Eis. Immer wieder schimmerte durch das glasklare Eis der nackte Felsboden hindurch.
    In den Lautsprechern prasselte und knisterte es. Die Störungen der Magnetsphäre schlugen durch.
    »… Rhodan …«, hörte der Arkonide. Achtung! Jemand benutzt das Funkgerät! sagte der Logiksektor.
    Atlan zuckte zusammen, riß den Schieberegler nach vorn und duckte sich unter dem krachenden Schall aus den Lautsprechern. Eindeutig funkte jemand auf der Normalwelle.
    »… rufe – hier Perry Rhodan – bitte melden …«, hörte der Arkonide. Er erstarrte.
    Ungläubig zuerst, dann nach langer Überlegung, während er Rhodans Stimme identifizierte, sagte er: »Hier Atlan. Hörst du mich, Perry?«
    Schweigen. Krachende Geräusche aus den Lautsprechern. Atlan steuerte gegen den Sturm auf das ehemalige Zentrum der Explosion zu.
    »Ich höre … Atlan!«
    Atlan lehnte sich sekundenlang in den Kontursessel zurück und schloß die Augen. Eine wilde Freude durchflutete ihn. Also doch! Er krümmte sich nach vorn und brüllte in das Mikrofon: »Ich bin es, Perry! Atlan! Wo bist du? Siehst du die Jet?«
    Die Antwort kam jetzt weitaus klarer und deutlicher. Offensichtlich näherte sich die Jet dem Standort des Freundes. »Ich sehe die Jet. Ich befinde mich … Fuß des Berges … Felsspalte …«
    Atlan hielt den Diskus an und drehte an den Vergrößerungsreglern der Frontschirme. Suchend bewegten sich die außenbords angebrachten Linsen. Langsam senkte sich die Space-Jet und flog in Schräglage auf den Fuß des Berges zu, dessen Hang aussah, als sei er von einer dicken Schicht schwarzer Lava oder dunklen Glases überzogen. Hier hatte die freigewordene Energie die Felsen zum Schmelzen gebracht.
    »Meterbreite Spalten!« murmelte Atlan verblüfft.
    Über den Hang zogen sich, einem Spinnennetz vergleichbar, Spalten nach allen Richtungen. Zwischen den einzelnen gläsernen Flächen schimmerte matt der Basalt des Urgesteins.
    Dann sah Atlan seinen Freund. »Ich sehe dich, Perry! Vorsicht, ich lande!« rief er.
    »… verstanden, Atlan!«
    Rhodan stand, etwa hundert Meter schräg unter der Jet, zwischen dem Eis, das sich neu gebildet hatte, und dem Ausläufer des Berghangs. Hinter ihm befand sich eine breite Spalte, aus der Dampf- und Rauch hervorkamen und vom Wind weggerissen wurden.
    Atlan betätigte einige Schalter, und die Landestützen schoben sich aus dem Unterschiff. Die Jet sank genau auf den Rand des Eises zu. Rhodan hob einen Arm und winkte; im blassen Sonnenlicht hier in der mäßig tiefen Schlucht sah Atlan, wie der biegsame Stab einer Antenne kurz aufleuchtete. Ein harter Ruck ging durch die Konstruktion, als die Jet zehn Meter von Rhodan entfernt aufsetzte.
    Atlan warf sich den Mantel über die Schultern, zog schnell die Handschuhe an und turnte durch den Antigravschacht hinunter in die Polschleuse. Dort schwang er sich über die breite Leiter auf den Boden hinunter und lief rutschend und mit den Armen rudernd auf die einsame Gestalt zu.
    Rhodans Anzug war versengt. Rhodan selbst schien zu frieren, aber er war aufgeregt und hob beide Hände. Atlan bremste vor ihm und stürzte beinahe auf die Felsen.
    »Wir

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