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Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit

Titel: Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gesprochen hatte. Er hob den Kopf, um sich umzusehen. Nach wie vor war er allein.
    Als er am Podest hochblickte, sah er etwas Unglaubliches. Das versteinerte Gehirn begann zu erwachen. Es war nicht länger starr und hart, sondern vibrierte und pulsierte deutlich sichtbar. Blut wurde durch die Äderchen gepumpt. Rhodan nahm an, daß das Gehirn mit einer Anlage verbunden war, die sich im Innern des Sockels befand.
    Die Reorganisation des Gehirns ging weiter. Es gewann seine ehemalige Zellstruktur zurück.
    »Steh auf!« sagte die Stimme noch einmal.
    Sie schien aus dem Sockel zu kommen. Dort schienen vollrobotische Kommunikationsanlagen verborgen zu sein.
    Rhodan richtete sich auf. »Wer spricht?« stieß er hervor. »Eine Tonspule oder ein lebendes Wesen?«
    »Siehst du nicht, daß ich erwacht bin?« fragte die Stimme. Rhodan zweifelte nicht mehr daran, daß es die Stimme des Gehirns war, das die Priester Furloch nannten.
    »Furloch?« fragte Rhodan heiser.
    »Ja«, sagte das Gehirn. Die Stimme wurde leiser, trauriger: »Oder das, was noch von mir übrig ist.«
    Das Gehirn war jetzt völlig von Blut durchdrungen und lag pulsierend vor Rhodan auf dem Sockel. Die Wurzeln lösten sich plötzlich daraus und hingen schlaff von der Decke. Sie bewegten sich nicht mehr.
    »Ich warte seit Jahrtausenden darauf, daß jemand kommt, um mich zu erlösen«, fuhr das Gehirn fort. »Die Priester sind dazu nicht in der Lage. Sie verstehen die Zusammenhänge nicht und verehren mich als Gottheit. Außerdem benutzten sie mich dazu, um ihre Macht aufrechtzuerhalten.«
    Rhodan atmete schwer. Alles in ihm war angespannt. Er wartete auf ein erlösendes Wort oder auf ein Ereignis, das ihn aus dem unheimlichen Bann befreien würde, in den er geraten war.
    »Was bist du?« brachte er hervor.
    »Siehst du das nicht?« lautete die Gegenfrage. »Ich bin ein Monstrum. Der Letzte meines Volkes in einem nutzlosen Schiff.«
    »Ein Pehrtus-Gehirn!«
    »Ja, ich bin einer der Wartenden. Wenn du mich aus dieser Lage befreit hast, mußt du den nächsten der Wartenden suchen. Dein Lohn wird dir gewiß sein.«
    »Was soll ich tun?« fragte der Ceynach.
    »Töte mich!«
    Für Rhodan kam diese Forderung nicht unerwartet. Insgeheim hatte er damit gerechnet. Ein unheimlicher Verdacht stieg in ihm auf. Hatte Torytrae der Jäger ihn vielleicht nur nach Horntol geschickt, damit er den letzten Akt in diesem kosmischen Drama vollzog?
    Der Yuloc besaß die Fähigkeit, Zusammenhänge bis ins Detail zu erfassen und Vorgänge der Gegenwart so zu extrapolieren, daß er ihre Weiterentwicklung bis in fernste Zukunft vorhersagen konnte.
    Das Gehirn, das Rhodan vor sich liegen sah, erschien ihm übermächtig und schön. Er konnte sich nicht vorstellen, daß er es vernichten würde.
    Ein anderer Plan gewann in seinem Bewußtsein Gestalt. Er mußte versuchen, dieses Pehrtus-Gehirn nach Yaanzar zu bringen. Mit Hilfe von Doynschto dem Sanften konnte er es vielleicht in einen yaanztronischen Körper verpflanzen lassen. Dann mußte er den Pehrtus dazu überreden, ihm bei der Rückkehr in seine Heimat behilflich zu sein.
    Noch während er darüber nachdachte, kam ihm zum Bewußtsein, wie absurd ein solcher Plan war. Ein Gehirn, das jahrtausendelang abgeschlossen in diesem Zustand verbracht hatte, konnte in einem Körper nicht mehr existieren.
    Trotzdem mußte Rhodan versuchen, von diesem Ding Informationen zu erhalten. Er durfte nicht vergessen, daß das der Grund seines Hierseins war.
    »Ich möchte mehr über dieses Schiff wissen«, wandte er sich an Furloch. »Wie kommt es hierher, und wozu hat es dein Volk ursprünglich bauen lassen?«
    »Viele Angehörige unseres Volkes wollten in eine andere Galaxis auswandern«, antwortete Furloch. »Deshalb bauten wir solche Schiffe. Doch an Bord dieses Schiffes kam es zu schweren Auseinandersetzungen, die schließlich dazu führten, daß wir auf Horntol notlanden mußten. Das war der Anfang vom Ende. Die Pehrtus an Bord bekämpften sich. Die Überlebenden waren nicht mehr in der Lage, das Schiff neu zu starten. Die Yaanztroner, die wir als Arbeitskräfte an Bord geholt hatten, gewannen die Herrschaft über das Schiff. Im Laufe der Zeit bekam eine neue Priesterkaste die Macht. Die Pehrtus jedoch zerfielen zu Staub. Du wirst keine Spuren mehr von ihnen finden. Ich bin das letzte Überbleibsel der Pehrtus-Besatzung.«
    Rhodan hatte angespannt zugehört. »Ich bin ein Ceynach«, sagte er. »Meine Heimat ist so weit von Naupaum entfernt, daß

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