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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Säulen schienen nicht nur der Energieversorgung zu dienen, sondern auch den Zweck zu haben, die Gehirne mit der planetaren Positronik zu verbinden.
    Die Versorgungssäulen mit den achtzehn Gehirnen waren nach keinem erkennbaren Schema und scheinbar wahllos über den Platz verteilt, den die hohen Mauern der metallenen Gebäude umsäumten. Ich versuchte, einen Sinn aus der Anordnung herauszufinden, was mir jedoch nicht gelang. Ich konnte imaginäre Linien zwischen den einzelnen Gehirnen ziehen, soviel ich wollte, es ergab sich keine geometrische Figur daraus und auch kein bedeutungsvoll erscheinendes Symbol.
    Auf dem Platz herrschte eine fast heilige Stille, und ich konnte nicht anders, als mich den Gehirnen ehrfürchtig und verstohlen zu nähern. Man konnte über die Pehrtus denken, wie man wollte, sie waren ein Volk von hohem technischem Niveau und hohem Zivilisationsstatus gewesen – mit dem ihre kosmische Ethik allerdings nicht Schritt gehalten haben dürfte.
    Aber wie dem auch war, diese achtzehn Gehirne waren die lebenden Zeugen der pehrtusischen Zivilisation. Dem trug ich Rechnung, als ich mich ihnen näherte.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, daß meine Kameraden stehengeblieben waren. Heltamosch hatte die Hand verdächtig nahe an der Waffe, seine Soldaten verteilten sich blitzschnell entlang der Mauer.
    Torytrae – ebenso wie die Pehrtus-Gehirne ein Relikt der dunklen Vergangenheit – erschien an der Seite Gayt-Coors. Wahrscheinlich hoffte er, daß die Gehirnimpulse des Echsenwesens seine eigenen überlagerten. Er tat gut daran, vorsichtig zu sein: Wenn die Pehrtus-Gehirne etwas von der Existenz eines Yulocs erfuhren, würden sie mein Täuschungsmanöver sofort durchschauen und unsere Pläne zunichte machen.
    Ich hatte mich bereits zweihundert Meter auf den Hof hinausbegeben und befand mich zwischen zwei Gehirnen, die dreißig Meter voneinander entfernt waren. Während das eine Gehirn die Erstarrung noch nicht ganz abgelegt hatte, schien der Regenerierungsprozeß des anderen bereits abgelaufen zu sein.
    Durch die äußere Energiesphäre konnte ich sehen, wie die ineinander verschlungenen Gehirnwindungen leicht pulsierten und wie die belebenden Energieströme von den drahtlosen Leitern auf die Gehirnmasse übersprangen.
    Dieses Gehirn befand sich im Wachzustand. Es gab auch als erstes ein Lebenszeichen von sich. Es sprach mich an: »Bist du Perry Rhodan?«
    So simpel diese Frage war, konnte ich sie nicht einfach mit einem Ja beantworten. Die Situation zwang mich förmlich dazu, mehr zu sagen und mich einer besonderen Formulierung zu bedienen, wenn diese auch geschraubt und hochtrabend klingen mochte.
    Ich antwortete: »Ich bin Perry Rhodan, Großadministrator der Milchstraße, jener, der das Erbe der Pehrtus übernommen und ihr Werk vollendet hat – der Eroberer der Galaxis Naupaum.«
    Das Gehirn, das mich angesprochen hatte, schwieg daraufhin. Dafür ertönte von weiter entfernt eine Stimme, und ich erkannte, daß sie von einem anderen Gehirn kam, dessen Weckprozeß noch nicht ganz abgeschlossen schien.
    »Wer behauptet das von sich?« hallte es über den Platz. Das Gehirn war mehr als zweihundert Meter von mir entfernt. »Wer sagt, daß es keine Pehrtus mehr gebe, sondern nur noch ihre Hinterlassenschaft? Wie anmaßend von einem fremden Söldner! Ein Fremder in unseren Diensten, der die Galaxis Naupaum erobert haben will?«
    »Jawohl!« rief ich über den Platz. »Ich, Großadministrator Perry Rhodan, nehme dieses Verdienst für mich in Anspruch.«
    »Er lügt!« erscholl es aus einer anderen Richtung. »Die Galaxis Naupaum ist tot! Gemessen an der verstrichenen Zeit, muß die Langzeitwaffe Uyfinom längst gewirkt haben, so daß sich die Völker von Naupaum in einer gigantischen Bevölkerungsexplosion selbst vernichtet haben.«
    Jetzt befand ich mich zwischen zwei Feuern. Obwohl das Pehrtus-Gehirn sich grundlegend irrte, denn die Völker Naupaums lebten, konnte ich diese Tatsache nicht einfach als gegeben hinstellen. Denn dann hätte ich zugeben müssen, daß die Langzeitwaffe zwar wirkte, jedoch noch nicht zum Endziel geführt hatte. Das konnte ich aber wiederum aus Rücksicht auf Heltamosch nicht tun, dem ich eingeredet hatte, daß die Bio-Infizierung überhaupt nicht zum Tragen gekommen sei. Den Pehrtus, die wissen mußten, daß nie eine Paarung alle acht Tage geplant war, konnte ich diese Lüge nicht auftischen.
    So mußte ich mich zu einer Kompromißlösung entschließen. Ich ging auf diesen

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